Unhygienische Bahnhofs-Toiletten erwartet – Busfahrer sollen deswegen Extra-Klosett bekommen

Große Pläne für die Großgemeinde. Durch den Bahnhof Ulzburg soll in fünf Jahren die S-Bahn rauschen, der Bahnhof muss dafür vergrößert werden, Die U-Bahn könnte irgendwann einmal bis Ulzburg-Süd fahren
Fahrradständer gibt es schon, ein Bahnhofsklo soll nach Meinung der Ortsentscheider noch hinzukommen am Bahnhof Ulzburg

Das klingt eher nach Murks als nach duften Aussichten für das geplante Henstedt-Ulzburger Bahnhofsklo. Weil dort schon jetzt mit unhygienischen Zuständen gerechnet wird, sollen die Busfahrer am Bahnhof Ulzburg ein Exklusiv-Klosett bekommen. Alle Nicht-Busfahrer sollen ihre Notdurft hingegen auf einer Unisex-Kabine verrichten. Das schlägt die von Bürgermeister Bauer geführte Verwaltung vor. Die O-Ton-Begründung aus dem Rathaus: „Bei der Mitbenutzung von öffentlichen WC-Anlagen durch ihr Personal haben die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein an anderen Bahnhöfen aufgrund des häufig schlechten hygienischen Zustandes keine guten Erfahrungen gemacht.“

Der Toilettenbau am Bahnhof Ulzburg soll morgen im Bauausschuss beschlossen werden, dann geht es auch um den Bau eines Bahnhofsklos an der Haltestelle in Ulzburg-Süd. Dort sollen nach den Plänen  der Verwaltung ebenfalls Männer und Frauen ein- und dieselbe Toilette benutzen. Eine Extra-Kabine für Busfahrer ist in Süd aber nicht vorgesehen.

Neben den beiden Unisex-Toiletten und dem Exklusiv-Klosett für Busfahrer, geht es am Montag auch um eine hübsche Stange Geld. Rund 200.000 Euro soll der Bau der drei Klos nach Angaben der Verwaltung kosten, die jährlichen Unterhaltungskosten werden auf 32.000 Euro beziffert.

Die Inititive für den Bau von Bahnhofsklos ging übrigens von der Politik aus. Ende vergangenen Jahres hatte Tile Abel von die BFB-Wählervereinigung einen entsprechenden Antrag gestellt.

Die Sitzung am Montag (17. Juni) beginnt um 18.30 Uhr im Rathaus.

cm

16. Juni 2019

10 thoughts on "Unhygienische Bahnhofs-Toiletten erwartet – Busfahrer sollen deswegen Extra-Klosett bekommen"

  1. Man(n) erinnere sich : vor einiger Zeit wurde am Bahnhof Ulzburg das WC-Haus wieder abgerissen aus Kostengründen. Seitdem ist Ulzburg verkehrs- und einwohnermässig gewachsen. Vermutlich auch die Zahl der jenigen, die diesen Service nicht so nutzen wie es Menschen mit Erziehung machen. Jetzt die gleiche Erfahrung wiederholen ?
    In Ulzburg-Süd ist die Umgebung noch einsamer.
    Zugegen, notwendig (im wahrsten Sinne) ist so eine Entsorgungsstelle. Aber die Kosten dafür ? Im Bereich Alster-Gymnasium gibt es das Müllproblem.
    Im Kirchweg ähnliches Problem mit den LKW-Truckern aus südlichen Ländern.
    Alles städtische Probleme – also nicht dörflich.
    Ansonsten: Narrenhände beschmieren Tisch und Wände.
    Ich warte mal neugierig ab wie sich die Sache enwickelt. Wenn hier(angekündigte) Videoüberwachung wäre (worüber sich gleich wieder viele Menschen aufregen) könnte so mancher Sünder enttarnt werden. Doch das kostet leider auch Geld und Personal…..

