Fußballlehrer Martens gefeuert, aber keine Wende bei den Liga-Fußballern. 0:3 lautete das Ergebnis heute gegen den TSV Altenholz. Die ersten Worte des neuen Trainers Andreas Cornelsen nach der Partie: „Ich war die ganze Woche mit diversen Nebenkriegsschauplätzen beschäftigt, die von einer gewissen Fraktion in der Mannschaft produziert wurden, ich konnte mich auf das Sportliche nur sehr schwer konzentrieren. Ich denke dennoch, dass wir ganz gut trainiert haben, trotzdem sind Dinge wie Standards heute daneben gegangen. Die sind unter den Tisch gefallen.“
Unruhe also nach dem Trainerwechsel in der Mannschaft, aber nichts Neues auf dem Rasen. Schnell lag der SVHU hinten. Bereits in der dritten Minute verlängerte am Strafraumrand ein Stürmer der Gäste eine Flanke, Florian Geertz verfehlte den Ball beim Versuch den Pass zu unterbinden, der Torschütze brauchte sich nur mit dem Ball am Fuß umzudrehen und hatte keine Probleme mit Torwart Marc-Andre Kassler. Gerade eine Minute später das 0:2 durch einen Kopfball nach einer Flanke. In der 16. Minute erneut: Ecke, Kopfball, Tor. „Letzten Endes waren das blöde Tore“, äußerte sich der Trainer zu den ersten Spielminuten. Mit einer 0:3-Hypothek gingen die Gastgeber in die Pause.
In der zweiten Halbzeit spielten die Henstedter lange Zeit konkurrenzfähigen Fußball, andererseits hatten die Gäste aber auch kaum noch Anreize noch vorne zu spielen. Es gab vereinzelte Chancen für den SVHU, etwas Zählbares sprang bei den Angriffsbemühungen jedoch nicht heraus.
Kartenbonanza dann in der Schlussphase: Seidel sah in einem Zug gelb und gelb-rot, viele Fans staunten ungläubig. Cornelsen reagierte gefasst und war als erster im Stande die Situation zu entschlüsseln. Nach einem gelb-würdigen Foul von Seidel hatte der Schiedsrichter auf Vorteil entschieden, Seidel foulte dann erneut gelb-würdig.
Rot dann auch noch für HU-Keeper Kassler. Der Altenholzer Joker hatte von der Mittelstürmerposition aus die Henstedter Verteidigung stehen gelassen, dribbelte um den Torwart herum, der hielt ihn am Fuß. Mit neun Henstedtern auf dem Feld, Hoeche nunmehr im Tor, folgte auf den Elfmeter, den Hoeche souverän parierte, der Abpfiff.
Auf die Frage, ob der Klassenerhalt möglich sei reagierte der Trainer zögerlich: „Es herrschen ja erst seit Freitag klare Verhältnisse mannschaftsintern, ich denke schon, dass es gelingt in der Trainingsarbeit ein wenig darauf hinzuarbeiten, so dass wir schon ein, ein bisschen anderes Gesicht gegen Flensburg 08 zeigen werden.“
In die entscheidenden kommenden Spiele geht das Team mit einem neuen Kapitän. Michel Blunck, der noch in der ersten Saison für die Herren spielt, übernimmt die Binde. Er ist ein Gewächs des SVHU-Jugendfußballs und genau das ist das Zeichen, das Cornelsen setzen will. Die eigenen Jugendfußballer sollen ihre sportliche Zukunft bei den ersten Herren des SVHU sehen, so soll die Mannschaft mittelfristig verjüngt werden.
Fazit des Spiels: Das Mittelfeld ist zu instabil, die Abwehr zu anfällig für Angriffe über die Flügel, im Sturm fehlt die Durchschlagskraft. Auch Cornelsen kritisierte nach dem Spiel die Manndeckung in der Verteidigung, die in der Viererkette „nicht umgesetzt wurde“. Beim Offensivspiel wird er laut eigener Aussage „zur nächsten Woche nichts elementar verändern können“.
nb
3. April 2016