“Schlüssig, überzeugend, plausibel” – CCU- Skrabs begeistert die Freizeitpolitiker

Morgens gab`s für die Henstedt-Ulzburger Nachrichten die gelbe Karte: Leser Joachim Dultz empfand die Erinnerung an den Presseskandal anläßlich der Wiederaufnahme der Rathaus-Journalistenrunde nach viermonatiger Pause als unfaires Nachtreten gegenüber der Bürgermeisterin. Abends sahen die Henstedt-Ulzburger Nachrichten dann rot: Stop and Go auf der Hamburger Straße, der Verkehrsfunk meldete einen Stau von der Autobahnraststätte Holmmoor bis zur Anschlussstelle Henstedt-Ulzburg.

Viele Autofahrer waren in Quickborn abgefahren und verstopften nun die Hauptverkehrsachse der Großgemeinde. Trotz des Staus: Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten erreichten noch rechtzeitig das Rathaus, um eine erstaunliche Metamorphose von CCU-Projektentwickler Peter Skrabs mitzuerleben: Hing Peter Skrabs vergangene Woche noch ziemlich schlaff  in seinem Stuhl und drohte einzunicken, war der Einkaufszentrum-Planer diesmal hellwach, federte locker vom Platz hoch, als sein Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, nahm schnell noch einen großen Schluck Sprudelwasser und räumte dann gemeinsam mit CCU-Architekt Matthies auf verblüffende Weise die Stellplatzproblematik aus dem Weg:

„Eigentlich wollten wir ja heute einen Befreiungsantrag stellen, das brauchen wir aber nicht mehr. Die zusätzlich geforderten Stellplatze kommen in den Zwischenbau“, erklärte Skrabs. In dem geplanten Gebäude zwischen CCU und Rathaus sei eine Tiefgarage mit 68 Plätzen vorgesehen, wovon allerdings nicht alle dort benötigt würden. 25 Stellplätze des Mittelbaus könnte man dem CCU zuschlagen als Mitarbeiterparkplätze, damit sei dann der Stellplatzerlass erfüllt und die CCU-Tiefgarage bliebe den Kunden vorbehalten, so der Projektentwickler triumphierend.

Die Ausschussmitglieder waren aufgrund dieses Schachzuges begeistert, lechzten offenbar nach den nicht enden wollenden negativen CCU-Meldungen der vergangenen Wochen danach, endlich Probleme abarbeiten zu können. Jens Iversen (BFB) sprach von einer guten Lösung, Horst Ostwald (SPD) nannte die Ausführungen überzeugend und Jens Müller (CDU) fand sie plausibel. Auch von FDP-Vertreter Stephan Holowaty gab es dickes Lob: „Wenn Sie sich so präsentieren, wie Sie sich heute präsentiert haben, dann kann auch ich das verstehen, vielen Dank dafür.“

Dazu muss man wissen: Skrabs und Matthies hatten diesmal nachträglich für notwendig erachtete Veränderungen im CCU-Gebäude anhand von Vorher-Nachher-Schaubildern erläutert. Durch diese Änderungen, die unter anderem auch eine Erhöhung der Verkaufsfläche von 10.373 auf 10.657 Quadratmeter vorsehen, war der Mehrbedarf an Stellplätzen erst eingetreten.

Nur eine Fraktion wollte sich mal wieder nicht so recht mitfreuen und versagte ihre Zustimmung zum Skrabschen Stellplatzantrag. „25 Stellplätze für die CCU-Mitarbeiter? Im Städtebaulichen Vertrag sind doch 30 festgeschrieben“, stellte Karin Honerlah (WHU) fest. Die Antwort von Skrabs: Das seien zwei verschiedene Dinge, jetzt gehe es erst einmal um die Baugenehmigung vom Kreis, später werde man dann auch die Vorgaben des Städtebaulichen Vertrages erfüllen.

Im Klartext: Die wundersame Stellplatzlösung im Nachbargebäude ist wieder einmal nur Stückwerk, am Ende muss noch einmal nachgebessert werden.

Christian Meeder

4. Dezember 2012

8 thoughts on "“Schlüssig, überzeugend, plausibel” – CCU- Skrabs begeistert die Freizeitpolitiker"

  1. Nachtrag :

    In der Segeberger Zeitung vom 06.12.2012 liest sich die Bebauung des Zwischenbaus schon wieder etwas anders :

    „Mit dem Zwischenbau wird erst begonnen, wenn mindestens 70 Prozent der
    Flächen vermietet sind. Dieses Ziel ist noch nicht erreicht “,

    sagte Investor Skrabs, der den Verbindungstrakt zwischen CCU und Rathaus
    mitplant, obwohl es sich um ein Projekt der Hamburger Immobiliengesellschaft Schaum handelt.

