Frogs können Doppelspieltage! Binnen 48 Stunden feiert der SV Henstedt-Ulzburg nach dem 28:27- Heimerfolg gegen Eintracht Hagen einen furiosen 30:23 (15:11)-Auswärtserfolg beim TSV Bayer Dormagen und katapultiert sich mit nun 13:11 Punkten auf Rang neun.
Vor ein paar Wochen hatten die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg den ersten Doppelspieltag der Saison mit einem Auswärtssieg in Springe und einem Heimerfolg gegen Rimpar beendet. Jetzt ließen die Frogs beim zweiten Freitag/Sonntag-Auftritt einem knappen 28:27-Sieg gegen Eintracht Hagen beim TSV Bayer Dormagen einen furiosen 30:23-Auswärtstriumph folgen.
Ganz so glatt, wie es das Endergebnis vermuten lässt, war die Auseinandersetzung mit den Westdeutschen nicht. Eher glich der Auftritt der Frogs einer Berg-und Talfahrt. Schon die Anreise war Stress, der zwei dicke Staus ließen die Norddeutschen später als geplant in der Bayer-Arena ankommen. Doch die SVHU-Akteure waren von Beginn an hellwach, standen sicher in der Abwehr und fanden in der Offensive viele kreative Lösungen. Nach 21 Minuten lagen die Gäste in einer bis dahin einseitigen Partie mit 13:7 vorn. Eine Überzahl-Situation wendete das Blatt. Dormagen verkürzte kam bis zum Wechsel auf 11:15 heran und glich nach einem Zwischenspurt in der 42. Minute zum 18:18 aus. Wer geglaubt hätte, die Frogs würden nun auseinanderbrechen sah sich getäuscht. Mit einem Doppelpack stellte der an diesem Tag mit zehn Treffern überragende Tim Völzke die Weichen auf Sieg. Näher als diese beiden Tore kamen die Gastgeber nicht mehr heran und als der eingewechselte Tim Stefan zum 25:21 (52.) einschweißte, standen die Zeichen endgültig auf Sieg.
In den letzten Minuten krönte der eingewechselte Nachwuchsmann Arnd Sasse sein ZweitligaDebut mit seinem ersten Tor. Dass es in der Schlussphase nicht noch einmal eng wurde verdankten die Norddeutschen auch ihrem an diesem Tag überragenden Keeper Jan Peveling, der 18 Paraden, darunter einen entschärften Strafwurf, in seinem Arbeitszeugnis hatte. „Wir haben am eigenen Kreis als Mannschaft unser Tor mit viel Leidenschaft verteidigt“, kommentierte Trainer Amen Gafsi die beiden Auswärtspunkte, die der Mannschaft einen trainingsfreien Montag einbringen. Abheben wird beim SVHU niemand. „13:11 Punkte sind eine, zugegeben sehr angenehme Momentaufnahme, mehr nicht. Am kommenden Sonnabend kommt Rostock und das wird eine hammerharte Aufgabe für uns“, tritt Trainer-Kollege Matthias Karbowski auf die Euphorie-Bremse. „Den Sieg in Dormagen dürfen die Jungs heute gerne feiern, aber dann gilt unsere volle Aufmerksamkeit dem nächsten Spiel. Wir werden unser Saisonziel nicht aus den Augen verlieren“, predigt Karbowski.
Joachim Jakstat
25. Oktober 2015