Scharfe Kritik des Hauptausschusses an Bürgermeister Bauer

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In der Runde die tagenden Mitglieder des Hauptausschusses, hinten in der Ecke zusammengedrängt die Zuhörer

Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker sind sauer auf Bürgermeister Stefan Bauer! Während der ersten Sitzung des Hauptausschusses in diesem Jahr musste sich der parteilose Verwaltungschef ungewöhnlich heftige Kritik von mehreren Seiten anhören. Das Gremium ist „Vorgesetzter“ des Rathauschefs.

Grund für die Unzufriedenheit der Politiker: Noch immer hat die Verwaltung die vor über einem Jahr angekündigte Aufgaben- und Projektliste nicht vorgelegt. Aus ihr soll ersichtlich sein, welche Vorhaben – beauftragt von den politischen Gremien – die Verwaltung in welcher Reihenfolge, wie und wann abarbeiten will. Die Politik hatte die Verwaltung bereits im Herbst 2014 mit der Erarbeitung der Prioritätenliste beauftragt. Bauer kündigte deren Fertigstellung erstmals für März 2015 an.

In der Hauptausschusssitzung vom Dienstag begründete WHU-Gemeindevertreter Kurt Göttsch, warum die Politik die vom Bürgermeister selbst angebotene Liste so dringend benötige: „Wir haben eine Reihe von Aufgaben nicht mehr im Blick. Wir sind fast überall `raus aus den Terminen, die wir uns selbst gesetzt haben.“ Und seine CDU-Kollegin Margitta Neumann ergänzte: „Wir müssen doch wenigstens wissen, welche Projekte wir in diesem Jahr anpacken können.“

Bauer begründete die Verzögerung: Andere Dinge hätten eben höhere Priorität gehabt. Es gebe kaum eine Ausschusssitzung, in der die Verwaltung nicht neue Aufträge erhalte. Im übrigen würden 90 Prozent der Verwaltungskapazität von der unmittelbaren Arbeit für den Bürger in Anspruch genommen. Ausschussvorsitzende Karin Honerlah konterte: Die Politik habe fast alle personellen Wünsche des Bürgermeisters erfüllt. Und auch CDU-Gemeindevertreter Mariano Cardoba war mit dem Ausbleiben der Prioritätenliste „extrem unzufrieden“. Er jedenfalls fühle sich „nicht sehr wohl“ mit Bauers Einlassung, die Verwaltung habe andere Prioritäten gehabt. Für die BFB-Fraktion schloss sich Martin Andernacht Cordobas Äußerungen an. Kurt Göttsch fügte hinzu: „Dann müssen wir eben die Prioritäten ändern.“

Bauer setzte zu einer erneuten Rechtfertigung an – mit Sätzen, die kein Ende fanden und in deren Verlauf kaum noch jemand wußte, wie sie begonnen hatten. BFB-Gemeindevertreter Carsten Schäfer stoppte den Redeschwall des Bürgermeisters schließlich mit dem lauten Ausruf: „Punkt!“ Anschließend war er offensichtlich erschrocken darüber, dass ihm das „rausgerutscht“ war.

Bauer versprach schließlich, die so dringend erwartete Aufstellung nach Möglichkeit in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses vorzulegen. „Sonst erarbeiten wir selber die Prioritäten“, kündigte Gremiumsvorsitzende Karin Honerlah an.

Jörg Schlömann
13. Januar 2016

25 thoughts on "Scharfe Kritik des Hauptausschusses an Bürgermeister Bauer"

  1. Schön, dass sie sich dieses Problemes annehmen konnen.
    Unlängst nahm ich eine seriöse Schätzung eines industrieverbandes zur Kenntnis. Danach wird nur jeder 50. arbeitsfähige Gast einen Arbeitsplatz finden. Da, stellt sich dann die große Frage, wie dann die restlichen Gäste mit ihrer nicht ausgefüllten Zeit umgehen werden.

