Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Auch für Henstedt-Ulzburger ein Gewinn! 50 Tage Gebrauchtwarenhaus „Hempels“: edle Schnäppchen zu günstigen Preisen

Neuer Laden für alte Sachen! Fast eine Untertreibung, wenn man sieht, was inzwischen daraus geworden ist. Sechs Wochen ist es jetzt her, seit das Gebrauchtwarenhaus „Hempels“ in Norderstedt seine Pforten öffnete – mit ungeahnter Resonanz und täglichen Erfolgserlebnissen. Übrigens allen Skeptikern zum Trotz, die überzeugt waren, dass das Interesse daran nach dem ersten Ansturm schon bald abflauen würde. Worüber sich besonders Norderstedts Pressesprecher Hauke Borchardt freut. „Ich gebe ja zu, dass auch ich dem Ganzen anfangs ziemlich verhalten gegenüberstand, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass so etwas angenommen wird.“ Aber jetzt sei er überzeugt, dass „Hempels“ eine wirkliche Bereichung ist.

„Wir sind alle schwer begeistert – sowohl von Seiten der Kunden als auch der Anbieter, die immer wieder für attraktiven Nachschub sorgen. Und das auf hohem Niveau zum kleinen Preis.“ Borchardt selbst war auch gerade mit seinen Kindern dort und hat fünf Brettspiele mitgenommen – natürlich nicht, ohne vorher auch einen großen Karton dort gelassen zu haben. „Mein Favorit ist ja nach wie vor das komplett eingerichtete Wohnzimmer links vom Eingangsbereich. Wenn ich da an meine Studentenzeit denke – für 400 Euro hätte ich es sofort gekauft!“ Und weil „Hempels“ in der Stormarnstraße 34 – 36 so gut ankommt, „wollen wir es nachhaltig aufbauen, damit es auch in zwei Jahren noch genauso gefragt ist wie heute“, sagt der Pressesprecher mit Nachdruck. Immerhin wurde bereits im April mit der Annahme der ersten Waren begonnen.

Dass der Spruch „Es sieht aus wie bei Hempels unter’m Sofa“ nur um des Wortspiels wegen zutrifft, zeigt sich schon in der ansprechenden Dekoration von Möbeln und Teppichen, Büchern und Porzellan, Wäsche, Kleidung und Schuhen, Fahrrädern und Kinderwagen/-Karren, Schallplatten und CDs und ganz viel Spielzeug für Kinder jeden Alters. Wie es scheint, hat jeder, der sich nur schwer von seinen liebgewonnenen Stücken getrennt hat, das gute Gefühl, dass sie hier gut aufgehoben sind und in die richtigen Hände kommen. Trotz unterschiedlichen Klientels.

So sieht es auch Betriebsleiter André Klinger, der sich lächelnd erinnert, wie eine Kundin fasziniert ausrief: „Jetzt kann auch ich endlich mal einkaufen gehen – bei diesen Preisen!“ So ist es, weil  hier eine ganz neue Variante von Geben und Nehmen entsteht. Es gibt nichts Schäbiges oder Abgetragenes, obwohl die Sachen gratis abgegeben werden. „So etwas wurde uns auch gar nicht erst angeboten“, betont André Klinger. In den hellen Hallen findet sich von feinstem chinesischen Porzellan bis zu hochwertigen Brautkleidern alles, was das Leben schöner macht.

Wer hierher kommt, ist meist auch auf der Suche nach dem Besonderen, das er in einem normalen Kaufhaus nicht findet. Wie die rötlichbraunen Holzmöbel in ganz eigenwilliger Machart. Daneben steht natürlich auch Neuwertiges aus Geschäftsaufgaben – für die Kunden allemal ein Gewinn. Aber eben auch Raritäten aus Haushaltsauflösungen. Und wer sich nicht spontan zum Kauf entscheiden kann, hat Gelegenheit, in dem netten Café darüber nachzudenken, welche Wahl er trifft. Mit leeren Händen geht eigentlich niemand hinaus.

„Haben Sie schon unsere Phonoabteilung gesehen?“, schwärmt André Klinger und weist auf tadellos funktionierende TV-Geräte und Stereoanlagen hin. „Das wird vorher alles geprüft.“ Schließlich sei es für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Die einen schaffen Platz auf Dachböden und in Kellern, die anderen werden als Sammler und Nostalgiker fündig. Attraktive Gemälde im Rahmen, die fast alle Geschmacksrichtungen bedienen, konkurrieren mit vielen dekorativen Accessoires, die zum Teil noch gar nicht verkäuflich sind, aber auch schon ihre Anhänger finden. „Wenn Sie wieder neu dekorieren.“ Wie man sieht, sind Präsentation und Dekoration auch hier sehr wichtig.

Da es sich nicht um ein Sozialkaufhaus handelt, wie im Vorfeld fälschlich angenommen, erhält jeder, der einen Sozialpass besitzt, zehn Prozent Rabatt auf alle Waren. Gleichzeitig wird mit den Norderstedter Werkstätten kooperiert, während in der Warenannahme für dynamische Arbeitsplätze gesorgt wird. „Schließlich sind wir ja noch in der Aufbauphase“, sagt André Klinger lächelnd und freut sich auf alles, was da noch auf ihn zukommt.

Wer „Hempels“ noch nicht kennt, hat nicht nur am autofreien Sonntag, 16. September, auf der Ulzburger Straße Gelegenheit dazu, sondern auch auf der Herbstmesse am 23. Sepetember im Rathaus.

Gabriele David

9.9.2012