Mehr Verkehrsunfälle – weniger Verletzte

Frank Matthiesen (Leiter des Führungsstabes) präsentierte zusammen mit den für den Verkehrssicherheitsbericht verantwortlichen Beamten Indra Laschkowski (Sachgebiet 1.3 - Verkehrssicherheit), Kai Sievers (Bereich Kreis Segeberg), Joachim Lang (Bereich Kreis Pinneberg) sowie Kai Hädicke-Schories (Bereich Norderstedt) die Zahlen, Daten und Fakten zum Thema Verkehrsunfall auf den Straßen des Kreises
Die Verkehrsexperten des Polizei: Joachim Lang, Frank Matthiesen, Kai Sievers, Indra Laschkowski   sowie Kai Hädicke-Schories am Dienstag in Henstedt-Ulzburg

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreis Segeberg hat im vergangenen Jahr gegenüber 2013 um 0,6 Prozent zugenommen. Sie erhöhte sich von 7.277 auf 7.323. Erfreulich: Im Vergleich zu 2013 verringerte sich die Zahl der Leichtverletzten im Vorjahr um 3,1 Prozent auf 1.367, die der Schwerverletzten deutlich um 9,8 Prozent von 173 auf 156. Allerdings waren 2014 signifikant mehr Todesopfer zu beklagen: Die Zahl hat sich von acht im Jahr 2013 auf 13 erhöht. Das teilten heute in der Polizeistation Henstedt-Ulzburg die Verkehrsexperten der Direktion Bad Segeberg mit.

Verringert hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von motorisierten Zweirädern um 10,5 Prozent von von 180 auf 161. Verletzt wurden dabei 158 Personen – zwei weniger als ein Jahr zuvor. Bei den Fahrradunfällen ist weiterhin ein erheblicher Anstieg zu erkennen. Ihre Zahl stieg von 363 auf 386 mit 368 Verletzten. Die Zahl der Unfälle mit Fußgängerbeteiligung verringerte sich um 18,8 Prozent auf 86, die Zahl der Verunglückten um 23,7 Prozent auf 74.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist im Vergleich zu den Vorjahren weiter gesunken auf 110. Damit beträgt der Anteil der Alkoholunfälle am Gesamtgeschehen im Kreis Segeberg 1,5 Prozent. Die Zahl der Unfälle, bei denen eine Drogenbeinflussung festgestellt wurde, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert auf sechs.

Deutlich verringert hat sich die Zahl der Unfälle, an denen junge Fahren im Alter zwischen 18 und 25 Jahren beteiligt waren: Sie sank von 363 auf 274, die der Leichtverletzten von 342 auf 236, die der Schwerverletzten von 35 auf 27. Es gab auch weniger Unfälle mit Senioren. Allerdings wurden dabei 30 Menschen schwer verletzt, zehn mehr als 2013.

Während die Zahl der im Kreis Segeberg zugelassenen Kraftfahrzeuge von 173.894 im Jahr 2010 auf 186.155 im vorigen Jahr gestiegen ist, erhöhte sich die Zahl der bei Unfällen verletzten Personen von 1.389 auf 1.636. Ende 2013 waren im Kreis Segeberg je 1.000 Einwohner 678 Kraftfahrzeuge zugelassen.

In der Gemeinde Henstedt-Ulzburg war die Unfallentwicklung rückläufig. Im vorigen Jahr ereigneten sich auf den Straßen der Gemeinde 170 Unfälle, ein Jahr zuvor waren es noch 195 gewesen. Im Jahr 2012 hatten sich 182 Verkehrsunfälle in der Großgemeinde ereignet. Zwei Menschen verloren dabei das Leben.
In seinem Vorwort zu dem in Henstedt-Ulzburg vorgestellten Verkehrssicherheitsbericht 2014 der Direktion Bad Segeberg kommt deren Leiter, Leitender Polizeidirektor Andreas Görs, zu der Erkenntnis: „Überwiegend sind Verkehrsunfälle auf menschliches Fehlverhalten zurück zu führen, weil Verkehrsregeln nur eingeschränkt beachtet oder gar bewusst ignoriert werden.“

Jörg Schlömann
29. April 2015

14 thoughts on "Mehr Verkehrsunfälle – weniger Verletzte"

  1. Es gibt ja schon das Verkehrsgutachten und da wurde auch der adfc norderstedt gefragt zu den Problemen in Henstedt
    Ulzburg das heisst viele sind seit Jahren bekannt und das ärgert einen

