Große Pläne für einen kleinen Bahnhof am Rantzauer Forst. Die AKN-Haltestelle Meeschensee könnte zum kleinen ÖPNV-Hub für die Großgemeinde nach Hamburg werden. Mit dem Rad, dem Bus oder dem Auto sollen die Bürger der Gemeinde die Haltestelle ansteuern, um von dort weiter in die Hansestadt zu gelangen. Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker haben der Verwaltung vergangene Woche einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Gefordert wird, den geplanten neuen Park- und Ride-Platz Meeschensee mit einer Bus-Wendeschleife zu ergänzen, gleichzeitig soll die Fahrbahnbreite der Straße Elfenhagen auf 6,50 Meter ausgebaut werden um Begegnungsverkehr von Bussen zu ermöglichen. Darüber hinaus wird ein neuer Geh- und Radweg gewünscht. CDU-Gemeinderat Jens Müller: „Am liebsten mit trennendem Grünstreifen zur Straße.“ Ziel ist , die Verkehrskapazitäten für Radfahrer, Busfahrer und Autofahrer zum AKN-Bahnhof deutlich zu steigern. Beim Busverkehr wäre das übrigens eine Steigerung von Null auf Hundert: Noch hält am Bahnhof Meeschensee überhaupt kein Bus.
Doch was macht den Bahnhof am Waldrand so attraktiv, weswegen ihn die Ortspolitiker zum Startpunkt für die Bahnfahrt in die Metropole machen wollen?
Der Grund dafür ist die HVV-Tarifzonengrenze: Die Haltestelle Meeschensee ist nördlicher Endpunkt des Großbereichs Hamburg. Wer von dort in die Innenstadt fährt, zahlt für die einfache Fahrt 3,20 Euro. Von den AKN-Bahnhöfen Ulzburg oder Ulzburg-Süd kostet das Ticket in die City dagegen 5,20 Euro. Viele Bürger aus den Ortsteilen Henstedt und Ulzburg steuern deswegen den Waldbahnhof an, um sich dort in die Bahn Richtung City zu setzen. Forderung aus dem Henstedt-Ulzburger Rathaus an den Verkehrsverbund, die HVV-Bezahlgrenze nach Norden zu verlagern, waren in der Vergangenheit gescheitert. Die Gemeinde hat sich damit abgefunden und hat vor ‚Meeschensee‘ nun kräftig auszubauen.
Von Meeschensee geht es also vergleichsweise günstig in die Hansestadt, die Kosten für die angedachte ÖPNV-Infrastruktur-Maßnahme gehen allerdings in die Millionen. Allein für die Erweiterung des P&R-Platzes müsste die öffentliche Hand nach erster Kostenschätzung über 700.000 Euro aufbringen.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mobilitätspläne verwirklicht werden?
Für den Park und Ride Platz sehr hoch: Die Gemeinde hat bereits 11.000 Quadratmeter Wald aufgekauft, 5.000 Quadatmeter davon sollen in einem ersten Schritt gerodet werden, um Platz für Parkplätze zu schaffen. Die Planungen für die Bus-Wendeschleife und den Straßenausbau stehen hingegen noch ganz am Anfang.
Christian Meeder
25. September 2017
Noch wichtiger wäre eine vernünftige Busanbindung für Ulzburg Süd …. offensichtlich orientiert sich die Bustaktung nur am Bahnhof Ulzburg, und so kann man abends in Süd gern schon einmal 38 Minuten auf den so eben entschwundenen 293er warten.
Und morgens kommt der Bus häufig auch so an, dass man nur noch die Rücklichter der AKN gen Hamburg oder Norderstedt sehen kann. Aber schon um 7.30h sind alle Fahrradabstellplätze belegt.
Das Thema ist nun wirklich nicht die Idee eines Einzelnen, lieber Herr Sievers.
Mit der völlig unzureichenden Parksituation „Meeschensee“ beschäftigen sich aktive, engagierte Menschen der Politik aller politischen Farben seit eher 20 als 10 Jahren. Leider bisher erfolglos. Und das liegt nicht an Henstedt-Ulzburg. Da sind nun mal auch andere Stellen beteiligt. Dass sich nun seit einiger Zeit erfreulicherweise etwas bewegt, haben wir doch wohl ganz wesentlich dem Engagement unseres Bürgermeisters Stefan Bauer zu verdanken.
MoinMoin Herr Schmidt. Da haben Sie Recht, aber er war derjenige, der dieses Thema immer wieder angesprochen hat. Und ja, mehr als 10 Jahre können durchaus 20 sein. Lächel. Das sich etwas bewegt hat wohl in erster Linie mit den Herren Abel und Rohlfink zu tun. Die haben ihren Berufskollegen Druwe überredet das Land zu verkaufen. Ehre wem Ehre gebührt.
