Der Rendsburger Bauunternehmer Michael Demandt scheitert möglicherweise mit seinen Plänen, drei Seniorenblocks auf die mittlerweile von Bäumen und Gehölzen befreite Fläche zwischen Kreuzkirche und AKN-Gleisen im Ortsteil Ulzburg zu bauen. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten haben über den Fall Schulstraße bereits ausführlich berichtet. In letzter Minute hatten die Kommunalpolitiker in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses eine dafür notwendige Änderung des Bebauungsplans abgelehnt. Insbesondere wegen mangelnder Stellplätze. Für 54 Wohnungen waren nur 26 Parkplätze vorgesehen. Auf die Idee auf ausreichend Parkflächen zu achten, waren die Politiker gleichwohl nicht von allein gekommen. Der Fingerzeig kam vom Henstedt-Ulzburger Ordnungsamt. Es hatte gegen die von der Baubehörde befürworteten Pläne Einspruch eingelegt und vor einer zugeparkten Schulstraße gewarnt.
Gut möglich, dass von den gemeindlichen Verkehrsexperten bald eine weitere Protestnote folgt. Denn in derselben Sitzung mussten sich Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker gleich noch einmal mit dem Bau von Seniorenwohnungen beschäftigen. Diesmal allerdings weiter östlich, im Ortsteil Henstedt. Dort, am Wöddel 21, beabsichtigt ein Kaltenkirchener Bauunternehmen ebenfalls den Bau einer Seniorenwohnanlage. Anders als in der Schulstraße ist zwar nur ein Seniorenblock geplant, allerdings in ganz ähnlicher Dimension: Dreigeschossig mit einer Gebäudelänge von 50 Metern. Mit der Folge, dass abermals kaum Platz für Stellplätze vorhanden ist: Bei 23 Wohneinheiten haben die Planer nur 16 Stellplätze vorgesehen. In der Sitzung wurde nun trotzdem eine in diesem Falle notwendige Bebauungsplan-Änderung auf den Weg gebracht und der sogenannte Aufstellungsbeschluss, die erste Stufe eines Bebauungsplanverfahrens, gefasst.
Immerhin: von einzelnen Ausschussmitgliedern wurde den Antragsstellern die Empfehlung mit auf den Weg gegeben, bei der Stellplatzfrage nachzubessern.
Wenigstens zwei Politikern war das allerdings zu wenig. Michael Meschede (CDU) und Stephan Holowaty (FDP) stimmten dem Aufstellungsbeschluss nicht zu.
cm
25.8.2013
@Herrn Holowathy: 50 plus wird da nicht einziehen, dann schon eher 50 plus plus plus.
Ich bin ebenfalls der Meinung, das die geplanten Stellplätze ausreichen werden und für Besucher, die ja in der Regel jünger sein werden als die Besuchten, ist ein etwas längerer Fußweg zum Ziel sicher kein Problem.
Hallo Herr Holowaty,
Wir nehmen die Parksituation sehr ernst. Dennoch mal eine kleine Gegenfrage: Können Sie mir ein privates Objekt/Wohngebäude nennen, wo Besucherparkplätze vorhanden sind?
Ich finde in dieser Diskussion nicht gerade fair, hier Erwartungen zu formulieren, die meines Wissens nirgens in der Gemeinde erfüllt werden.
Und welche Lieferanten meinen Sie? Wir planen doch keine Gastronomie o.ä..
Ich kann die Sorge der Anwohner nachvollziehen, deren Eigentümer auch den Bedarf von Zweitwagen und die dafür notwendigen Stellplätze nicht bedacht haben. Von Besucherparkplätzen mal ganz zu schweigen. Es wäre nur sehr bedauerlich, wenn ein solch tolles Projekt mit den geführten Argumenten ausbremst wird. Wie sieht wohl ein Haus dieser Art mit einem riesen Parkplatz davor aus?
Und was das Einkaufen betrifft, Netto, ein Bäcker, Apotheke, Arzt, Friseur, Eisdiele etc. sind sehr gut fussläufig zu erreichen. Es wäre toll, wenn das eigentliche „Einkaufszentrum“
Neuer Weg besser strukturiert und gefördert würde.
Und gibt es in der Politik nicht schon lange das Ringen um ein Ringbussystem für H.-U.?
