Spätestens mit Beginn des Monats Dezember haben die Weihnachtsmärkte wieder Hochkonjunktur. Auch in Henstedt-Ulzburg. Einen gab’s schon am ersten Advent, nämlich den „traditionellen“ rund um die Henstedter Erlöserkirche. Aber eben nur an diesem einen Sonntag. Deshalb nutzten die Besucher die einmalige Gelegenheit, „ihren“ Weihnachtsmarkt zu genießen. Und das schon ab zehn Uhr morgens und trotz des regnerisch-windigen Wetters. Man traf sich, plauderte und schaute – denn die 22 Buden hatten viel zu bieten. Vor allem Handwerkliches und Selbstgemachtes, Genähtes und Gestricktes. Vorwiegend für Kinder, aber auch für den Haushalt oder einfach nur zum Freuen.
Und es gab keinen, der nicht kaute. Alle aßen, als gäb’s kein Morgen: Crêpes und Waffeln, Würstchen, Kuchen und Berliner – und vieles wurde mit dem Zusatz angeboten, dass der Erlös der Kirche zugute kommt. Ein kulinarisches Highlight waren die goldbraun gesottenen, hauchdünnen Kartoffelpuffer vom Restaurant Scheelke, in einer riesigen Pfanne vom Chef persönlich gebraten, und mit Zucker und Apfelmus serviert. Eine wahre Delikatesse, die übrigens auch von Zeit zu Zeit zum Mittagstisch des Restaurants angeboten wird. „Aber der könnte wesentlich besser angenommen werden“, sagt der Chef. „Offenbar wissen noch zu wenige, dass wir jetzt einen Mittagstisch haben.“
Besonders großzügig zeigte sich die Schlachterei Nowatzki, die den Besuchern eine ganze Palette köstlich belegter Schnittchen und verschiedene aufgeschnittene Wurstsorten gratis anbot, aber auch etliches zum Verkauf bereithielt. „Das ist eben das Schöne an diesem Markt“, meinte Besucherin Inga Lüttjohann mit ihrem Partner, „dass hier vorwiegend die uns vertrauten Geschäftsleute vertreten sind. Es ist eine gute Mischung – wie jedes Jahr. Deshalb komme ich auch immer wieder hierher, weil ich noch nie enttäuscht worden bin. Alle sind entspannt, und man fühlt sich wohl, es ist einfach eine gute Mischung.“
Ganz anders der relativ überschaubare „Sterntaler Adventsmarkt“ mit seinen fünf Buden vorm CCU, der bereits ab Vormittag bis 21 Uhr geöffnet ist – und das täglich bis zum 23. Dezember. Hier lockt zwischen Tannenbäumen sogar ein Kinderkarussell. Und auch sonst ist alles da, was man von einem Weihnachtsmarkt erwartet: ein Bratwurst-Schwenkgrill und einen Stand, an dem Erbsensuppe verkauft wird, Buden mit Crêpes und Mutzenmandeln und Süßigkeiten, ein Häuschen mit aiatischen Spezialitäten und eine riesige Kogge für durstige Seelen, die hier Bier und Wein und andere Getränke finden. Und es erklingen die bekannten amerikanischen Christmas-Songs, die sofort gute Laune machen. Nicht zu vergessen die Bühne, die allabendlich ab 17 Uhr mit verschiedenen Programmen aufwartet wie die „Ladiesnight“ mit Happy Hour für Glühwein. Am 18. Dezember kommt sogar der berühmte Gottfried Böttger und spielt am Piano Jazz, Boogie und Ragtime. Und Janna aus Kaltenkirchen singt neben deutschen und internationalen Weihnachtsklassikern bereits am 4. Dezember ein heiteres und besinnliches Programm. Außerdem präsentieren sich diverse Kunsthandwerker, die an verschiedenen Tagen in Erscheinung treten.
