Die Ernährungs- und Gesundheitsmesse unter dem Titel „Henstedt-Ulzburg i(s)t gut“ liegt gerade mal vier Wochen zurück, da meldet sich ihr Initiator, der Ernährungsexperte Andreas Sommers, erneut zu Wort. Inspiriert vom sensationellen Erfolg dieser lebendigen Veranstaltung und dem großen Interesse der rund 700 Besucher, nimmt jetzt eine Idee, die ihn schon länger beschäftigt, immer mehr Gestalt an. „Warum aus dieser Erkenntnis nicht etwas Nachhaltiges machen, etwas Kontinuierliches, was das Interesse der Bürger an gesunder und bewusster Ernährung wach hält?“ Dieses Wohlgefühl, das sich am Abend des Messe-Sonntags bei ihm einstellte, soll auf keinen Fall eine einmalige Empfindung bleiben. Es braucht eine Fortsetzung. Aber welche?
Der Ernährungsspezialist möchte, dass das Thema Ernährung auf eine breitere Basis in der Gemeinde gestellt werden kann. „Dafür würde sich ein Verein anbieten. Das Ziel des Vereins ganz allgemein wäre, dass sich Henstedt-Ulzburg als eine Gemeinde präsentiert, die sich eine gute Ernährung mit den daraus resultierenden positiven Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden auf ihre Fahnen schreibt.“ Und zwar in einer Vernetzung mit anderen Vereinen wie Foodwatch, Feinheimisch oder Slow Food, um die Idee einer ernährungsbewussten Gemeinde weit über die Kreisgrenzen hinaus zu tragen.
Sommers´ konkrete Ziele sehen so aus: Er möchte eine Plattform schaffen, auf der alle Aktionen, die themenrelevant sind, zentral publiziert werden. Und hierfür soll die Homepage www.Henstedt-Ulzburg-isst-gut.de genutzt werden. Parallel dazu soll es eine regelmäßige Präsenz in der Presse geben – in Form einer einheitlichen Anzeige, auf der diese Aktionen angekündigt werden. Das sollten zum Beispiel Kochtreffs mit Schwerpunkt Lebensmittelkunde sein, Technik in der Küche, Kochen lernen, Vitamine, Ballaststoffe und Ernährungsphysiologie.
Länderspezifische Kochaktionen unserer ausländischen Mitbürger sollten dabei keinesfalls fehlen, um auch mal „über den Tellerrand“ zu schauen – wie bei der arabischen, türkischen oder finnischen Küche, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Dazu gehören auch Angebote von Restaurants, die sich dieser Thematik annehmen, sowie Aktionen von Schulen und Vereinen. Außerdem sollte es eine Vernetzungsplattform für alle „Einzelkämpfer“ und Spezialisten für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit geben.
Andreas Sommers stellt sich einen Fonds aus Vereinsbeiträgen und Spenden vor, der gezielt bestimmte Aktionen mit Geld unterstützt. „Aus meiner eigenen Erfahrung müsste das beim ‚Kochen in der Schule’ über den Hauswirtschaftsunterricht hinausgehen, und zwar mit gesundheitlichen Schwerpunkten. Hierfür müssen bei den Schülern immer Umlagen gemacht werden, damit zumindest ein kleines Honorar ermöglicht wird“, bedauert Sommers. „Das ist immer sehr zeitaufwendig. Und nicht alle Eltern haben das Geld dafür.“
So könnten den Schulen, Vereinen, aber auch Firmen verschiedene Ernährungsspezialisten vermittelt werden, die über den klassischen Unterricht hinaus informieren. Was für Schulen bedeutet, dass neben dem Kochen mit gesunden Lebensmitteln auch über Magersucht und Übergewicht referiert wird. In Vereinen würde der Schwerpunkt auf einer Sportlerernährung mit Gelenk- und Muskelunterstützung durch intelligente Lebensmittelauswahl basieren. In Altenheimen dagegen ginge es vor allem um eine Vitamin-D-orientierte Ernährung. Und in Firmen wäre das Ziel, durch richtiges Essen fit und leistungsstark durch den Arbeitstag zu kommen.
Außerdem soll die Messe künftig als feste Institution in Henstedt-Ulzburg etabliert werden. Bei einem entsprechenden Budget kann dann das Vortragsprogramm mit hochkarätigen Referaten gestaltet werden.
„Untermauert“ hat Andreas Sommers seine Absicht und seineThesen ja bereits mit dem Erscheinen seines neuen Kochbuches „Henstedt-Ulzburg is(s)t gut“, in dem sich erstmals mehr als fünf Dutzend Henstedt-Ulzburger Hobbyköche mit ihren Lieblingsrezepten verewigt haben. Die Resonanz auf diese individuelle Hochglanzschrift mit „leckeren“ Farbfotos in Seitenformat war bereits während der Messe größer als erhofft. Und auch die Nachfrage kann sich sehen lassen. Ob als Geschenk oder/und für sich selbst – dieses Kochbuch sollte in keinem Regal fehlen. Es kostet 15,90 Euro, ist im Verlag Sonrrie erschienen und in jeder Buchhandlung sowie im Bücherversand erhältlich.
Gabriele David