Chaos im AKN-Arbeitskampf: Trotz 25 Tagen Dauerstreiks gibt es auf beiden Seiten keinerlei Bewegung. Nicht einmal geredet wird miteinander. Verwunderlich ist auch, dass aus der Landespolitik nirgendwo Stimmen vernehmbar sind, die zu einer Einigung mahnen. So stehen sich die Streithähne, die Eisenbahngesellschaft und die Gewerkschaft der Lokführer (GdL), ganz allein gegenüber und sind damit offensichtlich überfordert. Dies zeigt auch der Urlaub von AKN-Chef Franke mitten in einer für die AKN so noch nie dagewesenen Ausnahmesituation.
AKN und GdL brauchen offensichtlich dringend Hilfe von außen, um mit neuen Impulsen eine Lösung des Tarifkonflikts zu finden. Beispielsweise durch eine Schlichtung. Mit einer Person, die von beiden Seiten gleichermaßen akzeptiert wird.
Heiner Geißler könnte diese Person sein.
Wer, wenn nicht der mit allen Wassern gewaschene Ex-Generalsekretär der CDU unter Helmut Kohl, könnte das Schweigen brechen? Der Mann, der seit 1997 regelmäßig in Tarifkonflikten als Schlichter aufgetreten ist, darunter auch bei der Tarifausandersetzung 2007 zwischen der GdL und der deutschen Bahn. Der Mann, der auch im Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21 als Vermittler tätig ist, und dafür gesorgt hat, dass der teilweise gewalttätige Protest in geordnete Strukturen überführt wurde.
Und nicht zuletzt der Mann, der aus eigener Erfahrung weiß, wie man mit handelnden Personen umzugehen hat, die ein Problem dadurch zu lösen versuchen, indem sie es einfach aussitzen.
Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten haben deshalb mit dem Büro von Heiner Geißler Kontakt aufgenommen. Noch steht die Antwort aus, ob er als Schlichter fungieren würde. Jetzt lautet die Devise: Daumendrücken!
Christian Meeder
15. August 2011