SV Henstedt-Ulzburg imponiert trotz einer 28:30 (13:15)-Niederlage vor 1700 Zuschauern beim EHV Aue. Der Aufsteiger beendet Saison als Vierzehnter mit 32:44 Punkten und feiert mit seinen Fans den souveränen Klassenerhalt.
Der Klassenerhalt war seit Wochen in trockenen Tüchern, da durften einige der treuesten Fans die letzte Auswärtsfahrt sogar im Mannschaftsbus bestreiten. Der Schulterschluss mit den Anhängern beflügelte die Frogs noch einmal zu einer außergewöhnlichen Leistung, die allerdings nicht mit Punkten belohnt wurde. Trotz großer, personeller Sorgen – mit Daniel Eggert, Robert Schulze, Jens Thöneböhn und Kevin Wendlandt fehlten vier Stammkräfte – verlangten die Norddeutschen bei der 28:30 (13:15)-Niederlage den Erzgebirglern alles ab und hätten bei etwas mehr Konzentration im Abschluss durchaus Zählbares mit nach Hause nehmen können. Der Frust allerdings hielt sich in Grenzen, schon in der Kabine begannen die SVHU-Akteure mit ihrer „Abschluss-Feier“, die sich auf der Rückfahrt im Mannschaftsbus und für einen großen Teil der Mannschaft ab heute auf „Malle“ fortsetzen wird.
Mit 32 Zählern und vor allem einigen spektakulären Auswärtsauftritten haben sich die Frogs in der 2. Handball-Bundesliga Respekt verschafft und das mit einem der geringsten Etats, und dem selbst proklamierten „dualen System“, das versucht berufliche Perspektiven und Ausbildung und ambitionierten Leistungssport unter einen Hut zu bringen. „Zum Saisonende hin sind wir auf dem Zahnfleisch gekrochen. Das ist angesichts der immensen Belastung für die Spieler ein Wunder“, sagt Matthias Karbowski, der zusammen mit seinem Kollegen Amen Gafsi als Trainer-Duo in der 2. Liga „Geschichte“ schrieb. Vor dem letzten Spiel gaben die beiden Coachs genauso wie Teammanager Joachim Jakstat ihre Zusage für die kommende Saison. Die erfolgreiche sportliche Leitung bleibt. In den kommenden Tagen soll ein neuer Geschäftsführer vorgestellt werden, der die Nachfolge des scheidenden Olaf Knüppel antritt. Bei der Kaderplanung sind noch zwei Personalien offen. Während bei Rückraum-Shooter Tim Stefan nur noch die Unterschrift unter dem Vertrag fehlt, gilt es bei Florian Bitterlich noch einige Details zu klären. Neuzugänge sind zwar geplant und quasi in der „Pipeline“ , doch deren Verpflichtung hängt von Erfolgen bei der Sponsoren-Akquise ab. „Unser Kader hat Qualität, aber noch fehlt die Breite“, sagt Amen Gafsi, während Wirtschaftsrat Jürgen Hauser klar zu verstehen gibt, dass der SVHU keine finanziellen Wagnisse eingehen wird.
Hinter den Kulissen wird eifrig an den Grundlagen für das Zusammengehen mit dem neuen Partner HT Norderstedt und dem geplanten Umzug in die Norderstedter Moorbekhalle gearbeitet. Doch für die Spieler heißt es jetzt erst einmal Erholen. Bereits am 6. Juli beginnt die Vorbereitung auf die kommende Zweitliga-Saison und die wir kaum weniger Kraft raubend, als die zurückliegende.
SV Henstedt-Ulzburg: Timo Schmidt (1.-30. Und 57.-60., 9 Paraden), Jan Peveling (31.-56.; 5 Paraden) – Florian Bitterlich (5),Felix Mehrkens (2), Pavle Karacic (2), Julian Lauenroth (2), Tim Völzke (5), Tim Stefan (4), Sasa Todosijevic, Martin Laursen (5), Stanislav Demovic (3).
Joachim Jakstat
8. Juni 2015