Es klingt wie ein Kampfeinsatz: „Zähltrupps sind in der Zeit morgens von 6.30 bis zehn Uhr und nachmittags von 14 bis 18 Uhr, also zu den Zeiten mit höchster Verkehrsdichte, unterwegs“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeindeverwaltung. Dabei soll „nur“ ganz friedlich die Henstedt-Ulzburger Verkehrssituation unter die Lupe genommen werden.
Das Einsatzgebiet der Infanteristen: die Verkehrsbrennpunkte Henstedt-Ulzburgs. Ausgestattet mit Warnwesten, sollen die Einsatzkräfte an 13 Kreuzungen auf Gemeindegebiet Pkw, Lkw sowie Fußgänger und Radfahrer zählen. Dabei arbeiten sich die Zähltruppen von Westen nach Osten und dann nach Süden vor. Die Verwaltung: „Ab Dienstag, 20. August, werden zuerst die Kreuzungen im Gewerbegebiet und Autobahnzubringer erfasst, am Mittwoch schließen sich Kreuzungen in Ulzburg und in Henstedt an. Abschließend wird am Donnerstag in Ulzburg Süd und in Rhen gezählt.“
Hintergrund der morgen startenden Zählaktion ist das von der Gemeinde für 200.000 Euro in Auftrag gegebene Verkehrstrukturgutachten, das die Kommunalpolitiker beschlossen hatten. Den Zuschlag hatte die VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH erhalten, ein Tochterunternehmen der Berliner Verkehrsbetriebe. Politik und Verwaltung erwarten von dem kommunalen Unternehmen „innovative Lösungsansätze“, um den gemeindlichen Verkehrsinfarkt abzuwenden.
Grundlage für mögliche Lösungsideen werden die jetzt gewonnenen Verkehrsdaten sein. Das mit Spannung erwartete Anti-Stau-Konzept soll Anfang 2014 präsentiert werden.
Christian Meeder
19. August 2013
…und ich hätte mir gewünscht, dass eine solche Zählung VOR der Entscheidung zum CCU durchgeführt worden wäre…
Punktlandung!
Ich hätte mir gewünscht, daß eine solche Verkehrszählung im November vorgenommen wird, denn in diesem Monat sind die allerwenigsten in Urlaub. Dann hätte man den richtigen Eindruck von der Verkehrsbelastung in den Stoßzeiten erhalten. Jetzt, in der Urlaubszeit, wird sich ein verfälschtes Bild ergeben.
Im November zu zählen wäre doch genauso „verfälscht“ wie im Juli. Und der momentane tägliche Stau auf der A7 sagt eigentlich ziemlich eindeutig, daß die Haupturlaubszeit definitiv vorbei ist.
Car2GO fängt seit kurzem an, auch entferntere Gebiete inselartig als „Geschäftsgebiet“ auszuweisen, also als Plätze, wo man vertragsgemäss eine Anmietung beenden kann (stellt man so ein Auto ausserhalb des definierten Gebiets ab, gilt die Fahrt nur als unterbrochen, die Anmietung aber nicht als beendet, die Zähluhr läuft dann noch!). Z.B. schwedische Möbelhäuser, grüner Autovermietungen, gelb-rote Tankstelle, gelbe Supermärkte 🙂
Solche Inseln an unseren AKN-Stationen, Ulzburg-Kirche, Henstedt-Kirche, Rhener Markt und Gewerbepark würden sicherlich schon mal viel bewirken, weil diejenigen, die nach Feierabend noch einkaufen wollen, dann nicht vorsorglich mit dem Auto zur Arbeit fahren müssten. Und dann auch an den Rush-Hour-Staus nicht teilnehmen würden. Aber es müsste sicherlich mal erhoben werden, auf welche Bedarfsereignisse sich die Fahrten verteilen, oft werden es auch Leute sein, die in einer ÖPNV-mässig schlecht erschlossenen Gegend arbeiten, etwas Oststraße/Norderstedt oder gar beim Grossversender in Bramfeld. Da könnten evtl. mehr solche Sharingcars ab Ochsenzoll oder Ohlsdorf den Ausschlag geben, dann doch mit der AKN zu fahren.