Die Media-Markt Filiale in der Großgemeinde hat zu kämpfen: Zum ersten Mal seit der Eröffnung im Dezember 2006 musste der Elektronikfachmarkt ein – wenn auch nur leichtes – Umsatzminus verkraften. Laut dem im Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 verkaufte die Filiale am Kirchweg vom 1. Oktober 2011 bis zum 30.September 2012 Waren im Wert von 23,54 Millionen Euro.
Im Jahr zuvor waren es noch 23,56 Millionen Euro gewesen. Ewas deutlicher runter ging es beim Gewinn: Der Jahresüberschuss sank von 1,28 Millionen Euro auf 1,21 Millionen. Ob die Umsatzverluste im Jahr 2013 anhielten, oder sich die Geschäftszahlen wieder positiver entwickelten, ist unklar. Das Unternehmen hält sich bedeckt: Toni Haß, Verkaufsleiter der Media-Markt-Filiale im Gewerbepark am Nachmittag zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Dazu sage ich Ihnen nichts.“ Im Bundesanzeiger veröffentlichen muss das Unternehmen die Zahlen für 2013 erst im Oktober.
Kein Geheimnis ist, dass sich die Elektronik-Kette mit zunehmender Konkurrenz aus dem Internet auseinandersetzen muss. Ein Umstand, den die Filiale mehr oder weniger mit dem gesamten stationären Henstedt-Ulzburger Einzelhandel gemein haben dürfte.
cm
8. Januar 2014
Einen ganz wichtigen Aspekt zu Einkäufen im Ort möchte ich noch hinzufügen: Ein Teil der abgeführten Gewerbesteuer verbleibt im Ort und kommt somit uns allen zu Gute!
Hallo Herr Schneider, zusätzliche Konsumsteuer statt Arbeit zu besteuern hört sich ganz gut an, aber man darf die millionen BürgerInnen nicht vergessen, die gar keine/wenig Einkommensteuer zahlen: Hartz IV-Leute, Rentner, Studenten, Gering-Verdiener wie Teilzeitbeschäftigte, Saisonarbeiter etc und nicht zu vergessen Familien mit mehreren Kindern, die einen hohen Konsumbedarf haben. Durch die Konsumsteuer wäre deren Existenzgrundlage gefährdet. Staatliche Leistungen müssten für diesen Personenkreis kräftig erhöht werden. Die Besserverdiener, die jetzt bis zu 45% Einkommensteuer zahlen, würden ihren Konsum nicht wesentlich erhöhen, sondern ihr freies Kapital anlegen (Ausland lässt grüßen) und statt 45% Einkommensteuer nur noch Ihre zusätzliche Konsumsteuer und 25% Kapitalertragssteuer zahlen. Ich denke, wenn Sie in 35-40 Jahren Rentner (mit 70 Jahren oder mehr) werden sollten, werden Sie sich an Ihren Vorschlag nicht mehr erinnern wollen.
Deswegen gibt es ja auch solche begleitenden Ideen wie (bedingungsloses) Grundeinkommen. Das mit der Bedingungslosigkeit würde ich deshalb nur in Klammern schreiben, weil dies m.E. niemandem zugestanden werden sollte, der/die arbeiten könnte, aber nicht will (siehe z.B. hier: http://www.freitag.de/autoren/emanuel-hienstorfer/soziales-statt-bedingungsloses-grundeinkommen).
Sonst wird es für unbeliebte, aber notwendige Berufe ganz eng. Sieht man derzeit ja gerade an dem Soldatenberuf: Kaum ist die Wehrpflicht deaktiviert, erinnern sich weit weniger junge Leute an diese Option, während die bei der Berufsidee noch unorientierten in brauchbarer Anzahl oft erstmal dort geblieben sind. Dagegen sind die Jobs beim Bundesfreiwilligendienst erstaunlich gut gefragt, weil ihnen offenbar mehr Sinnstiftung zugeschrieben wird. Die Prognose früher war ja immer, der Zivildienst resp. dessen Einrichtungen würden vor die Hunde gehen.
Jedenfalls könnte man bei einem (auskömmlichen, aber nicht luxuriösen) Grundeinkommen die ganze Maschinerie aus Arbeitsagentur, Lohnsteuerverbuchung und ESt.-Erklärungen prüfen und was sonst noch so an der Arbeitslosigkeit dranhängt, schlicht einstampfen. Das würde Menschen „absorbieren“, die auch für viele Berufe in der freien Wirtschaft in Frage kämen (also den Fachkräftemangel eindämmen würden), dann aber ihren Intellekt für die Mangelverwaltung einsetzen. Gerade jene, die heute meine ESt.-Erklärung prüfen, könnte dann vermehrt für Steuerprüfungen von Unternehmenssteuern, die Abführung der Verbrauchssteuern oder als verlängerter Arm der Rechnungshöfe hinsichtlich Verschwendung von Steuergeldern eingesetzt werden. Steuerklassen? Bräuchte man nicht mehr, denn auch Kinder hätten ihr eigenes Grundeinkommen, ebenso wie nicht berufstätige Elternteile (hier würde ich akzeptieren, wenn nur halb oder gar nicht gearbeitet würde). Progression? Bildet sich an der Ladenkasse ab, viel Konsum = viel Steuer. Unerwünschten Konsum besteuern wir höher, erwünschten/notwendigen geringer oder gar nicht (Milch und Brot=notwendiger Standard für den Lebenunterhalt=0%; CO2-Erzeugung=unerwünscht=extrem teuer; Gold/Diamanten/Luxusfahrzeuge=nett aber nicht wirklich unverzichtbar=teuer; alles, was auch heute einen durchschnittlichen Warenkorb bildet=normale Quote, was auch immer heutzutage im Mittelwert an Steuersatz zusammenkommt).
