Ex-Bürgermeister Heinz Glück lehnt eine Ehrung im Rathaus ab – verzichtet auf die Aufstellung seiner Bronzebüste, die von der Bürgerstiftung bei einer Künstlerin aus Worpswede in Auftrag gegeben worden war. „Der Stiftungsvorstand nimmt die Entscheidung von Altbürgermeister Heinz Glück mit großem Respekt und mit Verständnis zur Kenntnis“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung von Volker Dornquast, Vorsitzender der Bürgerstiftung.
Der Vorstand der Bürgerstiftung beschäftigte sich heute mit den zahlreichen Protesten, die es in der Öffentlichkeit um die Glück-Büste gegeben hatte. Dazu Dornquast: „Die zur Zeit geführte Diskussion wird der Sache und der Person, insbesondere nach den zahlreichen hohen Auszeichnungen für den ehemaligen Bürgermeister nicht gerecht.“
In dem Begleitschreiben des CDU-Landtagsabgeordneten Volker Dornquast heißt es: „Es ist eine unwürdige, menschlich sehr verletzende Diskussion, die von einigen wenigen Presseorganen und einigen Politikern losgetreten worden ist.“ Heinz Glück sei es leid, von diesen durch den Schmutz gezogen zu werden. Deshalb lehne er jetzt eine Ehrung im Rathaus ab. Dieses habe er gegenüber der Bürgerstiftung erklärt, der er ausdrücklich für diese ehrenvolle Aktion danke.
Dornquast erläutert weiter: „Heinz Glück steht zu seinem Lebenswerk. Er hat aus seiner gesamten Vita zu keiner Zeit ein Geheimnis gemacht, sondern er hat in seinen Lebensläufen jeden seiner Lebensabschnitte, auch den Kriegsdienst, den er mit 17 bis 21 Jahren von 1941 bis 1945 in einer Einheit der Waffen-SS an der Ostfront geleistet hat, offen dargestellt. Er hat sich nichts vorzuwerfen, denn zu keiner Zeit hat er persönlich etwas Strafbares gemacht. So wurde er 1948 ohne Probleme von der zuständigen Behörde in der Stufe V (voll entlastet) entnazifiziert.“
Stolz ist Glück nach den Worten seines Nachfolgers Dornquast auf das von ihm Geleistete in der Verwaltung mehrerer Kommunen seit 1951 und insbesondere als langjähriger Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg von 1962 bis 1988. „Heinz Glück hat auch in den 25 Jahren seit seiner Pensionierung zu Recht immer ein öffentlich hohes Ansehen genießen können“,führt Dornquast weiter aus. „Hierfür ist er dankbar, aber auch für die großen Auszeichnungen, die er vom Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, von der Bundeswehr, aber insbesondere auch die von der Gemeinde Henstedt-Ulzburg mit der einstimmig beschlossenen Ehrenbürgerschaft und der Stadt Maurepas erhalten hat.“
Heinz Glück hofft laut Dornquast, dass alle Kommunalpolitiker sich endlich wieder den wirklich wichtigen Problemen der Gemeinde zuwenden zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.
Jörg Schlömann
10. Oktober 2013