  2. Genau deshalb habe Ich die Facebook Seite Henstedt-Ulzburg für Radfahrer ins Leben gerufen.
    Wir brauchen hier eine schnelle Umsetzung des Verkehrsstrukturkonzeptes.Da sind viele Ideen drin die auch Zeitnah und Kostengünstig Umsetzbar sind.Ansonsten hilft der ADFC beim wegklagen einzelner Radwegbenutzungspflichten

    1. „Ansonsten hilft der ADFC beim wegklagen einzelner Radwegbenutzungspflichten“

      Ich wünsche viel Erfolg, so nötig! In Hamburg liefen bereits Klagen gegen die Benutzungspflichten. U.a. auf der Hoheluftchaussee war sie aus bekannten Gründen anschließend auch gerichtlich festgestellt rechtswidrig. Sehe in H-U daraus resultierend gute Chancen, praktisch alle Benutzungspflichten zu kippen, um der Gemeinde etwas Beine zu machen.

      1. Bürgermeister Bauer hatte vor seiner Wahl bekundet das er gerne einen Dialog zu dem Thema starten würde.
        Eine Terminfindung/ vorschlag wäre da ja schonmal ein Anfang.
        Sammlung der Themen gibts ja bestimmt schon bei Herrn Daberkow.

        Muss ja nicht immer die Gerichtskeule raus geholt werden.
        So ein Schild was falsch hängt und Radfahren unmöglich macht, lässt sich bestimmt durch ein Gespräch abhängen…

        1. Sicher! Zunächst sollte natürlich immer versucht werden, bei der Verwaltung das Problembewusstsein zu schaffen.
          (Ich wohne nicht mehr in H-U, deshalb falle ich dafür aus.)

          Es wirkte auf mich nur so, dass die Verwaltung schon von den unmöglichen Beschilderungen weiß, aber bewusst nichts tut und weiter versucht, unbedingt Benutzungspflichten anzuordnen. Nach meiner Beobachtung wurden einige „Radwege“ bereits einige Zeit aufgehoben, um dann wieder aus der Gruft aufzutauchen.

      2. Ich denke wenn mehr Leute auf diesen Zug aufspringen dann könnte es durchaus zu Verbesserungen kommen .Ich bin da imMoment nicht auf den Neuesten Stand was im U+P lief .Dieser Punkt stand glaube Ich auf der Tagesordnung (Verkehrsstrukturgutachten)

  3. Ich bin auch seit einigen Wochen wieder viel auf dem Rad in der Gemeinde unterwegs, und kann das Geschriebene nur bestätigen. Es gibt einige gute Fahrradwege, aber leider kein durchgängiges Konzept. Ich fahre zwar kein Rennrad, bin aber dennoch gern oberhalb 20 km/h unterwegs (natürlich nur dann, wenn keiner damit gefährdet wird). Das ist auf einem Großteil der alten Radwege körperlich eine harte Herausforderung (auch für das Material). Im Bereich von Ein- und Ausfahrten kann man ehedem nur sehr langsam fahren, und muss sehr viel komplett stoppen, da viele Autofahrer schlichtweg nicht wissen, ob sie nun Fahrradverkehr von einer, oder beiden Seiten zu erwarten haben. Ich wusste es als Autofahrer auch nicht, erst mit dem Fahrrad wird es einem klar. Es scheint immer übertrieben dargestellt, aber ich habe mindestens vier wirklich brenzlige Situationen mit Fast-Unfällen in 7 Wochen gehabt. Jetzt fahre ich nur noch mit neonfarbenen Kleidungsstücken, und meistens auf der Strasse. Seitdem ist es entspannter. Ausser auf der Hamburger und der Norderstedter Strasse erlaube ich mir die Missachtung der Hinweisschilder auf Fahrradwege. Auch cool: Gerade im Gewerbegebiet Ulzburg sind viele Einzelhandelsgeschäfte gar nicht mit Fahrradständern ausgestattet …
    Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten im Ort, mit dem Fahrrad entspannte Touren auf schönen Wegen zu drehen. Wenn man das Auto auf Alltagsrouten bewusst gegen das Rad tauscht, wird es allerdings eher ätzend!

