Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Bauamtsleiter Mohr: Innenverdichtung keine Bedingung für AKN-Tunnel!

AKN-Untergrundfahrt in Henstedt-Ulzburg

Henstedt-Ulzburgs Bauamtsleiter Jörn Mohr hat am Donnerstag mit Kopfschütteln auf Aussagen des Hamburger Stadtplaners Matthias Baum reagiert. Der Architekt hatte nach CDU-Angaben auf einer Informationsveranstaltung im Hotel Scheelke behauptet, dass Bund und Land ihre Bezuschussung der AKN-Tieferlegung vor über einem Jahrzehnt von einer verdichteten Bebauung in Ulzburg-Mitte abhängig gemacht hätten.

Er habe die Baumschen Aussagen mit Verwunderung gelesen, sagte Mohr gestern bei der Pressekonferenz von Bürgermeister Stefan Bauer. Für den Tunnelbau sei überhaupt  nicht Voraussetzung gewesen, dass Henstedt-Ulzburg die Ortsmitte verdichte. Der entscheidende Punkt für den Bau der AKN-Unterführung sei die Verbesserung der Verkehrssituation gewesen, sowohl was den ÖPNV als auch den Individualverkehr angehe, so der Bauamtsleiter. Die AKN sei damals  auch Antragsteller für die Tunnelmaßnahme gewesen.

Mit der Tieferlegung und dem gleichzeitigen zweigleisigen Ausbau der Strecke wurde erstmals ein 10-Minuten Takt der Vorortbahn möglich gemacht, gleichzeitig verschwanden mehrere beschrankte Bahnübergänge aus dem Ortsbild. Allein die Hamburger Straße hatte die AKN bis zur Einweihung des 630 Meter langen Tunnels im Jahr 2001 dreimal gekreuzt.

Stadtplaner Baum, dessen Planungsbüro in den letzten Jahren im Auftrag der Verwaltung nahezu sämtliche Bebauungspläne Henstedt-Ulzburgs ausgearbeitet hat, ist nicht der einzige, der die merkwürdige Behauptung von Tunnelgeld für Innenverdichtung in die Welt gesetzt hat. Im Gästebuch auf der Webseite der Bürgerinitiative HU-Transparent nennt der BFB-Gemeindevertreter Carsten Schäfer die Innenverdichtung eine „Bringschuld der Gemeinde …, um die Tieferlegung der AKN sowie deren 2-spurigen Ausbau zu erreichen“.

Christian Meeder

13. Juni 2014