Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Angst vor dem Sensenmann – Uwe Schmidt und Jens Müller machen Druck bei Umgehungsstraße für 2040!

Schwach besuchte Einwohnerversammlung am Mittwoch im Bürgerhaus

Unruhe in Sachen Umgehungsstraße. Mitglieder des Fanclubs Westumgehung machen jetzt Druck. Um die Chance zu haben, im Greisenalter selber noch einmal Henstedt-Ulzburg umkurven zu können. Bürgervorsteher Uwe Schmidt (CDU) gestern im Bürgerhaus bei der Einwohnerversammlung zum Verkehrsgutachten: „Wir brauchen 20 bis 25 Jahre um so ein Projekt durchzuziehen, deswegen müssen wir uns heute darum kümmern, sonst erleben wir das nicht mehr.“ Schmidt ist 1948 geboren, bei einer theoretischen Fertigstellung der Straße im Jahre 2039 wäre er 91 Jahre alt.

Sogar noch eine Schippe älter wäre dann CDU-Gemeinderat Jens Müller (70). Der Alterspräsident des Gemeindeparlaments bekräftigte gestern  die Vierteljahrhundert-Ansage des Bürgervorstehers. Gegenüber den HU-Nachrichten zählte Müller zahlreiche Umgehungsstraßen in der Region auf, überall seien von der ersten Planung bis zur Fertigstellung 20 oder mehr Jahre vergangen.

Müller forderte Landtags- und Bundestagsabgeordnete auf, sich jetzt für den Bau der Westumgehung einzusetzen, nannte die Namen Dornquast (CDU), Storjohann (CDU) und Thönnes (SPD). Darüber hinaus dürfe die örtliche SPD nicht einknicken, sagte Müller. Im Fanclub Westumgehung sitzen bis jetzt Henstedt-Ulzburgs Christ – und Freidemokraten, die HU-Nachrichten hatten zunächst auch die Sozialdemokraten dazugezählt, SPD-Fraktionschef Horst Ostwald hatte dem im Ratssaal jüngst widersprochen: die SPD habe sich noch nicht abschließend entschieden.

Die Idee der Umgehungsstraßen-Befürworter: Eine Schneise durch den Wald bei Ulzburg-Süd ab Höhe Edisonstraße schlagen, um von dort dann eine Schnellstraße bis zum Gewerbegebiet zu bauen. Müller forderte im westlichen Gemeindegebiet Flächen von weiteren Bebauungen auszunehmen, um ausreichend Platz für die Straße zu behalten.

Ob der bauvernarrten  Gemeinde  das gelingen könnte? Zuletzt ist im Westen Ulzburgs bis an die AKN-Stecke Ulzburg-Elmshorn (A3) drangebaut worden, ganz im Westen Ulzburg-Süds ist im Gleisdreieck zwischen A1 und A2 das vielleicht verrückteste Baugebiet überhaupt entstanden. Dort dieseln  AKN-Züge jetzt in Spitzenzeiten alle 2,5 Minuten in kürzester Entfernung an neuen Einzelhäusern vorbei.

Tatsächlich hat sich aber der Blick auf weitere Bauflächen schon nach Osten gedreht, am Montag wurde im Umwelt-und Planungsausschuss ein Bebauungsplanverfahren an der Kisdorfer Straße in Henstedt in Gang bebracht, VCDB-Verkehrsexperte Zöbisch erzählte am Mittwoch im Bürgerhaus, die Verwaltung habe ihm als ein zukünftiges neues Wohngebiet den Bereich Dammstücken/Norderstedter Straße genannt. Dort sei zukünftig mit mehr Verkehr zu rechnen.

Für den Verkehrszahlensalat auf der Hamburger Straße hatte Zöbisch eine überraschende Erklärung mitgebracht. Bei den von Ex-Bürgermeister Dornquast präsentierten deutlich niedrigeren Verkehrszahlen des Landes handele es sich um Durchschnittswerte, in denen auch das verkehrsärmere Wochenende enthalten sei, seine Zahlen würden sich dagegen auf die Wochentage von Montag bis Freitag beziehen.

cm

11. Dezember 2014