Kopfschütteln bei der FDP über den von der Verwaltung gewünschten Bau einer Edelkrippe an der Beckersbergstraße: „Wir können nicht von Schulden und Haushaltskonsolidierung sprechen und dann das Geld ausgeben, als ob es kein ‚morgen‘ mehr gäbe“, sagt der FDP-Kommunalpolitiker Stephan Holowaty wenige Stunden vor Beginn der Krippensitzung im Ratssaal.
Wie berichtet haben die geschätzten Baukosten mittlerweile die Millionengrenze deutlich überschritten. Für 30 neue Krippenplätze will die Verwaltung 1,23 Millionen Euro ausgeben.
Holowaty dazu: „Ein Kita-Platz verursacht in Schleswig-Holstein Baukosten von durchschnittlich 25.000 Euro, hier möchte die Gemeindeverwaltung über 40.000 Euro pro Platz ausgeben. Offenbar hat der ein oder andere in der Gemeindeverwaltung noch nicht mitbekommen, dass Henstedt-Ulzburg hohe Schulden hat und sich solche Luxusbauten einfach nicht leisten kann.“
Die FDP-Fraktion hofft, dass alle Fraktionen am heutigen Abend den Verwaltungsvorschlag zum Bau der Edelkrippe zurückweisen werden: „Wenn das Geld so bedenkenlos ausgegeben werden würde, dann macht auch der Arbeitskreis Haushaltskonsolidierung in der Gemeinde keinen Sinn“, sagt Holowaty.
Im Arbeitskreis Haushaltskonsolidierung brüten derzeit Finanzpolitiker aus allen Fraktionen zusammen mit Rathauskämmerin Bärbel Brix und dem gewählten Bürgermeister Stefan Bauer Ideen aus, wie man die ausufernde Verschuldung der Gemeinde unter Kontrolle bekommen könnte. Das Gremium tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Die FDP wird in der heutigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses beantragen, die Verwaltung mit einer kompletten Neuplanung der Kita zu beauftragen, wobei die Kosten pro Platz 25.000 Euro nicht überschreiten dürfen. Damit würde die Krippe insgesamt maximal 750.000 Euro Kosten.
Henstedt-Ulzburgs Liberale können sich nicht erklären, warum es in der Verwaltung offenbar keine Kontrolle gibt, ob Planungsaufträge dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit entsprechen. „Ein solcher Planungsauftrag hätte gar nicht vergeben werden dürfen, sagt Stephan Holowaty.
cm
5. Mai 2014
Kostenexplosion bei der geplanten Edelkrippe! Die soll jetzt insgesamt 1,23 Millionen Euro kosten.
Gemeinde plant Nobelherberge für Ein- bis Dreijährige: Bäderlandschaft, Holzparkett, Klinkerfassade!
Ausreichend Personal fehlt in der Kitra Schulstraße. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich auch die verbliebenen Erzieher krank melden. Gemeinde und Politik ist das Problem bekannt …
Genau das ist der Punkt: Ausreichend Personal.
Was seit Jahren rigoros totgeschwiegen wird, ist die personell sehr angespannte Situation in den Kitas. Zweifelsohne das Resultat des Irrglaubens, man könne nur über Personaleinsparungen Kosten reduzieren.
Aber nun, da ganz Deutschland auf dem letzten Drücker mit dem Krippenbau beschäftigt ist, rückt immer mehr in den Focus, dass es eigentlich nicht ausreichend (Fach-)personal gibt.
Wenn dann, gibt’s (gutes) Personal nur dann, wenn man auch um dieses hinreichend wirbt. Das sieht in der Regel so aus, dass neben einem attraktiven Gehalt, einem guten Betriebsklima auch ein moderner und ansprechender Arbeitsplatz den Ausschlag geben könnte.
Und die Architektin Frau Rüschoff hat gestern zweifelsohne solche Arbeitsplätze vorgestellt.
…
Im Übrigen hätte mich auch die Meinung der anwesenden Kita-Leiterin zum Entwurf interessiert.
@ Herr Kreft, bitte geben Sie mir den Hinweis ( ggf. PN ) wo in den vorhandenen Kitas die Sauberkeit überprüft werden muss und ggf. Renovierungen erforderlich sind.
Ich werde mich dann darum kümmern.
Zu Ihrer Bemerkung “ Standard Version einer Krippe ist für Kinder völlig ausreichend“ : gestern wurden Beschlüsse der Politik zum Kostendeckel gefasst, insofern hat die Politik „verstanden“ . :-).
An statt eine Luxus Krippe zu bauen, sollte die Gemeinde lieber Geld in die vorhandenen Kitas investieren um diese sauber zu halten und mit frischer Farbe zu versehen.
Eine Standard Version einer Krippe ist für Kinder völlig ausreichend. Wichtiger ist ausreichend gutes Personal, Sauberkeit und Organisation.
Aber das scheint weder in der Gemeinde noch in der Politik verstanden zu werden.
Herr Holowaty, sie haben meinen Respekt.
Es ist ein Erweiterungsbau der bestehenden Krippe, wo sogar an die vorhandenen Versorgungsleitungen angebunden werden kann.
Das sollte doch durch eine Ausschreibung im Nahbereich H-U an Baufirmen, für viel weniger Geld zu machen sein.
Der gute Nebeneffekt, man spart das Geld für den Architekten und Planungsbüro!
Das gesparte Geld sollte dann zum Teil für benötigte Kindergärtnerinnen investiert werden!
Übrigens sollte man diese nach der Inneneinrichtung fragen, die wissen am Besten was sinnvoll ist.
Kleine Ergänzung: es wird kein Geld gespart, das anderweitig ausgegeben werden kann. Die Gemeinde hat das Geld schlicht nicht, will es aber trotzdem ausgeben.
Wie viele Befugnisse, wie viel Macht hat eigentlich eine Gemeindeverwaltungs-Dienststelle, dass sie so großzügig mit Steuergeldern planen und walten kann, quasi nur so um sich werfen kann?
Haben diese Bediensteten noch nicht erkannt, dass in unserer Gemeinde sparsam gewirtschaftet werden sollte, nein sogar muss?
Immer wieder kommen neuerdings seltsame “Planungskapriolen“ ans Licht, wobei stets der Hinweis “auf Empfehlungen der Verwaltung“ vermerkt wird. Welche Personen stehen eigentlich hinter der Sammelbezeichnung „die Verwaltung“? Ist es eine Art “Wünsch-Dir-Was-Club“, Nebenstelle von Büttenwarder?
Möchte sich ein Amtsleiter noch kurz bevor unser neugewählter Bürgermeister sein Amt antritt, somit auch sein Dienstherr wird, schnell noch ein Denkmal errichten?
Interessant wär für mich noch die Antwort auf die Frage, wer bezahlt denn die bisher entstandenen, unnötigen Planungskosten?
Herr Märtens . bitte lesen Sie meinen Kommentar bei “ Kommunalpolitiker stoppen Edelkrippe“
Nicht nur H-U Liberale können sich diesen Irrsinn mit der geplanten teuren „Edelkrippe“nicht erklären sondern viele H-U Bürger auch nicht !!!
Der Wahnsinn geht weiter.