Ziemlich kurze Sitzung des Feuerwehrausschusses in der vergangenen Woche: Schon nach 45 Minuten war Feierabend. Dabei hatte man sich ursprünglich auf einen langen Abend eingestellt. Schließlich stand der sogenannte Feuerwehrbedarfsplan auf der Tagesordnung. Eine zentrale Rolle darin: die Einhaltung der Hilfsfristen im Gemeindegebiet.
Doch es wurde mal wieder nichts mit einer öffentlichen Diskussion über den gemeindlichen Brandschutz. Die von der Feuerwehr erarbeiteten Unterlagen hat die Verwaltung zwar vorliegen, will sie so aber offenbar nicht eins zu eins den Freizeitpolitikern präsentieren. Nachdem der Ausschussvorsitzende Uwe Köhlmann-Thater eine Begründung für das Nicht-Vorhanden-Sein des Planentwurfs verlangt hatte, sich daraufhin aber niemand rührte, ergriff schließlich mit dem Satz „Dann sag ich mal was dazu“ Gemeindewehrführer Wolfgang Konrad das Wort und erklärte diplomatisch, dass es noch Abstimmungsbedarf zwischen Verwaltung und Feuerwehr gebe.
Zur Erinnerung: Im September hatten Henstedt-Ulzburgs höchstrangige Feuerwehrmänner Verwaltung und Politik im gemeindlichen Feuerwehrausschuss über das Risiko zu langer Einsatzwege informiert: Mit Hilfe einer Graphik, die mittels Radien um die örtlichen Feuerwachen veranschaulicht, dass manches Gebiet an der Ortsgrenze erst nach 13 Minuten erreicht werden könne.
Beim Pressegespräch vor gut zwei Wochen hatte die Verwaltung dann jegliche Erreichbarkeits-Probleme zurückgewiesen. Selbst beim Wagenhuber-Gelände an der Schleswig-Holstein-Straße könne die zehnminütige Hilfsfrist eingehalten werden, hatte der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts, Norbert Scharf, behauptet.
Ein Glaubenssatz allerdings, den sein Abteilungs-Chef Joachim Gädigk nicht über die Lippen bringt. Von den Henstedt-Ulzburger Nachrichten nach der Sitzung auf diese Aussage angesprochen, erklärt Gädigk, dass er dazu nichts sagen könne; er sei beim Pressegespräch ja auch nicht dabei gewesen.
Christian Meeder
3. März 2013
Arme Feuerwehr in Henstedt-Ulzburg?
Wenn es nicht so gefährlich wäre, könnte ein Lachkrampf bei mir einsetzen,
was ich in den vergangenen 2 Jahren an Ausreden von allen beteiligten Personen so gelesen habe.
Fakt ist, dass die Gemeinde Henstedt-Ulzburg auch solche Branchen in die
Gewerbegebiete holt, welche im laufenden Betrieb und bei Brandbekämpfung
unsere Feuerwehren total überfordern.Wer das Inferno vor noch garnicht so langer Zeit bei Reifen-Ellerbrook in Erinnerung behalten hat, fragt sich,was
alles noch passieren muss, damit unsere Feuerwehr auch solch Brände löschen kann.
Oder warten wir wieder erst auf den nächsten Gau und auf die Flughafen-Feuerwehr aus Hamburg, welche bei uns den Brand löscht?
Hoffentlich brennt es nicht zur selben Zeit am Flughafen Hamburg!
Dann wäre unsere Feuerwehr zur Aktion ,,Kontrolliertes Abbrennen“ nur
noch als Statistenteam im Einsatz, oder?
Bevor wir in Henstedt-Ulzburg wieder darüber nachdenken, an welchen
Strassenübergängen teure, blaue Pflastersteine eingesetzt werden sollen, könnten wir vielleicht darüberf nachdenken, wie gefährliche Brände im Gewerbegebiet professionell durch ,,Schaumlöschfahrzeuge“ a la Flughafen
Hamburg bekämft werden können, oder?
Ich würde mir als Bürger wünschen, dass die Führung unserer Feuerwehr
ohne Rücksicht auf Verwaltung, Politik und Parteien die Notwendigkeit der technischen Ausstattung im öffentlichen Fokus behält und im Klartext fordert.
Es gibt viel zu tun in Henstedt-Ulzburg-wer packt es an?
Hans-Jürgen Ebel