Lieber Wolfgang,
vielen Dank für die Blumen, aber Dirk Rohlfing und ich werden keinen Berufskollegen „überreden“ Land zu verkaufen, wenn er das nicht möchte.
Die Peinlichkeit besteht darin, dass zwar seit weit mehr als 10 Jahren behauptet wurde, dass der „Meeschensee-Bauer“ das Land nicht verkaufen will – aber niemand von der Gemeinde Henstedt-Ulzburg vor uns mit ihm überhaupt darüber gesprochen hat.
Leider ist das nicht das einzige Beispiel, dass betroffene Bürger sie betreffende Neuigkeiten aus der Zeitung erfahren – wir arbeiten daran, dass es besser wird…
Tile Abel
Fraktionsvorsitzender der BFB
Ein erfreulicher Schritt in die richtige Richtung. Selbst die erst vor kurzem sanierte Radabstellanlage weißt noch immer viel zuwenig Abstellmöglichkeiten auf.
Ebenso gibt es keine gesicherten Möglichkeiten sein Zweirad dort zu parken.
Da ist es nicht weiter verwunderlich das man am Bahnhof viel fahrbaren Fahrradschrott rumstehen sieht,der aus Angst um das gute Fahrrad ´genutzt wird oftmals zu Lasten der Verkehrssicherheit.
Kleine Erinnerung an Verwaltung und Politik das Thema läuft bereits seit mehreren Jahren und es hakt immer noch. Keine einzige Box wurde aufgestellt.Kein zusätzlicher Bügel an den den Bahnhöfen montiert.Ebenfalls gibt es Meeschensee keine Bordsteinabsenkung um Regelkonform den Fahrradparkplatz zu erreichen.
Barrierefreier Zugang zu dem benutzungspflichtigen Radweg Krumpeterweg scheiterte ebenfalls an der Gemeinde mit der Aussage Radfahrerer könnten ja den Gehweg benutzen um dort hin zu gelangen!!! Ich muss jetzt ja nicht auf die StVo hinweisen was das befahren von Fußwegen betrifft.
Betreff: Verkehrsstrukturkonzept der Gemeinde Henstedt-Ulzburg;
– Festlegung der Prioritäten zur Abarbeitung der beschlossenen Einzelmaßnahmen
Status: öffentlich Vorlage-Art: Beratungsvorlage
Federführend: FB 4 Planen, Bauen und Umwelt
Beratungsfolge:
Umwelt- und Planungsausschuss Entscheidung
28.11.2016
TO
Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses 49/2013-2018 ungeändert beschlossen
NA
Vorlage
Vorlage inkl. Anlage(n)
Beschlüsse
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Anlage/n
Anlagen:
Niederschrift Hauptradroutennetz
Sachverhalt:
Der Umwelt- und Planungsausschuss hat sich in seiner Sitzung 38/2013-2018 am 07.03.2016 mit dem von der Fa. VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH erstellten Verkehrsstrukturkonzept und den hier aufgeführten Empfehlungen zur Umsetzung einzelner Maßnahmen beschäftigt. Auf die Beratungsvorlage VO/2012/0384-07 und die Sitzungsniederschrift wird verwiesen.
Zu den vom Umwelt- und Planungsausschuss beschlossenen Prioritäten stellen sich die gegenwärtigen Sachstände wie folgt dar:
Anbindung der Paracelsusklinik an die Schleswig-Holstein-Straße
Nach Mitteilung des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums kann das Prüfverfahren zu einer straßenmäßigen Anbindung der Paracelsusklinik an die Schleswig-Holstein-Straße nur dann eingeleitet werden, wenn verkehrsgutachterlich nachgewiesen werden kann, dass sich hierdurch auf der L 284 keine nachteiligen verkehrlichen Auswirkungen ergeben. Die diesbezüglich vom Ing.-Büro Waack+Dähn erstellte Konzeptplanung mit einer entsprechenden Leistungsfähigkeitsuntersuchung ist seitens des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV-SH) negativ bewertet worden. Um dennoch nach Möglichkeiten zu suchen, unter welchen Voraussetzungen die o.a. angestrebte Zielsetzung erreichbar wäre, wurden zwei Arbeitskreisgespräche mit Vertretern des Verkehrsministeriums, des LBV-SH, der Paracelsusklinik und der Verwaltung sowie Herrn Ostwald als Vorsitzenden des Umwelt- und Planungsausschusses geführt. Weiterhin hat zwischenzeitlich auch ein Fachgespräch zwischen der Verwaltung, dem Büro Waack+Dähn und dem LBV-SH zur Klärung von fachtechnischen Fragen stattgefunden. Aus allen Gesprächen wurde deutlich, dass unter Beachtung der straßenbaurechtlichen Bestimmungen eine Anbindung der Paracelsusklinik an die Schleswig-Holstein-Straße derzeit nicht realisiert werden kann. Die hierzu abschließenden schriftlichen Stellungnahmen stehen jedoch noch aus und werden der Verwaltung in Kürze zugesandt. Sobald diese vorliegen, wird die Verwaltung die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses hierüber informieren und in dieser Angelegenheit eine Beratungsvorlage zur Beschlussfassung über das weitere Vorgehen – insbesondere zum dringend erforderlichen Ausbau der Wilstedter Straße – erstellen.