    1. Hallo Herr Daberkow, der Verbindungsweg Rathaus-CCU ist nicht nur eine Zumutung, sondern dürfte aufgrund fehlender Geländer und Handläufen an Treppen, Rampen und Absturzhöhen im Bereich von Stützwänden gar nicht einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Das zur „Absicherung“ verwendete Flatterband ist völlig unzureichend. Die Zick-Zack-Rollstuhlrampe hat keine Radabweiser und nicht die erforderliche lichte Breite von 1,5m im Richtungswechsel und zwischen den nicht vorhandenen/noch einzubauenden Radabweisern. Bei der Treppe fehlen die Aufmerksamkeitsmerkmale. Siehe auch http://www.nullbarriere.de , DIN 18024, 18040, 18065, etc. Außerdem bestehen im Bereich der Überquerung der Tiefgaragenzufahrt erhebliche Unebenheiten. Über die insgesamt völlig verkorkste Planung hatte ich mich schon an anderer Stelle ausgelassen und verzichte auf Wiederholung. Da die Verwaltung offensichtlich nicht zur Wahrung der sicherheitstechnischen Belange insbesondere für behinderte Menschen reagiert, habe ich die Behindertenbeauftragte gebeten tätig zu werden.

  4. Die Befürwortung von Autoverkehrs-Reduktion durch Fahradfahren und Fußgänger erscheint mir derzeit noch eine reine Luftblase. Braucht sicherlich auch Zeit, bis sich da Verbesserungen zeigen.
    Der Durchgang zwischen Rathaus und Zwischenbau jedenfalls ist erstmal wieder ein Gegenbeispiel. Wohin geht der Fußgänger, wenn er vom Bhf. da durch gegangen ist?
    Rechts über den Parkplatz in Richtung Kirchweg, oder links herum mit Ziel Lindenstraße. Und dorthin darf man schön den rechten Winkel auslaufen, statt diagonal zur Tiefgaragenausfahrt. Da hätte man auch einen Gehweg auspflastern können. So wird man den Trampelpfad wohl nicht lange abwarten müssen.
    Wie immer: Wege werden nur von und zum Auto (bzw. dessen Parkplatz) angelegt, kurze und direkte Wege für Fußgänger und Radfahrer kommen bei den Planern konzeptionell nicht vor. Die 10 Sek. Mehrweg werden niemanden überfordern, bilden aber ein subtiles Statement: Nichtmotorisierter Verkehr? Wurscht/glatt vergessen. Schade!

  5. Letzten Donnerstag bin ich mit dem Rad von Kaltenkirchen über Kisdorf nach Henstedt gefahren. Auch in Kaltenkirchen gibt es Gebotsschilder die auf einmal in „Verbotsschildern“(nur Fußgänger) enden, den Radfahrer auf die Straße zwingen und plötzlich auf die andere Seite bitten… Ohne Ampel und ohne Ausschilderung (Rad mit Pfeilen drunter).
    Freiwillig fahre ich diesen Weg nicht nochmal. Enge Wege, viele Ausfahrten und und und egal ob in HU, Kaltenkirchen oder sonstwo. Da muss sich noch einiges tun!
    Ich fahre täglich Rad es ist fast gefährlich, dass dies auch etliche Kinder zur Schule tun ist aber bei vielen noch nicht angekommen… Zieht ja eigentlich immer das Argument mit Kindern wenn es um Maßnahmen geht die mal in Angriff genommen werden müssen.
    Und hier geht’s es mal wirklich nicht um die bösen Autofahrer 😉

  6. Es doch klar wo Fahrradfahrer schlecht geführt werden suchen sie sich ihren Weg.

    Es gibt hier viele Rad/Gehweg Regelungen die schon fast Beihilfe zur Körperverletzung sind.

    Beispiel Hamburgerstr . Richtung Süden .Ausführung als 2 Richtungsradweg-Abschnitt bei der Jet Tankstelle überdies abschüssig mit vielen Zufahrten.Eigentlich Verwaltungsrechtlich nicht haltbar.
    2 Beispiel Beckersbergstr. Rad/Gehwegkombi endet auf einmal an der Hamburgerstr.
    lt STVO muss der Radler auf die Fahrbahn macht aber keiner.Linksseitig geführte Radwege sind nicht erkennbar für diejenigen die auf der rechten Seite vermeintlich richtig unterwegs sind. Henstedt-Ulzburg verschläft hier den Trend des immer mehr werdenden Radverkehrs und der Elektroräder

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