Henstedt-Ulzburger Nachrichten

30 Grad Hitze, aber das Beckersbergbad bleibt dicht!

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Bereits seit Anfang September dicht – das Beckersberg-Freibad

Tropische Temperaturen Mitte September. Die Schulferien sind längst vorbei. Die Lust der Henstedt-Ulzburger auf ein kühles Bad im Beckersbergsee ist es angesichts von 30 Grad Celsius im Schatten längst noch nicht. Doch das Freibad ist geschlossen – unbegreiflich für viele Wasserfreunde.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten, die das ebenfalls völlig unverständlich finden, fragten nach in der gemeinsamen Sitzung von Hauptausschuss sowie Kinder- und Jugendausschuss, die am Dienstag im Sitzungssaal des Rathauses stattfand. Zunächst nahm Bürgermeister Stefan Bauer Stellung: Die Freibad-Saison sei langfristig geplant, das Personal befinde sich im Urlaub. Verwaltungsmitarbeiterin Anja Riemer assistierte ihrem Vorgesetzten: Die „Einwinterungsarbeiten“ seien bereits abgeschlossen. Man habe die Witterung nicht voraussehen und deswegen auch nicht so flexibel auf die Situation reagieren können.

Konkreter war Riemer in einer mail an BFB-Gemeindevertreter Carsten Schäfer geworden, der angeregt hatte, das Freibad angesichts der anhaltenden Hochdruck-Wetterlage vorübergehend wieder zu öffnen: „Ich bedaure, aber eine kurzfristige ‚Wiedereröffnung‘ des Naturbades ist leider wegen der bereits fortgeschrittenen zwei Wochen dauernden Einwinterungsarbeiten, die immer direkt nach Beendigung der Badesaison beginnen (z.B. werden sicherheitstechnisch benötigte Ausstattungen entfernt) nicht realisierbar. Zudem hat der Schwimmmeister seinen Urlaub nach Einwinterung bereits verplant und die Zeit reichte dann hierfür ebenfalls nicht aus. Für Schwimmaußenbäder, die direkt an einer Schwimmhalle mit ggf. auch flexiblerem Personaleinsatz angrenzen, ist dies möglicherweise spontaner oder einfacher zu realisieren. Wir hoffen aber, dass die Bürgerinnen und Bürger eine gute Alternative zum Entspannen und Sonnetanken finden!“

Doris Dosdahl (BFB), Vorsitzende des Kinder- und Jugendausschusses, hatte nach den Einlassungen der Verwaltung auch gleich einen Tipp: Die Costa Kiesa habe noch geöffnet. Sicher gut gemeint, aber wenig zielführend; denn das Naturbad Beckersberg schreibt seit Jahren rote Zahlen. Da wäre doch eine Saisonverlängerung bei prächtigem Badewetter nicht verkehrt, hätte einige Euro in die Kasse gespült. Im übrigen erscheint die Einlassung von Anja Riemer eher einer Ausrede gleichzukommen; denn erst vor wenigen Jahren gab es eine ähnliche Wetterkonstellation, und das Beckersbergbad wurde nach Saisonende vorübergehend wieder geöffnet. Bürgernah ist die unbewegliche Haltung der Verwaltung unserer Ansicht nach nicht.

Jörg Schlömann
14. September 2016