  2. Das von mir hier Geschriebene hat inhaltlich keinen direkten Bezug zum Artikel!
    Heute war ich in einer Halle an der Grünen Schule, um dort meine Tochter beim Handball zu sehen. Irgendwann kamen rund 10 junge Männer mit einem Fussball in das Foyer, und hatten den Zugang zur nicht benutzten Halle 1 gesucht, um dort zu kicken. Es waren alles Flüchtlinge, da lege ich mich fest. Als sie nach unten Richtung Kabinen gingen, bin ich ihnen gefolgt. Unten angekommen sprach ich sie auf Englisch und Deutsch an, Verständigung nahezu unmöglich. Sie wollten einfach nur in die Halle! Schließlich haben sie mich doch irgendwie verstanden, sind mir auf die Tribüne in Halle 2 gefolgt, und haben sich das Handballspiel angesehen. Natürlich können sie nicht einfach so in der Halle kicken, von wegen Versicherung und so, und ausserdem hätten die ja auch keine Hallenschuhe an … nein, aber offensichtlich wollten sie was gegen die Langeweile tun, und ein bisschen Kicken! Irgendwann kam ein Hausmeisterteam, das nun auch noch Security-Aufgaben übernehmen muß (…). Ich sprach mit ihnen, vernünftige Typen, und natürlich hatten auch sie keine Handhabe, um die Männer nur zum Kicken in die Halle zu lassen. Die dürfen nun auch im Namen der Gesellschaft Ordnungsaufgaben wahrnehmen, praktisch von allen Verantwortlichen darüber schön ans Ende durchdelegiert. Die Männer sind mit ihrem Ball unterm Arm abgerückt, und haben uns alle ratlos zurück gelassen. Ab jetzt einmal fiktiv weitergesponnen: Sagen wir, zwei von denen haben eine Veranlagung dazu, über die Stränge zu schlagen. Die Gruppe lungert enttäuscht irgendwo herum, und diese zwei Typen animieren die anderen, mal Grenzen auszutesten. Schon läuft etwas, was wahrscheinlich zu vermeiden gewesen wäre, wenn die Jungs einfach ur hätten Kicken können. Nun aber sind sie alle auf den Geschmack gekommen, spüren plötzlich sogar Macht, weil andere sogar Angst vor Ihnen haben! Schließlich finden sie im Vergleich dazu das Kicken langweilig, und testen ihre Grenzen immer weiter aus. Hätte man ihnen doch bloß ermöglicht, in einer ungenutzen und verdunkelten Halle, mit Sportschuhen ausgestattet, in der Halle Fussi zu spielen. Der Hausmeister hätte zu einem festen Zeitpunkt die Halle abschliessen können, statt immer wieder Streife laufen zu müssen.
    Wir alle, die in der Halle waren, haben im Handumdrehen realisiert, wie schwer die ganze Situation zu meistern sein wird. Sehr schwer, aber alles andere als unmöglich!
    P.S.: Bevor hier irgendjemand was reininterpretiert: Ich bin kein Gutmensch, und schere mit diesem Beitrag keinesfalls eine komplexe Situation über einen Kamm.

    1. Nun, immerhin konnten Sie ihnen verständlich machen, dass man in DE die Dinge immer planvoll angehen muss, auch so was triviales wie Fußballspielen. Gehört ja auch zur Integration dazu. Würden Sie dass nicht akzeptieren und nun durchdrehen, so wären es ja gerade die Immigranten, die wir dann eben asap wieder zurückschicken müssten. Es gibt kein Recht auf Durchdrehen, nur weil man irgendeinen Zustand nicht befürwortet. Wir werden einige Flüchtlinge ggf. aus dem öffentlichen Leben fernhalten müssen, vielen werden wir nur den Schutz vor dem Krieg bieten können, dann aber wieder ausweisen müssen. Und nur einen -vermutlich geringen- Teil können wir auf Dauer integrieren, weil Deutschkenntnisse und Einkommensperspektive sich hinreichend entwickelt haben (oder jene der Kinder).
      Von den Ex-Yugoslawen sind nur noch 20.000 hier, der Rest ist zurück, war neulich zu lesen… Aber Ihre Hallenbekanntschaften haben es doch wohl akzeptiert, insofern ist es doch gut gelaufen.