Ich bin der festen Überzeugung, dass sich grundsätzlich die Einstellung zur Mobilität wandeln muss, im Hinblick auf unsere Umwelt , deren Verschmutzung und Versiegelung und im Hinblick auf Bezahlbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Gerade das so kompetent vorgestellte Konzept des Vereins Gemeinsam toHUs- Wohnen 50 plus zeigt, daß das Parkplatzproblem ein echtes Problem ist.
Das Konzept beruht eben im Gegensatz zu einem Pflegeheim darauf, daß die Bewohner aktiv und körperlich mobil sind und sich gegenseitig unterstützen können.
Senioren (wobei ich Menschen 50 plus noch keineswegs als „Senioren“ bezeichnen will) legen heutzutage bis in’s sehr hohe Alter großen Wert auf individuelle Mobilität. Das eigene Auto gehört – auch wenn es irgendwann nicht mehr sehr viel genutzt wird – zu einem bedeutenden Stück „gefühlter Freiheit und Unabhängigkeit“. Dies gilt gerade für den geplanten Standort, von dem zB wesentliche Einkaufsmöglichkeiten nicht mehr ohne weiteres zu Fuß erreichbar sind.
Hinzu kommt ein weiterer Parkplatzbedarf durch Lieferanten, Dienstleister und natürlich auch Besucher.
Im Umfeld des geplanten Projektes ist bereits heute öffentlicher Parkraum kaum vorhanden.
Im übrigen würde auch bei einem Projekt wie „Fürstenhof“ heute diese Diskussion geführt werden – siehe auch die geplanten Seniorenwohnblocks in der Schulstrasse. Sowohl der tatsächliche Bedarf an Parkplätzen pro Wohneinheit wie auch die Wahrnehmung des Parkraumproblems haben sich in den letzten Jahren dramatisch gewandelt. Die Gemeinde muß hier gerade angesichts der Verkehrsproblematik konsequent bedarfsgerechte Lösungen einfordern, um keinen Parkkollaps zu riskieren.
Liebe Leser,
wir wohnen direkt neben dem geplanten Objekt am Wöddel. Hier parken nicht nur viele Mitarbeiter des Fürstenhofs (da offenbar für die Mitarbeiter keine oder viel zu wenig Parkplätze eingeplant wurden), sondern morgens auch viele Eltern, die ihre Kinder zum Kindergarten bringen und mittags abholen (die Kinder müssen ja nun irgendwie zu ihrem Ziel kommen und die Parkdauer ist ja auch recht kurz). Obwohl der Kindergarten bereits mehr Parkfläche geschaffen hat, reicht diese bedingt durch das begrenzte Platzangebot nicht aus. Zudem haben viele Anwohner des Wohngebiets am Wöddel mindestens zwei Pkws pro Wohneinheit und müssen ebenfalls die Parkplätze am Teich oder direkt auf der Straße nutzen.Es ist oft so zugeparkt, dass man nur noch mit Mühe durch die Teichstraße kommt (mal ganz davon abgesehen, dass im Notfall die Feuerwehr da durch müsste). Mit der derzeitigen Parkplatzsituation funktioniert es grade eben noch. Wo sollen noch mehr Pkws hin und bekommen die Bewohner keinen Besuch? Nicht mal ein Parkplatz pro Wohneinheit ist absolut nicht zeitgemäß egal welches Alter die Bewohner haben. Die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist auf dieser Ecke, besonders für Senioren nicht besonders gut. Es ist lobenswert, dass Grünfläche erhalten werden soll, aber bitte nicht auf Kosten der übrigen Anwohner inklusive des Kindergartens, die alle deutlich länger ansässig sind. Wir würden uns gerne an den Lösungswegen beteiligen, aber die Bauverantwortlichen sollten sich vorher einige Zeit die Parkplatzsituation anschauen, real und nicht auf dem Papier.
Liebe Leser,
ich bin Vorsitzende des Vereins Gemeinsam toHUs- Wohnen 50 plus. Seit über 2 Jahren beschäftigte sich ein Projektgruppe mit dem Thema, wie wollen wir im Alter eigentlich leben.
