Die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg zeigen beim 30:22 (14:8)-Auswärtserfolg auch mit einem krankheitsbedingt dezimierten Kader dem HSV Hannover die Grenzen auf und festigen ihre Spitzenposition in der 3. Liga Nord.
Auf der Bank des Tabellenführers war es während der Partie beim HSV Hannover sehr übersichtlich. Neben der Startformation standen lediglich Linkshänder Renke Bitter, Keeper Max-Henri Herrmann und die beiden A-Jugendlichen Arnd Sasse und Debütant Lars Böge auf dem Spielbericht. Die grippekranken Florian Bitterlich und Christoph Wischniewski unterstützten ihre Kameraden dick eingepackt von der Tribüne aus, Kreisläufer Steffen Köhler war mit Fieber gar zu Hause geblieben, Julian Lauenroth fehlte beruflich bedingt und Kevin Wendlandt muss sich nach seinem Kreuzbandriss mit einem Wettkampfeinsatz noch weiter gedulden.
Doch von Beginn an dominierten die Gäste, die taktisch hervorragend auf den HSV Hannover eingestellt waren. Die Niedersachsen, die über weite Strecken wie erwartet mit einem siebten Feldspieler agierten, wurden vor der Pause fast schon zu Statisten degradiert. Die aufmerksame SVHU-Abwehr stellte auf schnellen Beinen die Räume zu und verwehrte den Niedersachsen minutenlang den Weg zum Tor. Ihren zweiten Treffer erzielte der HSV erst in der zehnten Minute. Da hatten die Frogs bereits sechs Tore auf dem Konto und dominierten die Begegnung fast nach Belieben. Am eigenen Kreis ackerten Nico Kibat, Lars-Uwe Lang & Co mit dem vorgezogenen Matthias Karbowski mit Hingabe. Und wenn Hannover doch einmal ein Loch im Deckungsverbund erspähte, war Jan Peveling ein aufmerksamer Torhüter, der im Verlauf des Spiels nicht nur zwei Siebenmeter abwehrte, sondern auch einen Treffer über das gesamte Feld ins leere gegnerische Tor erzielte. Seinem Kollegen in nichts nach stand in den letzten acht Minuten Max-Henri Herrmann der mit vier Paraden und einer 50 Prozent-Quote auf sich aufmerksam machte. Das bei der kraftraubenden Abwehrarbeit der Frogs in der Offensive das eine oder andere Mal die Kraft und Konzentration beim Abschluss fehlten, war zu verschmerzen. Das Ergebnis hätte sonst leicht höher ausfallen können.
Erfreulich war auch, dass es keinen Bruch im Spiel gab, als Skerka in den Schlussminuten die Youngster Lars Böge und Arnd Sasse aufs Feld schickte. Böge debütierte dabei mit einem sehenswerten Treffer vom Kreis. „Die Mannschaft hat sich in einer schwierigen Situation wieder einmal als geschlossene Einheit präsentiert. Diese Partie haben wir in der Abwehr gewonnen“, analysierte Trainer Skerka, der unter der Woche das Training und die Spielvorbereitung bedingt durch eine berufliche Fortbildung seinem Kollegen Amen Gafsi überlassen hatte. „Zwei Schritte sind gemacht. Jetzt fehlen noch drei weitere“, sagt Skerka mit Blick auf das Saisonziel Meisterschaft, das Trainer und Mannschaft mit unbeirrbarer Zielstrebigkeit und Gelassenheit verfolgen. „Wir haben uns angewöhnt von Woche zu Woche zu denken“, so Skerka, der für die nächste Heimpartie gegen seinen ehemaligen Verein VfL Fredenbeck (Sonnabend, 19 Uhr, Sporthalle Maurepasstraße) wieder auf volle Zuschauerränge
Joachim Jakstat
16.3.2013