Kommt demnächst doch noch eine nachvollziehbare Erklärung für den Verkehrszahlensalat auf der Hamburger Straße? Zwischen den unterschiedlichen Angaben des Verkehrsministeriums und der Firma VerkehrsConsult Dresden-Berlin über die Verkehrsbelastung auf der Hamburger Straße bestehe kein Widerspruch, erklärte gestern jedenfalls Bürgermeister Stefan Bauer. Das habe ihm VCDB-Verkehrsgutachter Matthias Zöbisch mitgeteilt, so der Verwaltungschef zu den HU-Nachrichten. Spätestens in der Einwohnerversammlung im Bürgerhaus (Mittwoch, 10. Dezember) wolle Zöbisch für Aufklärung sorgen.
Die Verkehrsexperten aus Dresden hatten in ihrem Verkehrsstruktur-Gutachten für Henstedt-Ulzburg auf der Hamburger Straße Verkehrsstärken von über 22.000 Fahrzeugen am Tag ermittelt, die Landesverkehrsbehörde kommt hingegen auf keinem Abschnitt von Henstedt-Ulzburgs wichtigster Straße auf mehr als 16.000 Fahrzeuge. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass das Land jährlich Verkehrszählungen auf der Hamburger Straße vornimmt und auf einem Abschnitt sogar eine Dauerzählstelle unterhält. Das war nicht nur für die HU-Nachrichten neu: Von den Zählstellen des Landes habe er vorher nichts gewusst, sagte der Bürgermeister.
Forderungen nach einer generellen Überprüfung des gesamten Gutachtens erteilte Bauer eine Absage – dafür gebe es im Rathaus nicht genügend personelle Ressourcen, stichpunktartige Überprüfungen seien aber vorgenommen worden. Dabei sei man natürlich davon ausgegangen, dass die Datenerhebung im Grundsatz korrekt erfolgt sei, so der Bürgermeister.
Bauer, der im Sommer seinen Hamburger Polizeijob mit dem Chefsessel im Henstedt-Ulzburger Rathaus getauscht hatte, hatte gestern wie immer ordentlich zu tun. Nach dem Gespräch mit den HU-Nachrichten gegen 17 Uhr war Bauers Arbeitstag noch lange nicht beendet. Am Abend stand noch eine Gremiumssitzung des Kommunalparlaments auf seinem Programm. Im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gibt es aber demnächst Unterstützung für den Verwaltungschef. Erstmals wird das Rathaus einen Pressesprecher bekommen. Es seien zahlreiche Bewerbungen für die ausgeschriebene Bürgermeister-Assistentenstelle eingegangen, sagte Bauer. Die Stelle soll zum 1. Februar besetzt werden.
cm
2. Dezember 2014
Assistent, Pressesprecher, was kommt denn noch auf uns zu?
Zählstellen waren nicht bekannt? Das verstehe ich nicht, denn am 06.08.14 hat das Ing.-Büro Böger&Jäckle anlässlich der Einwohnerversammlung zum Thema Sanierung der Hamburger Straße von einer Zählstelle in der Hamburger Straße berichtet, siehe auch meinen Kommentar zum Artikel „Dornquast sorgt mit neuen Verkehrszahlen für Wirbel“.
Auf die angekündigte Erklärung von Herrn Zoebisch darf man gespannt sein, denn Zahlendifferenzen von bis zu 60% überschreiten doch wesentlich eine Toleranzbandbreite von 10-15%.