S-Bahn statt AKN – Anwohner in Ellerau fürchten Enteignung, organisieren sich

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Da ist nicht mehr viel Luft – Züge auf der eingleisigen Strecke an der Bahnstraße in Ellerau

Neues mögliches Hindernis für das AKN-Upgrade zur S-Bahn. Entlang der Bahnstraße in Ellerau haben sich Anwohner in einer Bürgerinitiative organisiert, wollen sich so gegen den Bau von Bahngleisen auf ihren Grundstücken wehren. An der Bahnstraße verläuft die AKN-Strecke nur einspurig, für die S-Bahn sollen nun zwei Gleise her.

In einer Mitteilung an die HU-Nachrichten schreibt die Initiative: “ Über 30 Parteien müssten nach aktuellen Planungen enteignet werden, wenn von derzeit ein auf zwei Gleise erweitert wird. Aufgrund der geplanten Taktverdichtung und der Elektrifizierung mit Oberleitungen, werden zudem gesundheitliche Folgen durch die starke Lärmbelastung und den Elektrosmog befürchtet. Zusätzlich ist durch die Taktverdichtung auch mit erheblichen Auswirkungen auf den Autoverkehr zu rechnen, insbesondere am Bahnübergang Bahnstraße, dem Hauptverkehrsknoten zwischen Ellerau/Quickborn und der A7.“

Weiter heißt es: „Eine Menge alteingesessener Quickborner und Ellerauer Bürger und viele junge Familien entlang der Bahnstrasse blicken mit großer Sorge in die Zukunft. Selbstverständlich sind Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Davon profitieren ja auch wir. Aber die Notwendigkeit eines zweiten Gleises samt Elektrifizierung, nur wenige Meter von unseren Häusern entfernt, sehen wir skeptisch.“

Politisches Ziel des Wechsels von der AKN zur S-Bahn ist die Schaffung einer umsteigefreien Verbindung in die Hamburger City. Durch den Wegfall des Umsteigevorgangs in Eidelstedt, sollen knapp zwei Minuten Fahrzeit eingespart werden, weitere drei Minuten Zeitersparnis sollen durch den durchgehenden zweigleisigen Ausbau erreicht werden.

H-UN

22. August 2015

Die Ellerauer Bürgerinitiative im Internet: www.bi-bahnstrasse.de

 

15 thoughts on "S-Bahn statt AKN – Anwohner in Ellerau fürchten Enteignung, organisieren sich"

  1. Mit dem Hinweis auf Elektrosmog hat sich die BI schonmal direkt selbst als völlig inkompetent disqualifiziert. 🙂

  2. Das war und ist selbstverständlich zu erwarten, dass die erheblich betroffenen Anlieger eine Bürgerinitiative oder Interessengemeinschaft bilden, um ihre Eigentumsrechte etc. zu vertreten. Das Eigentum ist in unserem Rechtsstaat ein hohes Schutzgut.
    Bisher liegt noch keine der Öffentlichkeit zugängliche Planung vor und fraglich ist, ob im Bereich Ellerau überhaupt ein durchgehend zweites Gleis erforderlich ist, um die geplante Zugtaktung zu erzielen; denn Zugbegegnungen sind auch grundsätzlich über die Zweigleisigkeit im Bereich der Haltestellen Ellerau und Tanneneck möglich.
    Eine Forderung nach einer Untertunnelung im Bereich der betroffenen Grundstücke würde die Maßnahme erheblich verteuern und den Nutzen-Kosten-Faktor von 1,1 auf unter 1,0 drücken und damit die Grundlage einer Bundesförderung entziehen. Außerdem wäre das nicht mit der Untertunnelung in HU vergleichbar, da in HU eine neue Trasse geschaffen wurde und die alte Trasse bis zur Umstellung weitgehend in Betrieb bleiben konnte. In Ellerau/Quickborn-Heide liegt die AKN-Trasse unmittelbar zwischen der Bahnstraße und der Bebauung und müsste bei einer Tunnelung jahrelang außer Betrieb genommen werden.
    Bisher soll sogar der niveaugleiche Bahnübergang Ellerau/L76-Bahnstraße bestehen bleiben wie alle anderen Bahnübergänge auch (wohl aus Kostengründen). Die A1 ist eben hinsichtlich des Fahrgastaufkommens nicht mit S- und U-Bahnen in HH vergleichbar.

    1. Besonders der letzte Satz wirft doch aber wirklich die Frage auf, ob ein umsteigefreundlicher Ausbau des Bahnhofs Eidelstedt nicht für alle Beteiligten kostengünstiger wäre und das „Hauptproblem“ dennoch löst. Die neuen Wagen der A1 werden doch vermutlich eh ein „Regionalbahngefühl“ vermitteln, womit der gern angeführte „Rumpelbahncharakter“ bereits weg fällt.

