Nach der Sommerpause geht es im Rathaus gleich richtig rund: zwei Meinungen, ein Plan. Das Ordnungsamt der Gemeindeverwaltung hat Einspruch gegen den vom Bauamt zu verantwortenden Bebauungsplan Schulstraße eingelegt – im Rahmen der allgemeinen Öffentlichkeitsbeteiligung des Bebauungsplanänderungsverfahrens.
Wie schon mehrfach berichtet, sollen auf den an den AKN-Gleisen gelegenen Flächen südlich der Schulstraße Seniorenblocks und eine Kita gebaut werden. Nachdem wegen rechtswidriger Abholzung von Bäumen und Gehölzen die Planungen kurzeitig auf Eis gelegen hatten, hatte die Politik im Mai – in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Kommunalwahl – den Weg für die Umsetzung eigentlich schon fast frei gemacht.
Jetzt grätscht allerdings in letzter Sekunde das Ordnungsamt dazwischen. Die von Joachim Gädigk (Leitung) und Norbert Scharf (Stellvertretung) geführte Behörde, die auch für den Verkehr in der Großgemeinde zuständig ist, warnt vor erheblichen Problemen für die Schulstraße durch den zusätzlichen ruhenden Verkehr, wenn die Bebauungs-Pläne so umgesetzt werden. Schriftlich lassen die Mitarbeiter des Ordnungsamts ihre Kollegen aus der Bauabteilung wissen: „Die öffentliche Stellplatzanlage im Norden des Plangebiets reicht für die geplante Nutzung (60 Wohneinheiten + Kita) nicht aus. Es ist mit erheblicher Belastung der Schulstraße durch parkende Fahrzeuge (Besucher der Wohnanlage, Fahrzeuge der Pflegedienste, Eltern der Kita-Kinder) zu rechnen.“
Bedenken, die Volker Duda aus der Bauabteilung allerdings beiseite wischt: Er verweist auf den Landes-Stellplatzerlass. Danach sind 0,2 Stellplätze pro Wohnung ausreichend, wenn – wie in diesem Fall – alle Wohnungen komplett behindertengerecht ausgestattet sind. Da allerdings pro Wohneinheit ein halber Stellplatz geschaffen werde, sei der Erlass vermutlich sogar deutlich übererfüllt, so der Ortsplaner zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.
Das letzte Wort haben jetzt die frisch gewählten Politiker: Die müssen nun am kommenden Montag im Umwelt- und Planungsausschuss entscheiden, wem sie in Verkehrsfragen mehr Vertrauen schenken: dem Ordnungsamt oder der Baubehörde. Dann steht übrigens an anderer Stelle auch zum wiederholten Male das gemeindliche Parkraumkonzept auf der Tagesordnung. Zur Erinnerung: Das Parkraumkonzept hat zum Ziel, auf zugeparkten Straßen wie der Beckersbergstraße oder der Bürgermeister-Steenbuck-Straße dem fließenden Verkehr wieder etwas mehr Platz zu verschaffen…
Christian Meeder
6. August 2013
Nicht zu verachten ist auch der „sichere Schulweg“ für die Grundschüler, die die Grundschule Ulzburg besuchen. Dieser verläuft natürlich entlang der Schulstrasse und wird durch parkende Auto’s nicht sicherer!
Beim Parkplatzkonzept bitte gleich die Lindenstraße und die Maurepasstraße mitbetrachten. Da fließt tw. auch nichts.
apropos Baubehörde, bei dem Hausbau (Villa Regio) der fast auf die Hamburger Straße gebaut wird, geht es seit Wochen nicht weiter, das Gerüst an der Straßenseite ist zur Straße hin nicht abgesichert, weiß jemand was da los ist?
Cui bono?
V.a. sollten der REWE- und der Kirchenparkplatz eine Schranke erhalten, sonst sind DIE zugeparkt…