  3. Passagiere sind die Mannschaft, die auf die Crew …
    Also Passagiere = Mannschaft, Mannschaft Crew, demnächst gibt’s also ’ne Mannschaft UND dann nochmal ’ne Crew extra dazu…
    ————-
    Aber kann ja sein, auf der Costa Concordia hat sich ja auch erst der Operetten-Kapitän auf die Mannschaft verlassen, die ihrerseits noch auf eine Backupcrew setzte… und krawumms.
    ————-
    Wir können uns als Stadt ja dann „Concordia“ nennen, dann definieren sich die ganzen Schieflagen als konzeptionelle Eigenschaften: „Das gehört so!“
    😛

  4. Die Gemeinde ist wie ein Schiff. Der Bürgermeister ist der Kapitän. Die Gemeindevertreter die Offiziere – sie diskutieren. Die Wellen ( Probleme werden mehr und größer: Flüchtlinge, preiswerte Wohnungen, marode Straßen, Wege, Radwege, Verkehrsstau, Umweltbelastung u.v.a.m.) werden immer höher und größer (weil aufgeschoben, nicht umschifft oder beseitigt wird). Der Funker (aktive Bevölkerung) weist auf schlechtes Wetter (div. Probleme) hin.
    Die Passagiere sind die Mannschaft, die auf die Crew angewiesen ist. Im Maschinenraum (die Mitarbeiter aus Bauhof und Verwaltung) weisen auf alternde Technik und fordern Verstärkung wegen des Sturms (höhere Steuereinnahmen) an.
    Was machen die Offizieren ? Sie gehen in die Offiziersmesse (Gemeinderatssitzung) und stärken sich (durch Diskussionen, Gutachtermeinungen, Statistiken) und geniessen ihr Leben(als legitiemierte Vertreter).
    Der Sturm naht. Wird das Schiff das überstehen ? Wer gibt jetzt den richtigen Kurs an ?
    Da kann man nur noch schwarz in die Zukunft blicken (und auf Neuwahlen und Verbesserungen hoffen).

  5. vielleicht doch Hilfe von außen?

    Städte ›
    Nachrichten aus Bad Berleburg,
    Pesonalentwicklungskonzept: Funktionierende Verwaltung mit Verbesserungspotenzial

    Pesonalentwicklungskonzept
    Funktionierende Verwaltung mit Verbesserungspotenzial
    Bürgermeister Bernd Fuhrmann sowie die Beigeordneten Jürgen Weber und Volker Sonneborn haben am Donnerstag über das Personalentwicklungskonzept der Stadt Bad Berleburg informiert.

    Als neutraler Unternehmensberater des Prozesses zog Steffen Metz (Fa. Allevo) gestern das Fazit: „Bad Berleburg hat eine gut funktionierende Verwaltung mit Verbesserungspotenzial und besitzt im Vergleich zu anderen Kommunen einen sehr hohen Bürgerservice”.

    Im Zuge der bereits begonnen Umsetzung des Konzeptes, an deren Entwicklung, wie Bürgermeister Fuhrmann ausdrücklich betonte, alle Mitarbeiter aktiv beteiligt waren, seien bereits Optimierungen in manchen Arbeitsabläufen eingetreten. „Einige Aufgaben der inneren Verwaltung konnten bereits Produktbereich übergreifend neu eingeordnet werden” nannte Jürgen Weber als Beispiel, dass aus dem Liegenschaftsmanagement und dem Hochbau- und Gebäudemanagement künftig ein Immobilienmanagement entstehe, das Arbeitsabläufe im Rathaus deutlich optimiere.

    Rathaus Bad Berleburg

    Umgesetzt werde auch der wichtige Aspekt der nunmehr budgetierten Aus- und Fortbildung. Daraus resultieren auch bessere und teilweise schnellere Abläufe innerhalb der Verwaltungsarbeit.

    Die Unternehmensberatung Allevo war deshalb „ins Boot” geholt worden, um eine objektive und neutrale Personalbedarfsmessung zu ermitteln. Rein rechnerisch, so ergab der Projektbericht, werde in den nächsten beiden Jahren der Stellenbedarf und damit auch die Personalkosten sinken. Das sei möglich, weil die Geschäftsprozesse im Zuge der Verwaltungsmodernisierung optimiert werden. Von zurzeit 152,24 Stellen wird des demnach im Jahr 2011 noch 144,86 Stellen geben.
    „Keine Schablonen”

    Die Ermittlungen der Berater basieren u.a. auch auf den einzelnen, transparenten Stellenbewertungen (Qualität der Arbeitsleistung, Verantwortung, Entscheidungsbefugnis, etc.), die eine leistungsgerechte Bezahlung zur Folge haben.

