Weiß, weißer – Dinner in Weiß! Da mussten selbst die grauen Wolken verblassen, die noch so manchen hatten zögern lassen aus Furcht, dass das Ganze im Regen versinken könnte. Aber dann behielten doch die Optimisten die Oberhand – und schon leuchtete die Sonne durch die hohen Bäume am Beckersbergsee und ließ die weiß gedeckten Tische mit den rund 60 weiß gekleideten Gästen in der Abendsonne erstrahlen. Was sich wie zufällig zusammengefunden hatte, mutete nun tatsächlich wie eine private Party an, auf der man sich kannte und miteinander den herrlichen Sommerabend bei lauen Temperaturen genießen konnte – ganz so wie einst im Bois de Bologne, wo die Idee zum „Diner en blanc“ entstand.
Was besonders auffiel, war die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, weil just an diesem Tag die Ferien begonnen hatten und für die meisten die schönste Zeit des Jahres begann. Wie für die befreundeten Familien Reif und Antemann, deren Töchter Isabelle und Annabelle (beide 14) mit guten Zeugnissen in den Urlaub starten konnten: Familie Antemann fuhr erst nach Sylt und flog dann nach Ägypten, während Familie Reif sich nicht nur auf den Gardasee freute, sondern auch auf Kroatien.
In der Mitte des längsten Tisches ließen es sich gleich vier Generationen gut gehen: Marita Bauer, die Frau des Henstedt-Ulzburger Bürgermeisters Stefan Bauer, der zur Zeit dienstlich in Polen weilt („Deshalb vertrete ich ihn heute“) mit ihrer Tochter, ihrem kleinen Enkel Niklas ( 2 ½) „und meiner Mami“. Sie labten sich an Nudelsalat, kleinen Frikadellen und Cupcakes mit Johannisbeeren. Und sie fanden es richtig toll, an diesem Abend unter freiem Himmel mit netten Leuten zusammen zu sein.
Am Ende des Tisches amüsierte sich Altbürgermeister Volker Dornquast mit seiner Frau Birgit und den gemeinsamen Freunden – bei köstlichen italienischen Antipasti und dem dazu passenden Wein. Er erinnerte sich, dass das Dinner in Weiß zum ersten Mal in Alveslohe stattfand und zwei Austauschschülerinnen ihn darauf aufmerksam gemacht hatten. So etwas sollte doch in Henstedt-Ulzburg auch möglich sein. War es auch, denn an diesem Samstag fand die Pariser Party bereits zum zweiten Mal im Naturbad Beckersberg statt. „Was wir im Urlaub machen? Wir bauen unser Haus um. Es ist ein alter Flachdach-Bungalow, der jetzt ein Satteldach bekommt. Und dadurch entsteht im Dachgeschoss eine Wohnung, in der meine Tochter mit unserem Enkel wohnen wird. Es wird also ein Drei-Generationen-Haus“, meinte der einstige Verwaltungschef stolz. „Und ansonsten genießen wir die Abende auf der Terrasse, wo uns der Wein immer noch schmeckt.“
Gabriele David
20. Juli 2015