Mehr Manpower für die Henstedt-Ulzburger Baubehörde. Bürgermeister Stefan Bauer darf einen zweiten Ortsplaner für die Bearbeitung des Integrierten Gemeindeentwicklungskonzeptes (IGEK) einstellen. Mit Rathaus-Schwergewicht Volker Duda verfügt die Verwaltung zur Zeit nur über einen Fachmann für Ortsgestaltung. Auch eine zusätzliche Stelle für einen IGEK-Sachbearbeiter soll geschaffen werden. Das hat am Montag der Umwelt- und Planungsausschuss verabredet.
Damit kommt die Gemeinde der Empfehlung nach, das Supergutachten so gut es geht in Eigenregie auf die Beine zu stellen. Den Rat hatte Doris Grondke, Baurätin der Stadt Buchholz, im April gegeben. Sie vor zwei Monaten im Ratssaal: „Ich halte nichts davon, so ein Gutachten fremd zu vergeben. Sie brauchen Leute, die dafür brennen und nicht ihre Stunden zählen.“ Grondtke hat in Bucholz bereits ein Stadtentwicklungskonzept auf den Weg gebracht, bekräftigte bei einem Bauer-Besuch im Mai noch einmal die ‚Do it Yourself-Ansage‘.
Mit rund 90.000 Euro jährlichen Personalkosten rechnet die Verwaltung, weitere 100.000 Euro sind für Einzelgutachten und Moderationsleistungen eingeplant. Unter anderem sollen im Rahmen des IGEK „Bürgerworkshops“ durchgeführt werden.
Die große Frage ist jetzt, ob Henstedt-Ulzburgs Entscheider nach Fertigstellung des Supergutachtens wirklich besser wissen als heute, wie sich die Großgemeinde weiter entwickeln soll. In der Rathausschublade des Ortsplaners liegt unter anderem bereits ein Verkehrsstrukturgutachten, ein Wohnungsmarktkonzept und ein Baulückenkataster.
cm
6. Juni 2016
Es ist doch unbestritten, dass sowohl Verwaltung als auch die ehrenamtlichen Ausschussmitglieder Zeit und Energie in ihre Arbeit investieren, also der sogenannte „input“. Das wird auch anerkannt! Die Frage, die gestattet sein darf, ist, wie sieht es mit dem „output“ aus?
„Gut Ding will Weile haben“. Das suggeriert, dass sich mit der Zeit die Probleme lösen lassen.
Schön wäre es. Nur sieht es in HU zum Teil anders aus, nur mal ein Beispiel:
Verkehrsprobleme!
Ein Verkehrsstrukturgutachten hat hier auch keine entscheidende Wende gebracht. Und eine Umgehungsstraße hätte man (vielleicht) noch vor Jahren umsetzen können.
Und es lassen sich noch zahlreiche weitere Beispiele nennen, wo in HU statt Problembehebung ein „Stillstand“ besteht.
Eines darf man vielleicht auch kritisch anmerken. Manche Problemlösung ist nicht am Geld, sondern daran gescheitert, dass man sich mehr damit beschäftigt hat, was nicht geht, als andersherum.
Und bei der ganzen Debatte fällt mir ein Zitat von Indira Gandhi ein, das da sinngemäß lautet:
„Aufpassen muss man auf diejenigen, die nichts ohne Geld machen können und auf diejenigen, die alles nur mit Geld machen wollen“.
Ein (neuer) Ortsplaner ist gut. Aus dem Artikel geht nicht hervor, ab wann mit Aufnahme der Tätigkeit zu rechnen ist.
Ich weiß auch nicht wie nach der letzten Personalaufstockung wie diese Mehrkosten im Etat verarbeitet werden. Zumindest war nicht von außen zu bemerken, das sich erwas verbessert hat nach Personalaufstockung.
Das Thema Gestaltung Vorplatz Rathaus / CCU – wie hier immer noch Stillstand. Bald ist das CCU 2 Jahre und noch immer ist die Repräsenationsfläche und Visitenkarte der Gemeinde ein Schandfleck. Eine symbolische Zitrone für die Verwaltung und die Politker, die das so durchgehen lassen. Hier müssten längst Bauaktivitäten sichtbar sein.
Ansonsten für den neuen Planer – längstens überfällig – Mut und Tatkraft die Dinge zu verändern. Als „Dienstkleidung“ stelle ich mir Frack, Zylinder und Zauberstab vor. Wunder (also freie Straßenflächen für innerörtliche Entlastung) kann er auch nicht herbeizaubern von den angrenzenden Gemeinden.Fördermittel und große Mehreinnahmen von den Gewerbebetrieben sind auch nicht zu erwarten. Die Logistik-Neuansiedlungen bringen nicht große Summen in Millionenhöhe für eine Umgehungsstraße sondern werden für die Instandhaltung der vorhandenen Straßen benötigt, die dank mehr LKW-Verkehr stärken strapaziert werden, auch in den Nachbargemeinden.
Die Fehler der letzten Jahrzehnte bei der unkoordinierten Neubautätigkeit ohne Weitblick kann auch err nicht mehr verändern.
Das Thema S 21 – Kaltenkirchen bis Edielstedt wird in Ellerau sehr viel Zeit brauchen. Wie der Regionalpresse zu entnehmen war, gibt es seitens der Bewohner Protest bzw. Forderungen wegen des Bahnüberangs Richtung Ortskern.
Ja, die Anwohner in Ellerau wollen keine AKN durch ihren Garten fahren sehen. Dann eben nicht in die Breite bauen, sondern in die Höhe: http://www.ki-smile.de/kismile/media/images/original/Dscn6554.jpg
So zu besichtigen in Bangkok. OK, wird keinen Preis für unauffällige Architektur einheimsen, aber: funktioniert.
Als Mitglied des Umwelt-und Planungsausschusses widerspreche ich entschieden der Behauptung, dass “ ein Verkehrsstrukturgutachten, ein Wohnungsmarktkonzept und ein Baulückenkataster in der Schublade des Ortsplaners liegt.“ Eine solche Formulierung suggeriert, dass nichts passiert. Wer (ständiger) Gast der Sitzungen des Ausschusses ist, sollte wissen, wieviel Zeit und Energie sowohl Verwaltung als auch die Ausschussmitglieder (ehrenamtlich) investieren. Gut Ding will Weile haben.