„Ich bin hier der Boss“-Ansage von Bürgermeister Stefan Bauer am Montag im Ratssaal. Nachdem sich zunächst Vertreter von vier Stadtplanungsbüros im Umwelt- und Planungsausschuss vorstellten, um sich den Auftrag für ein lukratives Innenentwicklungskonzept zu sichern, machte Bauer klar, dass nur er entscheide, welche Firma den Zuschlag erhalte. Bauer knallhart zu Jens Iversen, der nachgefragt hatte, ob es denn richtig sei, dass der Bürgermeister allein über die Auftragserteilung bestimmt: „Ich entscheide das, sonst müssen Sie die Hauptsatzung ändern. Das ist mein Kompetenzbereich.“
Und zu Karin Honerlah (WHU) gewandt, die erklärte, dass man darüber noch mal reden müsse: „Es gibt so etwas wie meinen Tanzbereich und ihren Tanzbereich.“ Die Auftragserteilung sei sein Zuständigkeitsbereich, er werde aber die Empfehlungen der Parteien in seine Entscheidungsfindung einfließen lassen, so Bauer weiter. Bis Ende der Woche sollen die Kommunalpolitiker dem Verwaltungschef nun ihren Favoriten unter den Stadtplanungsbüros mailen.
Von den vier in Frage kommenden Firmen kommen drei aus Hamburg und eines aus Quickborn, 40.000 Euro will die Gemeinde für das neue Gutachten springen lassen. Ziel der Expertise ist unter anderem die „Systematische Erfassung aller Innenentwicklungspotentiale“. Alle vier Institute haben in ihren Bewerbungsvorträgen deutlich gemacht, dass insbesondere Luftbilder ausgewertet werden sollen, um Baulücken zu finden. Ein Stadtplanungsbüro schlug vor, die Bürger mit „Ortsteil-Spaziergängen“ an der möglichen Umstrukturierung von Wohnquartieren zu beteiligen.
cm
8. Februar 2017
Ich denke, man sollte den Bürgermeister seine Arbeit machen lassen. Es ist mir aus keiner anderen Gemeinde bekannt, daß sich Gemeindevertretungen derart kräftig in die Bereiche der Ortsverwaltung mischen. Bitte bedenken sie: Auch der Chef der Verwaltung ist demokratisch gewählt, nicht nur die Gemeindevertreter.
By the way: Bei wem kann man bei der nächsten Kommunalwahl sein Kreuzchen machen, wenn man in HU keinerlei Innenverdichtung möchte. Bewerbungen von Parteien oder Parteilosen bei mir als Wähler (und bestimmt auch bei Anderen) herzlich willkommen!