  2. Nachtrag
    HUN-Beitrag vom 01.12.2011 (kein Schreibfehler, tatsächlich 2011)
    Überschrift:
    „Es stinkt zum Himmel! Was die Anlieger vom AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd so ertragen…“

  3. Moin,
    verkennt man nicht Ursache und Wirkung?
    Wie bereits ausgeführt, wird eine hiesige WC-Anlage seit Jahren thematisiert. Problem erkannt, aber nicht gelöst. – Das der zitierte Junge in die Büsche (anstatt in die Hose?) gepinkelt hat, ist m. E. der „Not geschuldet. Nur, was haben Politik / Verwaltung bisher zur Problemlösung beigetragen oder wurde der beschriebene Zustand gar „billigend in Kauf“ genommen?
    Bin ‚mal gespannt, was da heute Abend (sofern aus Zeitgründen überhaupt behandelt) beschlossen wird, auch zum Verwaltungs-Vorschlag „C“ (Lage : Nutznießer?).

  4. Erst gestern sah ich einen ca. 10 jährigen Jungen mit heruntergelassener Hose, der in am Bahnhof Süd am hellichten Tag in die Büsche pinkelte. Früh übt sich…

    1. Das fand ich in dem Alter eigentlich auch noch ziemlich normal, wenn weit und breit keine Toilette war. Lieber in den Busch als in die Hose. Der Vorgang ist rein biologisch und nicht beliebig lange aufschiebbar (besonders in so einem Alter) und wenn die Nutzung von Gebüschen unerwünscht ist, dann müssen halt Toiletten aufgestellt werden.

  5. Moin,
    wäre es nicht zweckmäßig / angebracht, sich zunächst für / mit den örtlichen Gegebenheiten zu interessieren / beschäftigen?
    – Der Bahnhof Ulzburg-Süd hat kein öffentliches WC.
    – Thematisiert bereits schon vor Jahren, u. a. mit der Einführung der neuen AKN-Züge (da hat man sich anstatt für ein Zug-WC für weitere Sitzplätze entschieden).
    – „Leittragende“ sind nach wie vor die Fahrgäste und Anwohner.
    – Die „Notdurft“ wird vor / auf Anwohner-Grundstücken und bei den Containern verrichtet; Fußballfans pinkeln an die Litfassäule am P+R-Platz.
    – – –
    Der Bahnhof ist der 6.meist frequentierte Bahnhof in SH mit rd. 9.000 Ein- und Aussteigern pro Tag (Vielzahl = Umsteiger) – Tendenz steigend.
    – – –
    Empfehlung: sich selbst ein Bild vor Ort verschaffen, incl. „Entscheidungsträger“, die dem Verwaltungs-Vorschlag „C“ heute folgen wollen und nicht für die Prüfung weiterer Alternativen. M. E. ist auch der Standort „C“ ebenso wie „A+B“ nicht geeignet (kann gerne näher ausgeführt werden).
    – – –
    Und wer sich für „Kostenbeteiligung“ und für „Fördermöglichkeiten“ interessiert, findet auf der Gemeinde-Seite unter dem heutigen „Tagungspunkt 13. – Vorlage“ entsprechende Informationen.

  6. Nur für die Gedächtnisschwachen unter uns (wie meine Wenigkeit), wann/wieso wurde nochmal die Toilette am Ulzburger Bahnhof abgerissen, die mal stand?

      1. Interessant wäre als Kennziffer, wie viel die Gemeinde ein Toilettengang kostet 😉

        Grober Überschlag: Die Bauten und ihre Einbauten halten durchschnittlich 10 Jahre, macht jährliche Kosten inkl. Bauabschreibung von 52.000 Euro. Wenn pro Tag wegen angenommener schlechter hygienischer Zustände bloß 20 Menschen die Sanitäranlagen nutzen, ist man bei 7,12 € pro Toilettengang.

        Mithin wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, einmal zwei Varianten zu kalkulieren: Einmal das Vollprogramm, bei dem die Putztrupps so häufig anrücken, dass man einen guten Zustand auf dem Klo erwarten kann. Und einmal das Minimalprogramm, bei dem man nur irgendeine Lösung für dringende Bedürfnisse finden muss – und sei es die Kooperation mit dem Inhaber des Bahnhofskiosks o.ä., der eine Kundentoilette einrichtet und gegen Ausgleich von der Gemeinde jedem zur Benutzung freigibt.

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