Aber warum das alles auf so kleinem Raum? „Weil uns die Gemeinde diesen Platz zur Verfügung gestellt hat und gewisse Vorgaben einhalten musste“, sagt der selbsternannte Weihnachtsmarkt-Experte Wolfgang Sabrowski, der stolz hinzufügt: „Ich betreue auch die Weihnachtsmärkte in Blankenese und auf dem Gänsemarkt, dem zweitbesten in Hamburg nach Roncalli auf dem Rathausmarkt.“ Auf seinem Kontrollgang erläutert er: „Auftraggeber sind das CCU gemeinsam mit HU-Marketing – übrigens mit toller Unterstützung der Gemeinde.“ Der weitgereiste Mann ist überzeugt, dass sich sein Sterntaler-Adventsmarkt vor dem Einkaufszentrum gerade zu einem attraktiven Treffpunkt nicht nur für die Henstedt-Ulzburger mausert.
Gabriele David
3. Dezember 2015
Bedankt euch bei der Gemeindeverwaltung, dem Veranstalter wird es hier nicht leicht gemacht.
Hier wird einfach wieder mal alles stur nach Vorschrift gemacht und das kommt dann dabei raus.
Ein Lob an die Veranstalter das Ihr das überhaupt so durchgezogen habt,
Hut ab.
Vielen Dank an die Veranstalter,
ich finde es gut das Ihr die Eier habt das durchzuziehen 🙂
Ich habe etwas von angeblich horrenden und damit abschreckenden Standmieten gehört; sollte das stimmen, ein PFUI an die Gemeinde, die den Platz vor dem CCU vermietet!
An alle, die nur meckern: Endlich wird hier mal ein Weihnachtsmarkt aufgebaut! Die Gegner müssen ja nicht hingehen; wir anderen genießen den leckeren Glühwein, die Feuerzangenbowle und die kulinarischen Leckereien.
Danke an die Veranstalter!
Naja, der Weihnachtsmarkt vorm CCU ist schon eher überschaubar. Aber dafür wird es ja wohl einen Grund geben. Wurde zu wenig Stellfläche zur Verfügung gestellt? Waren schlicht keine weiteren Anbieter daran interessiert, weil nicht mit ausreichend Umsatz gerechnet wird? Wenn das Experiment nächstes Jahr wiederholt werden sollte, muss wohl an Größe und Attraktivität gearbeitet werden.
Jedes Jahr immer das Gemecker … Aber Sie haben Recht. HU kann einfach keinen Weihnachtsmarkt.
Ich war gestern gegen 18 h auf dem Weihnachtsmarkt in Norderstedt vor dem Rathaus. Da sollten die Verantwortlichen mal vorbeischauen und sehen, wie abends die Innenstadt belebt werden kann von Groß und klein. Sogar „Lagerfeuer“ und Sitzzelt waren vorhanden. Tolle Idee.. Der Ulzburger „Sterntaler-Markt“ mit dem Schmalspurangebot „Fressen und Saufen“ mit einem Kinderkarussell ist völlig unattraktiv für einen abendlichen Bummel.
Auch auf dem Weihnachtsmarkt in Kaltenkirchen dürfte „mehr los“ sein als hier im Ort.
Ulzburger Markt ist in dieser Form glatt entbehrlich – trotz Promotion in der örtlichen Presse. Lieber garkeinen Markt als solchen.
Selbst der Weihnachtsmarkt am Samsag vor dem 1 Advent auf dem Rhen war attraktiver zu schauen und zu verweilen.
Warum beteiligen sich hier eigentlich keinerlei Vereine, Verbände, Clubs – auch die Parteien halten sie zurück. Ach ja, ist ja noch nicht Wahlkampfzeit.
Den Markt vor dem CCU als Weihnachtsmarkt zu bezeichnen ist eine Beleidigung für jeden richtigen Weihnachtsmarkt. So etwas wie den Markt in Barmstedt und auch den Markt rund um die Henstedter Erlöserkirche kann man als Weihnachtsmarkt bezeichnen.
Bei dem was da vor dem CCU ist, handelt es sich in meinen Augen um einen reinen Sauf- und Fressmarkt. Auf so etwas kann ich verzichten.
Wo sind denn die Kunsthandwerker?