    2. Freitag schrieb das HA: „Aufmerksam auf die Problematik gemacht worden seien die Anwohner von Mitarbeitern der AKN, die im März entlang der Bahnstraße von Tür zu Tür gegangen seien“
      Ist sowas aus dienstlicher Sicht zulässig, zumal die AKN-Leute ja nicht in einer Eigenschaft als Anlieger der Strecke betroffen sind? Letztlich würde doch zunächst die AKN AG im Auftrag der Verkehrspolitiker den Ausbau projektieren, wie auch letztesmal. Also arbeiten doch Bedienstete der AKN AG während der Dienstzeit FÜR die AKN, und in der Freizeit GEGEN die Interessen ihres Arbeitgebers. Wäre ja OK, wenn es um Arbeitskampf geht. Oder ein AKN-Mitarbeiter zufällig selbst dort Anlieger wäre… aber hier geht es den AKN-Leuten, die dort tingeln waren, doch offensichtlich nur darum, die S-Bahn-Werdung der AKN zu torpedieren. Was ja OK wäre, wenn sie sich arbeitsrechtlich dagegen wehren (und dann aber auch akzeptieren, wenn das Gericht ihnen bescheiden würde, das der Arbeitgeber auch dann S-Bahn-Betreiber werden darf, wenn es den Mitarbeitern nicht gefällt). Aber so etwas? Machen die sich nicht Schadenersatzpflichtig ggü. der AKN, sollte es zu Kostensteigerungen kommen, die durch deren Hinweise erst möglich wurden?

        1. Hallo Herr Schneider,

          um das ein wenige ins richtige Licht zu rücken: Auch ohne Info durch AKN-Mitarbeiter (was vom HA recht hoch gehängt wurde, obwohl die Aussage nur im Nebensatz fiel) hätte sich die Bürgerinitiative gegründet. Ausschlaggebend war vielmehr die Unterschriftensammlung diverser Bürgermeister entlang der Strecke (im übrigen werden noch einige dieser Bürgermeister erschrocken zurückrudern, wenn sie merken, dass aufgrund des enormen Kostendrucks ihre Träumereien von tiefergelegten Bahnübergängen o.ä. wie Seifenblasen zerplatzen).

          Im Artikel des HA ist zudem noch ein gravierender Fehler: Im Artikel steht, wir wären gegen einen zweigleisigen Ausbau der 4 Kilometer langen Strecke zwischen Quickborn und Ulzburg-Süd. Das ist falsch!
          Der Abschnitt zwischen Quickborn und Ellerau führt weitestgehend durch unbewohntes Gebiet. Einem Ausbau sollte in diesem Bereich nichts im Wege stehen. Um die erhofften Zeiteinsparungen zu erreichen, wäre ein Ausbau dieses Abschnitts sogar zwingend notwendig.
          Wir sind gegen einen zweigleisigen oberirdischen Ausbau eines etwa 700 Meter langen Bereichs zwischen den Bahnhöfen Ellerau und Tanneneck. Diese Strecke könnte, ohne eine mögliche 10-minütige Taktung zu gefährden, eingleisig bleiben.

          Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.

          1. Wenn man sich das Gebiet auf einem Satellitenbild betrachtet, frage ich mich eh, ob man die Bahn nicht gleich nach Osten ins Grün hinter die Häuserreihe auf der Quickborner Seite verlagern könnte, dann läge der Bhf. Ellerau halt dort, wo heute die AKN hinter dem Bahnübergang rauskommt (Nähe Dönerfabrik), welcher dann schlicht wegfiele…

            1. Das wird schwer zu realisieren sein, weil ins besagte Grün das eine oder andere Wohngebiet reinragt.

              Allerdings gibt es tatsächlich die Überlegung die L76 (Ellerauer Str./Bahnstr.) so zu verschwenken, dass sie hinter der Dönerfabrik langführt und etwa gegenüber des Bahnhofs rauskommt. Es gäbe dann eine Gleisunterführung in Höhe der Gronau.

  3. Guten Tag Herr Schneider ! Die Tunnnellösung wäre sicherlich besser. Der Elektrosmog wird sich m.E. kaum reduzieren. Der Bahnlärm auch nur geringfügig. Die Tunneleinfahrtstrecke ist durchaus hier in Ulzburg in Höhe Penny-Markt – Alter Burgwall öfters zu hören, je nach Windrichtung, Jahreszeit und Wetter. Außerdem: die Tunnellösung wäre sicherlich auch teuer und die Kosten für den neuen Bahnhof sich sicherlich auch nicht in den ersten Finanzplanungen berücksichtigt. Das kann durchaus sein, daß durch Gerichtsverfahren erst die nächste Generation sich praktisch mit dem Thema konfrontiert sieht. Wenn ich daran denke, wie lange sich das Thema der Verlegung der AKN-Trasse mit der Tunnellösung gedauert hat, wird noch sehr viel Wasser durch die Flüße und über die Straße laufen.

    1. Stimmt, eine Tunnellösung kostet ja auch nichts. Kein Mensch benötigt diese S-Bahn, außer vielleicht die Ja-Schreier, die immer alles gut finden, was die da OBEN so planen. Einen wirklichen Vorteil haben jetzt wieder nur die Unternehmen, die Steuergelder von der Politik für die Umsetzung in den Rachen geschoben bekommen.

      1. Genauso wenig fürderlich sind die dauernden Nein-Schreier, die sofort alles und jeden blockieren möchten. Wenn sich nach diesen alles richten würde, würden wir noch in der Steinzeit leben.

        1. Habe ich geschrieben, dass man immer NEIN sagen muss? Ich konnte aber immerhin erklären, warum man hier NEIN sagen „kann“! Sie dagegen konnten kein Argument zur Sache liefern.

    2. Nanu, Herr Michelsen, wieso beschweren Sie sich nicht über die wenigen Menschen, die die Interessen des großen Rests blockieren?

  4. Man kann die Leute schon verstehen. Am besten wäre dort sicherlich eine Lösung wie bei uns: Bahn in einen Tunnel, Straße oben drauf. Notfalls müsste der Bahnhof eben knapp hinter den heutigen Bahnübergang verlegt werden.

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