Am kommenden Sonntag, dem 14. Oktober, lädt Angelika Dubber alle Kunstfreunde in die Galerie Sarafand, Schultwiete 2, von 14 bis 17 Uhr zu einer Vernissage der besonderen Art ein. Zwei ganz gegensätzliche Künstler, Graham Reynolds aus England und Heinz Nordmann aus Aschersleben präsentieren ihre Werke noch bis zum 20. Oktober zu den Öffnungszeiten, danach mit telefonischer Anmeldung.
Graham Reynolds wurde in seiner Heimat als Positiv Retuscheur und Technischer Illustrator ausgebildet. 1970 übersiedelte er mit seiner Familie nach Deutschland. Während er hier seinen erlernten Beruf weiter ausüben konnte, widmete er sich außerdem seinem Spezialgebiet als „Dye Transfer“-Fachmann (auf der Suche nach natürlichen Farben), bis er 1981 als selbstständiger Illustrator für Werbeagenturen in Europa und Amerika arbeitete. Noch heute arbeitet Reynolds mit Pinsel und Farbe (Acryl, Airbrush, Gouache, Grafken und Aquarelle) und schuf u.a. das Plakat für Steven Spielbergs Film „Indiana Jones“. Seit einigen Jahren werden jedoch andere Motive bevorzugt wie Automobile und Mode, die in vielen Ländern zum Verkauf stehen und deren Erwerb durch einen Business-Manager in Amerika organisiert wird. Graham Reynolds lebt und arbeitet in Wakendorf II.
Hans Nordmann fing bereits früh an, alles Mögliche abzuzeichnen. Bald war er im Familien- und Freundeskreis zuständig für das Zeichnen von Glückwunschkarten aller Art. So kam es, dass er eine Ausbildung zum Lithografen absolvierte und danach auf Lithosteinen und Zink arbeitete. Später konzentrierte er sich auf die Fotolithografie. In dieser Zeit machte er sich auch als Zeichner und Illustrator für die Presse verdient und fertigte Deko-Entwürfe für die Thüringer HO-Kaufhäuser an. 1957 siedelte Nordmann in den Westen über, wo er in Stuttgart und später in Hamburg wieder als Lithograf arbeitete. Dann folgte eine lange Zeit als Tiefdruck- und Positivretuscheur.
In all den Jahren hat Heinz Nordmann eigentlich in erster Linie „nur für sich“ gezeichnet und gemalt, so eigenwillig seine Bilder auch sein mochten. Deshalb haben sie auch nur selten den Weg in die Öffentlichkeit gefunden, weil sie vorwiegend bei Freunden und anderen Interessierten gelandet waren. Erst auf den sanften Druck seines Freundes Graham Reynolds hin ist es nun möglich, seine Art „zu sehen“ in der Galerie Sarafand zu bewundern. Heinz Nordmann lebt und arbeitet in Henstedt-Ulzburg.
Gabriele David
11.10.2012