Oliver Lück – ein Henstedt-Ulzburger mit 300 Flaschenpost-Briefen

Ende März erscheint das neue Buch des Henstedt-Ulzburger Journalisten und Fotografen Oliver Lück: Flaschenpostgeschichten. Von Menschen, ihren Briefen und der Ostsee. Seit 20 Jahren schreibt er für Magazine und Tageszeitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten stellten ihn ihren Lesern vor, als sein erstes Buch Neues vom Nachbarn – 26 Länder, 26 Menschen vor vier Jahren erschien.

Über sein neues Werk verriet Oliver Lück den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Zwei Jahre bin ich immer wieder in die Länder der Ostsee gefahren. Alles beginnt mit einer alten Frau, die einsam an Lettlands Küste lebt. Sie sammelt, was das Meer an den Strand spült – darunter 40 Flaschenpostbriefe, auf die sie nie geantwortet hat. Das habe ich getan. Ich wollte wissen, wer hinter diesen Briefen aus dem Meer steckt, was für Geschichten diese Menschen – darunter viele Schleswig-Holsteiner – zu erzählen haben. Und meine Recherche nahm ungeahnte Ausmaße an.“

Der Henstedt-Ulzburger traf im Zuge seiner Nachforschungen Schriftsteller und Erfinder, Meeresforscher und Strandpolizisten. Er begegnete einem schwedischen Fischer, der auf einer entlegenen Insel lebt und dort mehr als 100 Flaschen mit Post entdeckt hat. Er lernte einen Flaschenpostredakteur aus Kiel kennen, der eine Zeitung herausgibt, die man nicht kaufen, aber finden kann. Auf Rügen besuchte er einen Mann, der fast jedes Wochenende Flaschenpost verschickt und schon 30 Antworten aus sieben Ländern bekommen hat. In Kopenhagen folgte er der Spur einer jungen Dänin, die sechs Sprachen spricht und eine zweite Heimat in Tansania gefunden hat. Und auf Bornholm zeigte ihm ein alter Leuchtturmwärter 200 Briefe, die er seit 1971 am Strand gesammelt hat – die meisten aus DDR-Zeiten.

Immer mehr Flaschenpost taucht in dem neuen Buch auf. Und hinter jedem Brief stecken ein Mensch und seine Geschichte. Am Ende hat Oliver Lück eine Auswahl von fast 300 Briefen. Rund 100 Absender erreicht er noch. Er taucht ein in ein Meer voller Geschichten. Die spannendsten Erzählungen haben nun den Weg in sein neues Werk gefunden: Flaschenpostgeschichten zeigt, wie die Ostsee auf ungewöhnliche Weise Menschen verbindet: Ostsee ist Postsee!

Der Rowohlt Verlag, bei dem Lücks neues Buch erscheint, merkt dazu an: „In Zeiten von Twitter und WhatsApp-Gruppen wirkt eine Flaschenpost wie ein Relikt aus einer anderen Welt – dabei ist sie genau das Gegenteil: Sie ist zeitlos. Und grenzenlos. Sie ist wie ein Schatz. Wie eine Zeitkapsel hütet sie Wünsche und Hoffnungen – manchmal nur ein paar Tage, meist viele Jahre, oft für immer. Wer einen Brief schreibt, diesen in eine Flasche steckt und ins Meer wirft, schickt seine Gedanken auf eine ungewisse Zeitreise.“

Im April beginnt Oliver Lücks deutschlandweite Lesereise mit 50 Terminen in diesem Jahr. Natürlich führt sie ihn auch in viele Städte Schleswig-Holsteins und natürlich auch in seinen Heimatort Henstedt-Ulzburg. Am 29. April wird er sein Buch in der Kulturkate vorstellen. Mehr unter: www.lueckundlocke.de.

Jörg Schlömann
28. Januar 2016

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