25:27 (10:16) – Frogs leisten vor über 2000 Zuschauern in Essen erbitterten Widerstand, müssen TUSEM die Punkte am Ende aber überlassen.
„Kämpferisch war das eine ganz starke Vorstellung unserer Mannschaft. Wir waren auf Augenhöhe, hatten auch unsere Chancen, aber leider macht jeder einzelne aus der Mannschaft ein, zwei individuelle Fehler zu viel“, analysierte Matthias Karbowski, zusammen mit Amen Gafsi Trainer des SV HenstedtUlzburg die knappe Auswärtsniederlage im Westen.
Die Gäste kamen nur schwer ins Spiel, bissen sich zunächst an Essen starker Defensive die Zähne aus und kassierten nach Fehlwürfen und Ballverlusten schnelle Gegentore. Beim 6:2 hatte TUSEM erstmals eine Vier-Tore-Führung herausgespielt, die das Team von Trainer Stephan Krebietke bis zur Pause auf 16:10 ausbauen konnte. Als die Frogs unmittelbar nach der halbzeitpause in Unterzahl herankamen kehrte die Zuversicht beim bereits fest stehenden Absteiger zurück und das Team um Kapitän Nico Kibat kämpfte verbissen um den Anschluss. Eine Wende schien möglich, als die Frogs beim Stand von 17:19 (41.) in Schlagdistanz waren. Timo Schmidt, der nach dem Ausfall von Jan Peveling und Justin Rundt zwischen den Pfosten stand, parierte einige Male glänzend und in der Offensive hatte Florian Bitterlich, schon in Rostock herausragender Akteur , gute Szenen. Das Spiel hätte kippen können, doch ein paar unnötige Fehler und ein überragender Michael Hegemann verschafften Essen Luft. Doch es blieb spannend. Immer wieder kämpften sich die Frogs auf zwei Tore heran. Vielleicht hätten die Gäste sogar Zählbares mitnehmen können, wenn Jens Thöneböhn in der Schlussminute im Gegenstoß nicht nur den Pfosten getroffen hätte. So behauptete sich TUSEM unter dem Strich verdient mit 27:25 und tat einen wesentlichen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Den hat SVHU, der weiter auf dem letzten Platz rangiert, nach dem zurückgezogenen Lizenzantrag ohnehin verpasst. Die Moral ist weiter intakt und die Stimmung trotz der Pleitenserie gut. „Es ist vielleicht besser so, sonst hätten wir wieder mit einem Tor Unterschied verloren“, munterte Kapitän Kibat seinen Mitspieler Thöneböhn nach dem letzten Fehlwurf auf. Den Humor haben die Norddeutschen nicht verloren, die im Jahr 2016 sechs Partien mit nur einem Tor Unterschied verloren. „Wir haben eine Seuchensaison zu fassen“, gab Amen Gafsi zu Protokoll. In Essen fehlten kurzfristig mit Robert Schulze (Sprunggelenk) und Justin Rundt (Bronchitis) zwei weitere Stammkräfte. „Aber wir stecken deshalb den Kopf nicht in den Sand“, schickt Gafsi eine Kampfansage an den EHV Aue, der am Sonntag (17 Uhr) im SZ Maurepasstraße gastiert.
Joachim Jakstat
23. April 2016