    Steffen Metz betonte auch, dass für Bad Berleburg keine „pauschalierten Grundwerte oder Schablonen” zugrunde gelegt worden seien. Vielmehr habe er die „Vielzahl der Ortschaften und die Tatsache, dass Bad Berleburg zweitgrößte Flächengemeinde in NRW” sei, berücksichtigt.

    Aufgabe für die Zukunft wird es sein, Schwerpunkte der künftigen Ausrichtung mit dem Ziel der Bürger- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie der Haushaltskonsolidierung zu setzen. Da werden nicht nur die Politiker ein Wort mitreden, sondern dem Bürgermeister wäre es „am liebsten, dass die Bürger bei der Frage ,Wie wollen wir uns aufstellen?‘ mithelfen”. Hier habe der neu gewählte Stadtrat eine echte Aufgabe. Denn er müsse entscheiden, was sich die Stadt künftig leisten möchte und ob personal-intensive Projekte aus dem Rathaus begleitet werden oder nicht.

  6. Eine Gemeinde wächst mit den Aufgaben – dummerweise kostet das Geld. Wohnungsbau für Flüchtlinge, Menschen am unteren Ende der Einkommensschiene – hier bisher kein neuer sozialer Wohnraum-Neubau. Mangels Baugrundstücken scheint ja wohl Verdichtung geplant zu sein. Doch Verdichtung heißt auch Verbesserung der Infrastruktur. Die Rad- und Fußwege sind im teilweise desolatem Zustand, der Verkehrsstau nimmt mit zunehmender Bevölkerung auch zu, die S 21 wird keine Entlastung bringen, weil die Querverbindungen nach Ost-Hamburg vorsintflutlich bleiben. Nicht alle Ulzburger wollen oder müssen mit der AKN fahren bis Hauptbahnhof, höchstens Teilstrecken. Keine Umgehungsstraße hier mehr möglich, weil alle entsprechenden Gelände dafür nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Erweiterung unseres Gewerbegeibietes bringt keine nennenswerten höheren Gewerbesteuereinnahmen.
    Ellerau wird sich mit allen Mitteln sträuben zum S 21-Ausbau. Hier geht schon das Gemecker los wenn „Am Bahnbogen“ wie geplant verängert wird. Mehr Gedränge und Lärm in Ellerau – für Ulzburger uninteressant. Am Bahnbogen – das interessiert keinen Ellerauer. So geht das nicht – „…laß doch den Nachbarn den Nachteil schlucken, Hauptsache wir nicht“.
    Das Fahrad wird kein Massenverkehrsmittel. Wir leben nicht im China und nicht im 19. Jahrhundert. Hier fehlt so wie in Kaki ein örtlicher ÖPNV – das scheitert aber an Finanzmitteln der Gemeinde
    Die Gemeindevertreter haben zu div. Baugebieten brav genickt. Haben die etwa nicht weiterdenken können oder wollen – oder interesierte sie das nicht ?
    Nicht immer auf den Bürgermeister schimpfen. Der Gemeinderat genehmigt.
    Mit wachsenden Bevölkerung nehmen auch die Wünsche der Einwohner zu. Gewiß, Personal wurde aufgestockt, aber wofür ? Nicht für Ortsentwicklung, nicht für den Bauhof, der hier alles instandhalten soll – wenn die Mittel reichen. Siehe trostloser Bürgerpark.
    Neubürger sind hierher gelockt worden wegen „wohnen im Grünen“ – jetzt wohl eher im Stau oder zwischen Betonburgen.
    Wir haben hier nicht einmal mehr ein Kino (Kaki auch nicht). Aber Norderstedt und Quickborn.
    Vielleicht per Fahrrad im Winter nach Quickborn ins Kino ? Wer macht denn das ?
    Egal, ob Gemeinde (Postanschrift „Rathausplatz“ – nicht Dorfplatz oder Gemeindeplatz) oder Stadt. Welche Entlastung bringt dann ein 1. Stadtrat praktisch – nicht theoretisch – hier ?
    In ca. 18 Monaten ist die Außenanlage zwischen CCU und Rathaus immer noch trostlos. Das hätte längst erledigt sein können.
    Hier könnte noch mehr dazu sagen, daß wird aber zu lang…… Hier hat sich zweifelsfrei vieles aufgestaut. Der Stau wird sich genau wie auf den Straßen nicht so schnell auflösen (können).

