Nach illegalem Kahlschlag: Rückt die Wählergemeinschaft BFB von dem Manke-Bauvorhaben am Pinnau-Biotop ab?

Möglicherweise wackelt nach der rechtswidrigen Rodungsaktion am Pinnau-Wanderweg die Mehrheit für eine schnelle Bebauung der Wiesen rechts und links der ehemaligen AKN-Trasse. In einer Pressemitteilung nennt die BFB-Wählervereinigung jedenfalls eine Reihe von Gründen, warum man die Bau-Planungen zumindest erst mal auf Eis legen sollte.

Unter der Überschrift „Baumfrevel muss unattraktiv werden“ schreiben die Bürger für Bürger, dass die Baumschutzsatzung keinen ausreichenden Schutz für Bäume darstelle, „wenn sie einer Bebauung oder anderen Nutzung im Wege stehen“. Die Wählergemeinschaft stellt fest: „Solange eine mögliche Bestrafung weniger kostet als die bessere Ausnutzung des Grundstückes einbringt, wird sich daran wohl auch nichts ändern.“

Deswegen habe die BFB-Wählergemeinschaft beschlossen, „Maßnahmen gegen das immer wiederkehrende rechtswidrige Fällen von geschützten Bäumen auf den Weg zu bringen….die eine rechtswidrige Fällung unattraktiv werden lassen und nicht im Voraus eindeutig zu kalkulieren sind. Zu so einem Maßnahmenkatalog könnte beispielsweise die Neupflanzung eines entsprechenden Baumes an gleicher Stelle gehören, oder wenn für solch ein Bauvorhaben die Anpassung des Bebauungsplanes benötigt wird, wäre es möglich, dass die Gremien einige Monate länger darüber nachdenken müssten und es so zu unkalkulierbaren Verzögerungen kommt.“

Die BFB-Gruppe geht in ihrer Mitteilung nicht explizit auf die illegale Baumrodung am Pinnau-Biotop ein. Gleichwohl sieht das Papier nach einer Argumentationshilfe aus, um am kommenden Montag im Umwelt- und Planungsausschuss eine BFB-Kehrtwende zu den dortigen Manke-Bebauungsplänen zu begründen. In der jüngsten Sitzung war die Abstimmung über das Bauvorhaben wegen der illegalen Rodungsaktion vertagt worden, BFB-Chef Iversen hatte zuvor allerdings erklärt, seine Fraktion habe eigentlich zustimmen wollen, „wenn das mit den Bäumen nicht passiert wäre.“

Um seine Baupläne durchzubekommen, ist Manke auf die Stimmen der BFB im Umwelt- und Planungsausschuss dringend angewiesen. Die CDU alleine verfügt nur über vier der elf Ausschusssitze.

Bleibt die Frage, ob die Henstedt-Ulzburger Nachrichten die heutige BFB-Mitteilung tatsächlich richtig interpretiert haben. Die Antwort darauf gibt es vielleicht schon morgen. Wir haben am Abend den beiden BFB-Männern im Ausschuss – Jens Iversen und Dirk Rohlfing – eine Mail mit der Bitte um Aufklärung geschickt.

Christian Meeder

17. Februar 2014

 

9 thoughts on "Nach illegalem Kahlschlag: Rückt die Wählergemeinschaft BFB von dem Manke-Bauvorhaben am Pinnau-Biotop ab?"

  1. Nicht nur hier in H-U ist diese Art der Beschaffung von Baugrund eine oft ausgeübte Tatsache. Auch aus meinem vorherigen Wohnort ist mir dies immer wieder aufgefallen. Sind die Bäume erstmal weg, kräht da kein Hahn mehr nach. Die Bußgelder werden im Kaufpreis der Wohnungen mit untergebracht. Neuanpflanzungen werden mit Büschen und Pflänzchen ausgeführt, die dem Wert der illegal gefällten Bäume werden in € noch aus biologischer Sicht entsprechen.

    Ich bin sehr für eine drastische Erhöhung von Bußgeldern und ein NEIN zu den Bebauungsplänen.

    Also, hoffen wir mal…

  2. für mich sieht es so aus, als wolle sich die BfB ein Hintertürchen offen lassen….
    vielleicht laufen ja schon Verhandlungen, hinter verschlossenen Türen mit der CDU….
    frei nach dem Motto, wir stimmen zu wenn……..

  3. Und wenn sie dann unter Druck geraten, fallen sie um wie die Bäume und stimmen zu. Wenn nicht jetzt, dann nach der Wahl.

  4. „seine Fraktion habe eigentlich zustimmen wollen, „wenn das mit den Bäumen nicht passiert wäre.“ “
    Aber das mit den Bäumen IST passiert. Wenn die BFB nun also nicht zustimmt: Wo wäre da die Kehrtwende? Im Gegenteil passt zu dieser Aussage NUR die Ablehnung. Denn „nicht passiert“ „passiert“.
    Also, liebe BFB’ler im Ausschuß und alle andere BFB’ler, die an evtl. Vorberatungen für einen Abstimmungsauftrag teilnehmen: Nur Mut zur Ablehnung des Bauvorhabens. Das erspart H-U nicht nur eine ungünstige Mehrung des Verkehrs dort sowie einen elenden Bunkerverhau, in dem sogar noch künftige Wähler ihr Dasein fristen müssten (von Wohnen oder gar Leben würde ich da eher nicht sprechen), sondern setzt auch ein klares Ausrufezeichen in Sache Baum und Naturschutz und vor allem in Sachen: Recht und Gesetz respektieren! Ich würde erstens das Bauvorhaben (B-Plan-Änderungen) ablehnen UND auf die Wiederanpflanzung vergleichbar großer Bäume an den ursprünglichen Stellen hinwirken (notfalls auch durch Sperrigkeit bei völlig andere B-Plänen!) UND auf das Verhängen eines möglichst hohen Bußgelds. Auch wenn das der Kreis einsackt, rein als „erzieherische Maßnahme“.
    Wer Verordnungen und Gesetze gar nicht durchsetzen möchte, schaffe sie ehrlicherweise auch ab. Oder behalte sie bei und setze sie dann auch durch. Schon aus Prinzip! Wenn ich bei rot über die Ampel fahre, ist auch bald der Führerschein futsch, was dem Privatbürger eine relativ sein dürfte. Also können solche mutmaßlich mutwilligen Regelbrecher doch nun nicht mit Wattebäuschchen beworfen werden (und nur die Abstimmung ein paar Wochen zu verzögern wäre letztlich nichts anderes).

    1. “nicht passiert” ungleich “passiert”
      Offenbar mag diese Software keine großer als / kleiner als – Zeichen.

    2. „… sowie einen elenden Bunkerverhau, in dem sogar noch künftige Wähler ihr Dasein fristen müssten (von Wohnen oder gar Leben würde ich da eher nicht sprechen …“
      Das liegt ja an den zukünftigen Wählern, auch wenn ich jedesmal staune, das auch die kurioseste Bausünde hier in HU ihren Käufer oder Mieter findet. Unabhängig davon stimme ich Ihnen überall zu.

      1. Stimmt, Herr Barckmann.

        Sollte die Wählergemeinschaft BfB dem Bauvorhaben doch zustimmen, dann müsste BfB neu definiert werden:

        B ürger f ür B auunternehmer , oder gleichbedeutend,
        B ürger f ür B endfeldt

  5. Diese Äusserungen bringen mir ja fast ein bisschen Hoffnung. Allerdings nur fast. Glaube da werden noch einige „gegenanstinken“. Aber wer weiß? Vielleicht überrascht uns die BfB.

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