Im Top-Spiel des vierten Spieltages in der 3. Liga Frauen Nord gelang den Handballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg ein überraschender 27:28-Auswärtserfolg. Das Team von Amen Gafsi bewahrt damit seine weiße Weste, nimmt aber auch einige Hausaufgaben aus dem Spiel bei der favorisierten HG OKT mit.
In einer durchweg engen und spannenden Drittliga-Partie gab es bei den Frogs-Ladies ein ständiges Auf und Ab. Die beiden SVHU-Trainer Amen Gafsi und Frank Hamann rauften sich einige Male die Haare, um schon im nächsten Moment wieder eine gelungene Aktion ihrer Farben zu feiern. Im ersten Durchgang drückten vor allem Spielmacherin Marleen Völzke und Torhüterin Merline Wünsche dem Spiel ihren Stempel auf. Bin zum 5:5 waren auch ihre Mitspielerinnen auf der Höhe, doch bis zum Pausenpfiff folgten einige folgenschwere Aussetzer. Diese nutzten die Gastgeberinnen geschickt aus und trafen nun nach Belieben. Die SVHU-Abwehr guckte oftmals nur zu und ließ den nötigen Zugriff vermissen. Auch vorne war Sand im Getriebe, so dass die heimische HG auch noch ihr Tempospiel aufziehen konnte. Folglich stand es kurz vor dem Seitenwechsel 17:13 für die Heimmannschaft. Die Frogs-Ladies zeigten aber wieder einmal Nehmer-Qualitäten, bissen sich ins Spielgeschehen zurück und verkürzten zum 17:15.
In der zweiten Spielhälfte blieb es spannend. Die Führung wechselte einige Male und auf beiden Seiten mussten die Trainer einige Konzentrationsschwächen notieren. Ungenaue Pässe, unsaubere Abwehraktionen und unvorbereitete Würfen gab es nun sowohl bei der HG als auch beim SVHU zu sehen. In der Schlussphase hatten die Gastgeberinnen einige Chancen, um das Spiel für sich zu entscheiden. Merline Wünsche und in den letzten Minuten Celina Meißner hielten jedoch einige Würfe und vorne übernahm nun Kapitänin Tina Pejic die Verantwortung. Sie erzielte die letzten drei SVHU-Treffer, darunter auch den entscheidenden Siebenmeter kurz vor Spielende. Die HG OKT versammelte sich zu einer letzten Auszeit, aber die taktischen Umstellungen verpufften. Die letzte Gegenstoß-Chance fing Karen Wessoly schließlich mit einer beherzten Rückzugphase ab. Es blieb beim 27:28, Schlusspfiff, Jubel!
„Die Punkte nehmen wir gerne mit“, so ein erleichterter Amen Gafsi. Das Trainer-Team stellte aber auch fest, dass man ein Unentschieden oder sogar eine knappe Niederlage hätte kassieren können. Die Qualität in Angriff und Abwehr sei noch nicht stabil genug. Bis zum nächsten Punktspiel gegen den TSV Travemünde (Samstag, 24.10., 19:00 Uhr in der Sporthalle Maurepasstraße) bleiben noch einige Trainingseinheiten, um die Hausaufgaben zu erledigen. „Wir freuen uns auf das nächste Schleswig-Holstein-Derby“, so Co-Trainer Frank Hamann. Vor allem für Karen Wessoly und Annika Jordt wird es sicherlich ein besonderes Spiel gegen ihren alten Verein, auch wenn dort ein fast komplett neues Team aufgestellt wurde. Frank Hamann rechnet wie schon gegen die HG OKT mit einem engen Spiel. TSV-Trainer Olaf Schimpf setzt vor allem auf die jungen Talente, die bereits seit einigen Jahren beim VfL Bad Schwartau hervorragend ausgebildet werden und sich schnell an die 3. Liga gewöhnen konnten. „Wir schauen dennoch hauptsächlich auf uns und wollen unsere positive Entwicklung weiter vorantreiben“, blickt Co-Trainer Frank Hamann voraus.
H-UN
20. Oktober 2015