    1. Mit dem Rad zur Bahn und sich in Norderstedt oder Quickborn eines an den vorhanden Mietstationen ausleihen. Ist auch eine Möglickeit

  7. Nun mal langsam! Wir haben uns einen völlig fachfremden Bürgermeister angelacht, der sich auch nicht zack-zack einfügen kann. Eine Verwaltung ist – auch wenn sie relativ klein ist – schwerfällig, wie ein Ozeandampfer. Alle Beteiligten müsen sich neu finden, die bisherigen Parlamentarier, weil es noch vor gar nicht langer Zeit völlig andere Mehrheitsverhältnisse gab, die Verwaltung, die von Dornquast’scher Prägung sich den Schlaf aus den Augen reiben muss, die Bürger, weil sie plötzlich merken, dass man auch mitreden kann (auch informiert wird durch H.-U. Nachrichten) und letztlich ein Bürgermeister, der sich in diese Veränderungen einfügen muss und wohl auch will.
    Dennoch zeigt sich hier, wie wichtig es ist, dass auch einem Verwaltungschef auf die Finger geklopft wird. Er muss spüren, dass die Veränderungen, die von den Bürgern gewollt sind, nicht erst 2030 umgesetzt werden dürfen.
    Los, Bürgermeister, mach hin, zeig, was Du kannst!

  8. Vielleicht ist es die neue Philosophie, dass keine der selbstgesetzen Ziele mehr konsequent verfolgt werden. Dass sich Investoren dann anderen Kommunen zuwenden- so jetzt mit dem angedachten Projekt Sportpark in Henstedt-Ulzburg- ist nachzuvollziehen. Das Projekt wird nun anderswo- wahrscheinlich Norderstedt- verfolgt und wieder ist eine Chance vertan. Irgendwie scheint die Verwaltung sich lieber mit sich selber zu beschäftigen anstatt Entscheidungen nachhaltig voranzutreiben bzw. Aufträge der Gemeindevertretung umzusetzen. Schade eigentlich.

    1. Hallo Herr Kubath, ich habe die Äußerung von dem Sport-Investor Herrn Aagaard im Hamburger Abendblatt, Beilage Norderstedt, auch gelesen, dass sich die Wirtschaftsförderung der Gemeinde HU nicht mit ihm in Verbindung gesetzt hat. Wenn man so mit Investoren und Unternehmern umgeht, unabhängig von der Beurteilung des Vorhabens, muss man sich nicht wundern, dass HU kein bevorzugtes Gewerbeansiedlungsgebiet ist. Herr Bürgermeister Grote in Norderstedt will nun verschiedene Standorte für den Sportpark untersuchen lassen.

  9. “ … ich persönlich habe lieber ein kleines Ruderboot, welches ich steuern kann … “ Aber auch nur, solange die Paddel nicht im Schlick stecken bleiben 😉

  10. Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet, sollte man schon vorsichtig sein, mit dem Ausruf…wir werden Stadt… eine Stadt will verwaltet werden, die Aufgaben wären erheblich größer- ich persönlich habe lieber ein kleines Ruderboot, welches ich steuern kann, als einen Dreamliner, der chaotisch durch den Ozean prescht… Die Mannschaft dürfte wohl groß genug sein… was fehlt ist ein vernünftiges Reiseziel…. wie werden und wann sollen die Probleme hier gelöst werden, wie groß will HU werden 30.000, 32.000, 35.000 Einwohner ? Was kostet ein Wachstum, woher kommt das Geld, wie soll sich die Gewerbeansiedlung entwickeln, der Straßenverkehr, Feuerwehr, und und und immer noch keine Aussage… Im TÜV- Bericht würde stehen: nicht verkehrssicher, bis auf weiteres stillgelegt, Mängel sofort beheben, ohne Betriebserlaubnis.

