NABU warnt vor Erweiterung der Biogas-Anlage in Götzberg

Im November 2010 war die Freude groß, beim NABU Ortsverband Kisdorfer Wohld: Der Umwelt- und Planungsausschuss hatte einer Erweiterung der Biogas-Anlage in Götzberg eine Absage erteilt: „Wir sind beeindruckt von der Weitsicht der Politiker vor Ort“ schrieben die Naturschützer daraufhin in einer Stellungnahme. Eine Ausweitung der Biogasanlage mit verstärktem Maisanbau zwischen zwei Naturschutzgebieten, dem Gehege Endern im Norden und der Oberalsterniederung im Süden, hätte noch mehr Maisanbau zur Folge gehabt, die Artenvielfalt der Region wäre noch mehr bedroht gewesen.

Jetzt zeigt sich allerdings: die damalige Jubelmeldung von NABU und einer örtlichen Bürgerinitiative war deutlich verfrüht, der Kampf gegen den verstärkten Maisanbau ist noch längst nicht gewonnen. Denn nachdem schon im April CDU und BFB eine Wiederaufnahme des für die Erweiterung notwendigen Bauleitverfahrens beschlossen hatten, macht nun am kommenden Montag im Rathaus eine Vertreterin der Landwirtschaftskammer Druck, will die Politik von der Notwendigkeit des Ausbaus der Biogasanlage überzeugen.

Für den NABU kommt die Diskussion zur Unzeit, gerade hat die Ortsgruppe die neuesten Amphibiendaten rund um den Bürgerpark bekannt gegeben. Es sind dramatische Zahlen: Nur noch 90 Erdkröten landeten in diesem Jahr in den NABU-Eimern rechts und links der Straße Rugenvier. Noch bis Mitte der 2000er Jahre wurden dort immer deutlich über 1000 Exemplare gezählt. Neben der Umwandlung der Gras- und Weidelandschaft zum heutigen Bürgerpark macht der Naturschutzbund insbesondere die vielfach mit Mais angebauten Flächen im Umfeld der Laichgewässer für das Verschwinden der Kröten und Frösche verantwortlich.

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7.9.2013

 

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