Verbesserung des ÖPNV
Der Umwelt- und Planungsausschuss hat in seiner Sitzung am 12.09.2016 beschlossen, dass in dieser Angelegenheit zunächst eine Studie über die verkehrliche und wirtschaftliche Machbarkeit durchgeführt werden soll. Hierfür sollen im Haushalt 2017 Haushaltsmittel in Höhe von 60.000,00 € bereitgestellt werden. Auf die Beratungsvorlagen VO/2016/167 und VO/2016/167-01 sowie die Sitzungsniederschrift wird verwiesen. Des Weiteren sind hierfür Förderanträge bei der Aktivregion Alsterland und dem Kreis Segeberg gestellt worden. Positive Rückmeldungen stehen diesbezüglich noch aus.
Erstellen eines Hauptradroutennetzes
Hierzu wurde am 29.08.2016 eine Informations- und Diskussionsveranstaltung durchgeführt, in der auch diverse weitere fahrradrelevante Themen angesprochen worden sind. Auf das in der Anlage beigefügte Protokoll wird verwiesen. Die Verwaltung wird sich insbesondere mit den Anregungen und Vorschlägen zu den Beschilderungen sowie den Qualitäten der vorhandenen Radwege im Rahmen des Tagesgeschäfts beschäftigen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung veranlassen.
Die konzeptionelle Entwicklung und Planung zum Erstellen eines Hauptradroutennetzes und von Fahrradschnellwegen soll im kommenden Jahr durch Beauftragung eines Fachbüros unter Einbeziehung der Politik, der Öffentlichkeit, des ADFC, der Nachbarkommunen und des Kreises Segeberg erfolgen.
Gesamtbetrachtung Ortsteil Rhen
Gemäß Beschluss v. 07.03.2016 soll die verkehrliche Gesamtbetrachtung für den Ortsteil Rhen in Abhängigkeit mit der endgültigen Entscheidung zu einer möglichen Anbindung der Paracelsusklinik an die Schleswig-Holstein-Straße vorgenommen werden (siehe oben).
Gesamtbetrachtung Ortsteil Henstedt
Die Gesamtbetrachtung für den Ortsteil Henstedt soll erst dann erfolgen, wenn eine endgültige Entscheidung zum Kreisverkehrsplatz Bürgermeister-Steenbock-Straße/Kisdorfer Straße im Zusammenhang mit dem B-Planverfahren Nr. 141 gefallen ist. Hierzu wird auf die Beratungen des Umwelt- und Planungsausschusses zu TOP 6 in der Sitzung vom 07.11.2016 verwiesen.
Gesamtbetrachtung Ortsteil Ulzburg
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Vorschlag der Verwaltung für die Festlegung der Prioritäten zur Abarbeitung der beschlossenen Einzelmaßnahmen
In Anlehnung an das im Verkehrsstrukturgutachten empfohlene Stufenkonzept und aufgrund der vom Umwelt- und Planungsausschuss zur kurzfristigen Umsetzung beschlossenen Maßnahmen schlägt die Verwaltung in Ergänzung zu den oben beschriebenen Prioritäten folgende Reihenfolge zur Abarbeitung von Einzelmaßnahmen vor:
Maßnahmen Nrn. 84 und 85 – Ausbau B+R/P+R am Bahnhof Meeschensee
Dieses Projekt wird bereits seit mehreren Jahren diskutiert und belegt in der Wunschliste zum Bürgerhaushalt 2013 einen der vordersten Plätze. Die Verwaltung hatte hierzu auf Anfrage der WHU-Fraktion zuletzt im Umwelt- und Planungsausschuss am 18.07.2016 informiert (siehe Anlage zur Niederschrift). Sobald seitens der Stadt Norderstedt die planungsrechtlichen Voraussetzungen durch eine erforderliche Flächennutzungsplanänderung geschaffen worden sind, soll diese Maßnahme zügig durchgeführt werden.