    1. Hallo Herr Meissner, faktisch ist HU eine Stadt, da sämtliche kommunalrechtlichen Voraussetzungen und Einrichtungen der Versorgung, Bildung etc.gegeben sind. Wenn Sie sich an die Bürgerinfo erinnern, würden bei der Verleihung der Stadtrechte nur ein paar „Pipifax-Aufgaben“ hinzukommen, die keinen wesentlichen Personalaufwand erfordern würden. Die mögliche Einstellung eines 1.Stadtrates mit Sekretärin wäre, wie das Wort möglich schon sagt, keine Pflicht! Eine kostenbewusst handelnde Gemeindevertretung müsste keine entsprechende Stelle schaffen. Vielleicht aber wäre die Bestellung eines 1.Stadtrates unter Beachtung der oben genannten Kritik, wenn sie denn zutreffend sein sollte, möglicherweise sehr sinnvoll. Dass die Verwaltung zu 90% für Bürgerangelegenheiten ausgelastet sein soll, halte ich für eine sehr gewagte Aussage. Auch wenn es zutreffend sein sollte, dass durch die Politik ständig neue Auftrage erteilt würden, ändert es nichts an der Pflichtaufgabe Prioritäten zu setzen.
      Wenn hinsichtlich einer möglichen „Stadtumbenennung“ jetzt der Einwand einer fehlenden städtebaulichen Voraussetzung für HU getätigt werden sollte, kann ich nur die in der nähe liegenden Beispiele Stadt Quickborn und Stadt Kaltenkirchen benennen, die ähnlich strukturiert sind. Beide Städte haben übrigens keine hauptamtlichen Stadträte.

      1. Moin Herr Borchert,
        ist es nicht so, dass es ein “ gesundes“ Zusammenspiel zwischen Bevölkerungswachstum und dessen Auswirkung auf die Gemeindekasse, Infrastruktur, Natur… geben sollte ? „Stadt“ bedeutet für viele eine Massivverdichtung, Innenverdichtung, viele neue große Gebäude… viele neue Probleme, die alten sind noch nicht mal gelöst. bevor ich mir einen neuen Zahn einsetzen lassen kann, sollte der alte erst mal gezogen werden 🙂

        1. Hallo Hr. Meissner,
          aber zu dieser Vorgehensweise gehört auch, ehrlich mit den Konsequenzen umzugehen.Aber zur Zeit herrscht in H-U die Meinung ( vieler Bürger ) vor, man könne gemütliche „Gemeinde im Grünen “ bleiben und dabei doch auch alles andere haben, nur eben zu Lasten der Nachbarn!
          Bsp: S-Bahn Ausbau: wir wollen keine Lasten aber 5 Minuten früher und bequemer ( ohne Umsteigen) in der Stadt sein, sollen doch die Ellerauer und Quickborner dafür ihre Nerven und Grundstücke hergeben.
          z.B.Handball, man will Handball 2-Liga als Image haben , aber kein Sportzentrum bauen . Das macht man dann eben beim Nachbarn in Norderstedt, sollen die Anleger doch Lärm und Verkehr ertragen ! ( aber da regt sich jetzt Widerstand der Norderstedter Sportvereine, s. Hamburger Abendblatt vom 14.1. „Es fehlt der Diaog“).
          Natürlich kann man als Gemeinde sich entscheiden , so zu bleiben , wie man ist. Aber dann muß man eben auch konsequent sein, und die Gegebenheiten akzeptieren! Fahrt in die Großstadt dauert dann und ist mit Unbequemlichkeiten verbunden. Hochklassiger Handball wird kein finanziell tragfähiges Fundament haben können.
          Und diese Ehrlichkeit fehlt mir in der öffentlichen Debatte in H-U !!! Auch und gerade bei den diversen BürgerInitiativen.

