Für den Post SV Schwerin war es vermutlich für längere Zeit das letzte Heimspiel in der zweiten Bundesliga. Der Verein hatte vor einigen Wochen für die Handball Betriebsgesellschaft Insolvenz angemeldet und wird sich vorrausichtlich vom Spielbetrieb der zweiten Bundesliga Ende des Monats zurückziehen. Mehr als 1800 Zuschauer verabschiedeten sich in der Schweriner Sport- und Kongresshalle von „ihren Handballern“ und schufen einen würdigen Rahmen für den traurigen Anlass.
Die Kollegen des SV Henstedt-Ulzburg standen auf dem Parkett fast schon sprichwörtlich Spalier, als die verbliebenen sieben Schweriner Feldspieler und zwei Torhüter auf dem Feld ein letztes Mal wirbelten. Mit 33:24 (16:11) feierten die Mecklenburger einen würdigen Abgang von der großen Handball-Bühne vor eigenem Publikum, während die Gäste aus Henstedt-Ulzburg über 60 Minuten Zweitligareife vermissen ließen…
„Unsere Leistung war unterirdisch“, rang Trainer Tobias Skerka bei der Pressekonferenz nach Worten. Bis auf Youngster Julian Lauenroth erreichte keiner seiner Akteure Normalform. Ausschlaggebend für die deftige Pleite war für den SVHU-Coach die schwache Abwehrleistung über die volle Spielzeit. „Wir hatten uns vorgenommen, über gewonnene Zweikämpfe in der Abwehr ins Spiel zu kommen. Das ist uns leider nicht gelungen“, so der Coach. Besorgniserregend war aber auch die Tatsache, wie leichtfertig die Gäste mit ihren Torchancen umgingen.
Dabei hatte der SVHU gut ins Spiel gefunden und bis zum 5:3 (achte Minute) dominiert. Doch leidenschaftlich kämpfende Schweriner nutzten die Konzentrationsschwächen der SVHU-FROGS nicht nur zum Ausgleich, sondern gingen nach einer Viertelstunde (7:6) erstmals in Führung, die sie über das gesamte Spiel nicht mehr hergaben.
„Wir werden uns zusammensetzen, aus diesem Auftritt die richtigen Schlüsse ziehen und uns wieder anders präsentieren. Für diesen Auftritt muss ich mich bei unseren Fans entschuldigen, die uns nach Schwerin begleitet haben“, appelliert Skerka an sein Team, die Ärmel hoch zu krempeln.
SV Post Schwerin: Igor Levshin, Robert Wetzel – Moritz Weltgen (1), Stephan Riediger (6), Alexander Rauch (2), Johannes Prothmann (2), Martin Murawski (4), Pasqual Tovornik (8), Florian von Gruchalla (10/6).
SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling, Markus Noel – Florian Bitterlich (1), Till Krügel, Stefan Pries (1), Nico Kibat, Maik Makowka (1), Lasse Kohnagel (1), Lars-Uwe Lang (2), Rasmus Gersch (2), Julian Lauenroth (8/3), Tim Völzke (2), Jan Wrage (3), Jens Thöneböhn (3).
Joachim Jakstat