2.Maßnahmen Nrn. 86 und 88 – Ausbau B+R am Bahnhof Ulzburg und Ulzburg-Süd
Da auch hier ein deutliches Defizit an vorhandenen Fahrradabstellflächen zu verzeichnen ist und ein dringender Bedarf nach abschließbaren Fahrradboxen besteht, sollen jetzt zeitnah adäquate Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und konkrete Planungen aufgenommen werden. In dem Bürgerhaushalt 2013 belegte der Vorschlag „Abschließbare Fahrrad-Gitterboxen an den AKN-Bahnhöfen aufstellen“ den Spitzenplatz. Auf den von der CDU-Fraktion eingebrachten Antrag zur Errichtung eines „Fahrrad-Towers“ wird verwiesen.
3.Maßnahme Nr. 23 – Verbesserung der Barrierefreiheit an Knotenpunkten mit fehlender Bordsteinabsenkung
Im Ausschuss bestand Einvernehmen, dass ein Gesamtkonzept erstellt werden soll, um die im Gemeindegebiet bestehenden Defizite bezüglich der Barrierefreiheit zu beheben. Hierbei sind unter Berücksichtigung der jeweiligen örtlichen Verhältnisse die Belange der Menschen mit Geh- sowie Sehbehinderung gleichermaßen zu betrachten. Diese Angelegenheit ist auch ein zentraler Punkt in dem von der Gemeindevertretung beschlossenen „Aktionsplan Inklusion“.
Späte Genugtuung für den leider viel zu früh verstorbenen ÖPNV Fachmann der WHU, Wolfgang Dick. Dieses Thema hatte er bereits vor mehr als 10 Jahren vorgeschlagen. Die Grundsatzüberlegung war schon damals nicht nur den P+R Platz zu erweitern sondern auch, eine Buskehre zu bauen. Warum? Wenn man mehr Bürger für die AKN begeistern will muss man die Erreichbarkeit verbessern. Also erst einmal die Voraussetzung schaffen und dann diskutieren welcher Bus er denn sein könnte.
Erinnern Sie sich an unsere kürzlichen Meinungsaustausche Herr Sazmann und Herr Borchers? Ein Schritt nach dem anderen. Hoffen wir doch erst mal, dass Norderstedt den Flächennutzungsplan tatsächlich ändert. Es ist noch ein weiter Weg!
Erinnere ich. Wenn die Buskehre und der Ausbau der Straße für Busse aber mehr als sehr wenig kosten oder aber klar ist, dass man jetzt realisieren muss, um das Thema nicht die nächsten 20 Jahre zu verbauen, halte ich die Ausgabe weiter für überflüssig.
Zunächst sollte ein Bus-Betriebskonzept erarbeitet werden. Wie ich schon früher schrieb, sehe ich deutlich mehr Nach- als Vorteile bei einer Bus-Anbindung nach Meeschensee gegenüber Buslinien zu den Alternativen „Bf. Ulzburg Süd“ bzw. „U-Bahnhof Norderstedt Mitte“.
PS:
Den Ausbau der Auto-Parkplätze auf ehemaliger Waldfläche sehe ich ebenso kritisch. Der Sinn von P+R ist, dass die Menschen bei erster Gelegenheit ihr Auto abstellen und mit der Bahn weiterfahren. Nun für einige 100.000 Euro Steuergelder einen Wald zu roden und einen neuen Parkplatz in der Natur zu errichten, ist nicht zu Ende gedacht, wenn man damit vorwiegend Fahrgäste aus dem Einzugsgebiet anderer Haltestellen mit noch freien Kapazitäten bedienen will.
Der Ausbau der Fahrrad-Stellplätze ist sehr sinnvoll und viele Jahre überfällig. Meeschensee ist von der Lage her ein typischer Fahrrad-Bahnhof. Fußläufig erschließt er nach heutigen Maßstäben kaum etwas, weil im Umkreis von 1 Kilometern kaum Bebauung liegt. Mit dem Fahrrad lassen sich auch 2 Kilometer einfache Strecke gut überbrücken, und praktisch der ganze Rhen ist 1-2 Kilometer entfernt. Also: Erst durch das Fahrrad als Zubringer wird der Rhen für viele potentielle Fahrgäste gut an die AKN angeschlossen. Obendrein ist Meeschensee weitgehend alternativlos für diese Klientel, weil andere Haltestellen deutlich schlechter erreichbar sind.