Wir haben Ideen zu einer Wohnform entwickelt, die beim Bauverein Kaltenkirchen auf begeisterte Resonanz stieß. Wir wünschen uns eine Haus barrierefrei und mit bezahlbaren Mieten. Gemeinsam und nicht einsam das Alter, das Älter werden erleben.
In dem Haus sollen Mieter gerade auch mit kleinen Renten Wohnraum finden können. Mieter ab einem Alter von 50 Jahren, deren Kinder schon dem Zuhause entwachsen sind. Es sollen Wohnungen entstehen, die man gerade als Alleinstehende/r im Alter auch noch gut selbst bewirtschaften kann.
Dieses Haus ist kein Altersheim und kein Pflegeheim, kein betreutes Wohnen, aber mit einer aktiven Nachbarschaft, in der sich jeder nach seinen Fähigkeiten einbringt. Dazu wird ein Gemeinschaftsraum geplant, in dem gemeinsame Aktivitäten wie zB. mal gemeinsam Kochen, Gymnastik, vielleicht mal Vorträge, einen Spieleabend etc verbringen kann.
Ein Ort , wo man aktiv sein, aber sich auch geborgen und aufgehoben fühlen kann.
Dieses Haus ist sozusagen die Senioren Patchwork WG, mit einer Nachbarschaft, die Nähe aber auch Distanz ( durch die eigene Wohnung) ermöglicht.
Die Resonanz, die unser Projekt bzw unser Verein erfährt ist überwältigend. Ca 1/3 der
H.-U- Bevölkerung ist 60+. Wir können bislang nur 23-24 Wohnungen mit diesem Haus über den Bauverein anmieten, die Nachfrage und der Bedarf liegen weit höher.
Wir möchten eine Wohnform leben, die auch ein Signal gegen Vereinsamung im Alter setzt.
Daher ist uns die Gemeinschaft besonders wichtig. Gemeinschaft heißt für uns auch, über ein Carsharing nachzudenken, über Fahrgemeinschaften etc. Schon gut ein Viertel der Bewerber für den Erstbezug haben kein Auto mehr, andere fahren Rad, viele freuen sich darauf, wieder lebhaften Kontakt im Haus zu bekommen , statt auf seltenen Besuch zu warten.
Ja , ich kann mir vorstellen, 50 m Breite klingen groß, aber mit viel Überlegung wurde die 50m Breite so weit als möglich von der Straße abgerückt, mit viel Begrünung davor.
Überlegen Sie doch bitte einmal, was die Bewirtschaftung eines Fahrstuhls für die Barrierefreiheit kostet. Das ist in einem Haus mit 6 Wohnungen nicht finanzierbar bzw, würde Wohnraum schaffen, der für die meisten nicht mehr bezahlbar ist. Aber gerade das möchten wir, bezahlbaren Wohnraum für die Bürger Henstedt Ulzburgs. Deshalb auch z.B. Genossenschaft und kein Investor. Deshalb Mietwohnungen und kein Eigentum.
Und die Dreigeschossigkeit ist nicht mit den Häusern der Schulstraße vergleichbar. Das Haus wird nicht höher als die Gebäude rechts und links davon. Es ist geplant, EG, 1. OG und ein Dach mit ausgestellten Gauben, mehr nicht. Das Satteldach über der 1. Etage ist nach wie vor sichtbar. Die Firsthöhe nicht höher als bei den anderen Gebäuden.
Wir werden unseren Verein und das, was wir mit diesem Haus erreichen möchten, insbesondere den Anwohnern am Wöddel noch im September vorstellen. Der genaue Termin folgt in Kürze. Schauen Sie doch mal auf unsere homepage http://www.gemeinsam-tohus.de. Seien Sie eingeladen, sich von unserer Idee zu begeistern.
Hallo Frau Köster,
das Thema mal kurz nur auf die Parkplätze reduziert: 16 wären aber nach Ihren Aussagen doch trotzdem zu knapp?! Nach Ihren eigenen Aussagen wären doch bislang wenigstens 18 nötig und das auch nur, wenn die 3/4 Mieter mit Auto auch wirklich nur Eines besitzen. Und spätestens Besuch steht dann doch vor einem Problem (wobei man natürlich fairerweise sagen muß, daß in der Straße Am Wöddel (anders als in der Schulstraße) ein paar Autos am Straßenrand nicht wirklich stören). Das hat ja nichts damit zu tun (zumindest was mich betrifft), sich nicht für die Idee an sich begeistern zu können (wenn jemand in so einem Gemeinschaftsprojekt wohnen MÖCHTE, dann spreche ich das demjenigen sicher nicht ab).