    Im Zwischenbau werden weitere “ Läden im Erdgeschoss 700 Quadratmeter Nutzfläche geplant, darüber zwei Etagen mit insgesamt 1200 Quadratmeter
    Bürofläche und oben in einem Staffelgeschoss Wohnungen mit insgesamt 400 Quadratmetern“ erstellt , so zitiert die SZ in obiger Ausgabe den Entwickler..

  2. Was selbstverständlich für jeden Projektentwickler ist, hat Herr Skrabs im zweiten Anlauf in einem Soll – Ist Vergleich auf Grund der möglichen Adler Anmietung in wenigen Folien erläutert : die neue Parkplatzsituation.

    Schon diese Mindestform der Aufklärung löste Begeisterung und Danksagungen aus, über die ich mich auch gewundert habe.

    Dann hat der Entwickler das „ Parkplatzproblem “ durch einen in der Branche nicht unüblichen Weg gelöst. Er löst den Nachweis für Parkplätze im CCU durch Baulasten, für die er auf einem anderen Grundstück ( Zwischenbau zum Rathaus, Eigentümer die Firma Schaum ) sicher Ablöse zu zahlen hat. Soweit so simpel und gut.

    Wenn da aber nicht die Frage zu klären gewesen wäre , ob der Zwischenbau und die TG neben dem Rathaus überhaupt gebaut wird.

    Doch doch, sagte Herr Skrabs, die Baugenehmigung kommt.

    Die Zusage löste wohl bei einigen eine wahre Euphorie aus. Das gemeindlichen Einvernehmen wurde gegen die WHU Stimmen erteilt.

    Die WHU wollte wohl offensichtlich erst die Baugenehmigung und den Beginn des Bauvorhabens sehen und nicht schon wieder in Vorleistungen gehen . Diese Vertragspartner der Gemeinde haben schon zu viel versprochen und bisher zu wenig gehalten.

    Wir erinnern uns:

    Wir sind Eigentümer des Grundstücks, wir haben eine Finanzierung, wir haben einen Co-Projektentwickler mit in die Gesellschaft genommen, wir werden in 2012 das CCU eröffnen, wir werden uns mit dem Angebot qualitativ vom Gewerbepark abheben, usw. ) .

    Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser .. Oder war der Spruch umgekehr ?

    Der Satzungsbeschluß über den Bebauungsplan wurde übrigens auf 2013 verschoben.

  3. Gibt es eigentlich einen Zwang hier mitzulesen? Dann habe ich wohl Glück gehabt, davon noch nicht betroffen zu sein…

    Keiner muss mit dem Inhalt einer Zeitung ( egal ob Printmedium oder online) einverstanden sein. Es steht doch jedem frei, einzelne Artikel NICHT zu lesen. Im Printmedium *traue* ich mich auch mal eine Seite einfach zu überblättern 😉

    In diesem Sinne allen eine besinnliche Adventszeit 🙂

  4. Zitat siehe oben: …Wir wollen die Vorfreude auf das bevorstehende Fest nicht dadurch beeinträchtigen, dass sich der eine oder die andere über unsere Beiträge aufregt oder gar ärgert.”
    Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…

    Können wir das Thema Ulzburg Center nicht auf Eis legen, bis sich WIRKLICH was getan hat ? Mich langweilt es allmählich…

  5. Zitat: „In dem geplanten Gebäude zwischen CCU und Rathaus sei eine Tiefgarage mit 68 Plätzen vorgesehen, wovon allerdings nicht alle dort benötigt würden.“ (Zitat Ende)
    Es ist gut zu wissen, wie großzügig geplant wird. Halbe Tiefgaragen auf Vorrat zu planen, damit man sie später aus dem Hut zaubern kann…… Und für die Mitarbeiter, deren Zahl noch gar nicht fest steht, da findet man dann plötzlich eine Tiefgarage unter der Hamburger Straße ? Da ist ja schon ein großer Tunnel……

    1. Sehr gut Herr Liebe, ganz meine Meinung. Und am Donnerstag zum Markt gibt es dann ein halbes Parkhaus zum Aufblasen.
      Wir sehen ja an der Hamburger Str., dass man ohne Probleme bis an den Bürgersteig heran bauen kann, alles gar kein Problem und so hübsch anzuschauen, warum dann nicht auch einen Tunnelblick was die Meinung vieler Bürger angeht.

  6. „Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten werden es mit dem Reden nicht bewenden lassen. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass die Menschen in unserer Gemeinde sich in Ruhe auf das bevorstehende Weihnachtsfest vorbereiten und freuen können: Bis zum 6. Januar, wenn die Weihnachtszeit mit dem Fest der Heiligen Drei Könige endet, werden wir auf betont kritische Veröffentlichungen zu kontrovers diskutierten Themen der Kommunal- und Tagespolitik weitgehend verzichten. Wir wollen die Vorfreude auf das bevorstehende Fest nicht dadurch beeinträchtigen, dass sich der eine oder die andere über unsere Beiträge aufregt oder gar ärgert.“

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