          1. Hallo Herr Kressin,
            ja, stimmt schon, es ist ziemlich zweischneidig, sich für eine “ Gemeinde im Grünen“ stark zu machen, möglichst viel Natur zu erhalten und ein gesundes Mittelmaß zu finden, wie eine unserer Meinung nach, moderate Innenverdichtung, bzw. Entwicklung HU aussehen könnte. Nur so, wie bis jetzt Baugebiete / Gebäude … in HU hochgezogen wurden und nach Meinung einiger immer noch könnten, sollte es nicht mehr weitergehen. Die Gemeinde sollte großflächig unter die Lupe genommen werden um eine vernünftige zukunftsorientierte Planung durchzuführen und dies bitte von einem unabhängigem Stadtplanungsbüro , in Form einer Ausschreibung o.ä. Und wenn schon Gutachten gemacht werden ( Verkehr, Bevölkerungswachstum …) sollten die auch mal bearbeitet werden und danach ein Handeln.
            Jetzt hätte ich eine Frage; bei dem S-Bahn Ausbau… wer weiß denn wirklich, welche Bauarbeiten / Umbauten dort gemacht werden müssen? Die Tunnel in HU müssten vertieft werden, sonst passt das Ding mit den Oberleitungen wohl nicht durch, oder ? Die Feuerwehr braucht neue Geräte, Ausbildung …, wer hat da noch die Übersicht ? Nach dem Artikel zu urteilen fehlt es daran.

        2. Hallo Herr Meissner, „emotional“ könnte ich Ihnen zustimmen, aber rechtlich und differenziert betrachtet sieht es, wie ich oben eigentlich schon ausgeführt hatte, in vergleichbaren Städten wie Quickborn und Kaltenkirchen, etc. auch nicht viel anders aus. Das betrifft z.B. die Verschuldung, die in Kaki höher ist als in HU und die täglichen Verkehrsstaus. Hinsichtlich geplanter Wohnungsbauvorhaben und des daraus resultierenden Bevölkerungswachstums ist in HU z. Zt. kaum noch Entwicklung gegeben. In Kaki hingegen sind einige hundert Wohneinheiten geplant.
          Die Planung weiterer Wohngebiete in HU aufgrund der Wohnraumversorgung der Flüchtlinge mit zusätzlichem Familiennachzug und allgemeinen Zuwanderung wird zwangsläufig auf die Tagesordnung kommen müssen. Ca. 300 Flüchtlinge sind schon hier und in diesem Jahr sollen noch 500 bis 600 hinzukommen, denn in den großen Erstaufnahmeeinrichtungen werden die nicht auf Dauer bleiben können. Da wir zum wirtschaftsstarken und wohlhabenden Hamburger Umland gehören und die Flüchtlinge in strukturschwachen Gebieten wie Flensburg, Heide, Husum, Rendsburg und Schleswig etc. kaum Arbeit finden werden, wird der Druck auf den Wohnungsmarkt in unserer Region noch wesentlich steigen. Vorausschauende Konzepte hierfür sollte unsere Kommune in Abstimmung mit Land und Kreis und natürlich mit den Einwohnern rechtzeitig erarbeiten. Einige Wiesen werden wohl leider noch bebaut werden müssen und an der Nachverdichtung führt auch kein Weg vorbei.

          1. Moin auch Herr Borchert,
            ja natürlich, soweit stimme ich Ihnen auch zu, dann stellt sich mir nur die Frage, wer soll dies Regeln, Planen, Prüfen, wer, wie, wo und für wen gebaut wird. Die Verwaltung hängt offensichtlich fest mit der Aufarbeitung, die Politik wartet auf die Verwaltung… sicher, es gibt auch noch viele Baufelder in HU, die sollten aber auch dann „sinnvoll “ verbaut werden….

            1. Hallo Herr Borchert,
              wollte noch kurz ergänzen, die Probleme, die hier entstanden ( Straßenverkehr, Gewerbeansiedlung, Einsatzzeiten der Feuerwehr, günstiger Wohnraum oder Bausünden, auch bei Ihnen in der Straße;-) sind ja nicht seit gestern, die Flüchtlingsunterbringung kommt erst noch… aber die Verwaltung hebt schon jetzt die Hände…

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