Hallo Herr Kirmse,
nein, ich denke, 16 Plätze sind nicht zu knapp. Der Fürstenhof hat mit 35 WE (? oder mehr?) gerade 12 Plätze, das finde ich knapp.
Aber wir sprechen hier auch von Bewohneren, die mit kleinen, teils sehr kleinen Renten auskommen müssen. Ökonomisch betrachtet werden viele von denen sich angesichts steigender Spritpreise bald kein Auto mehr leisten können oder wollen.
Aber da soll Gemeinschaft greifen, indem man gemeinsam den Einkauf erledigt, oder sich organisiert ( bring mir was mit ) und für private Ausflüge etc gäb´s dann z.B. das Carsharing. Ich beobachte oft, dass Ältere ( Generation meiner Mutter) das Auto häufig nur noch wenig bewegen. Es ist vielleicht momentan noch dieses Gefühl, dass man seine Mobilität aufgibt. Aber dies ist doch wirklich eher eine Kopfsache. Mobilität beginnt mit der Grundeinstellung , sich bewegen zu wollen und nicht mit dem Auto vor der Tür.
Ich bin überzeugt, auch aus ökologischer Sicht, dass wir beginnen müssen, umzudenken. Und nicht nur Bewohner eines Hauses. Aber das macht dieses Projekt so spannend. Es gibt viele Ansätze, zu denen ich schon so oft gehört habe, das geht nicht, das klappt nicht und doch haben wir mit unseren Ideen eine Genossenschaft überzeugen können, nicht unerheblich viel Geld in die Hand zu nehmen und unseren Weg zu begleiten.
Sie dürfen mich jetzt gerne eine Idealistin nennen, – das bin ich vielleicht auch –
aber ich halte mich an das Motto, Schritt für Schritt, jedes Problem zu seiner Zeit.
Ich bin überzeugt, das Parkproblem am Wöddel wird nicht durch unser Projekt belastet. Aber wir sind bereit, mit allen Bewohnern/Anwohnern dort Alternativen zu entwickeln und Schritt für Schritt umzusetzen. Wir würden uns sehr freuen, das geplante Grün nicht weiteren – nach meiner Einschätzung überflüssigen Parkplätzen opfern zu müssen. Das wäre wenig „dörflich“.
Liebe Frau Köser,
Das Konzept klang schon bereits –auch dank Ihres Vortrages – im Umwelt –und Planungsausschuss sehr durchdacht und zukunftsträchtig. Das ist offensichtlich auch der Grund, weshalb der Antrag – mit Ausnahme der Parkplatzätze – weitestgehend kritiklos abgesegnet wurde.
Allerdings denke ich, dass der gewählte Standort im Zentrum Henstedts besser mit Einzelhandel wiederbelebt werde müsste. Immerhin – so wie Sie es auch richtig ausdrücken – die Wege aufgrund gestiegener Energiekosten besonders für ältere Menschen weiter werden.
Das ist Kritik an der Politik: hier an dieser Stelle keine andere Bebauung als Einzelhandelsbebauung zulassen. Denn nur diese Bebauung wäre dort wirklich zukunftsweisend.
Wir brauchen Optionen für die Zukunft. Da muss man nicht leichtfertig wichtige, zentrale Standorte billigst aufgeben, weil „nur“ ein Konzept stimmig ist.
Wie gesagt, das Konzept ist zwar gut, aber bitte an anderer Stelle.
Herzliche Grüsse,
G. Willsch
… Dreigeschossige 50-Meter-Bauten schreien doch förmlich nach erhaltenswürdiger dörflicher Prägung. Das ist doch eine der wesentlichen Forderungen einer der etablierten Parteien….
Zitat
“ Der dörfliche Charakter besonders in Henstedt und Götzberg soll erhalten bleiben…“
Zitatende
NOCH eine Seniorenwohnanlage? Und das in direkter Nachbarschaft zum Fürstenhof?