Sicherlich könnte man so etwas nicht als Big Bang starten, quasi per Knopfdruck. Sondern eher sukzessive auf so ein Szenario hinarbeiten. Und vor allem nicht von Lobbyisten vereinnahmen lassen. Deren Argumente muß man sicherlich anhören, aber nicht 1:1 übernehmen, etwa gleich einen zugelieferten Text in einen Gesetzentwurf reinschreiben. So wie das in Berlin anscheinend ja gern mal stattfindet. Sondern mal über die Wahlperiode hinaus denken, am besten auch mal über die eigene Generation hinaus. Denn wir beobachten ja schon heute, daß die Arbeitswelt zunehmend nur noch aus relativ qualifizierten Tätigkeiten (Facharbeiter und Akademiker) und eher unqualifizierten Jobs (Zeitarbeit, „Werkverträge“, Tagelöhnerei, Scheinselbständigkeit) zu bestehen scheint, während der Mittelbau schrumpft. Die Automatisierung schreitet voran, und die in diesem Artikel diskutierte Umwälzung Handelsfiliale ./. Internetshop ist ja auch nur eine Automatisierung der Tätigkeit eines Verkäufers: Beraten, Ware präsentieren, idealerweise für den Kunden das bedarfsgerechte Produkt finden und der Kassenvorgang. Wenn dies für den Kunden zunehmend besser für immer mehr Warengruppen im WWW machbar ist, nun gut. Aber was machen dann künftig die ganzen Leute, die dort heute arbeiten? Die können nicht alle Ingenieure usw. (MINT-Berufe) werden. Alle Hartz 4? Das wäre auch eine ungerechte Antwort auf eigentlich positive Umwälzungen im Ganzen, nämlich perspektivisch die Verringerung des Arbeitsvolumens bei gleichbleibender Produktivität. Szenarien dazu beschreibt dieses Buch hier: http://www.zeit.de/digital/internet/2013-10/arbeitsfrei-kurz-rieger-rezension/seite-2; Keine große Literatur und für technikaffine nicht in jedem Kapitel neu, aber immerhin mal einen Blick wert. Die Antwort bleibt es aber schuldig… Die liefern (unfertig, aber diskussionswürdig) andere: http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/zum-grundeinkommen/kurz-gefasst/prinzip/ oder http://www.hwwi.org/publikationen/dossiers/dossiers/grundeinkommen.html
Also kürzlich hatten wir doch Weihnachten, und die Geschäfte waren mehr als überfüllt, oder nicht ? Die Menschen gehen sich in den Geschäften inspirieren lassen, riechen, sehen, Stimmung einfangen. Das geht alles im Internet nicht. Und nur von Weihnachten kann kein Laden leben. Auf Facebook war kürzlich ein Foto einer leeren Ladenzeile mit Grußtext an Mr.Ebay. Vieleicht sollten die Menschen sich wirklich einmal überlegen, welche nicht monitären Folgen dieses Kaufverhalten für sie selbst haben werden.
Geiz ist geil ! bei mir auch, aber ich brauche auch nicht jeden Tag den neuesten Modehit der mich von meinen persönlichen Problemen ablenkt.Weniger ist manchmal mehr.
Derzeit haben jedoch immer mehr Menschen weniger Geld , weil die Unternehmen aufgrund des globalen Preiskampfes nicht in der Lage sind vernünftigen Gehälter zu zahlen. Und die Folge ist , fehlende Fachkompetenz im Handel. Haben Sie schon einmal einen echten Kellner kennengelernt ? warum ist damals Schaulandt pleite gegangen ? und meine Branche Versicherungen ist eine Katastrophe geworden. Innerhalb von 30 Jahren wurden ca. 75 % Personal abgebaut .
Und meine Mutter muß dann ins Pflegeheim nach Polen.
Die Entwicklung ist sehr tragisch. Istanbul hat mittlerweile mehr Milliardäre als Deutschland, nach China wollen wir garnicht schauen. Also nicht bei Rahmer, TeamGeist oder MediaMarkt und WacoGroup kaufen. denn die anderen können unser Geld viel besser gebrauchen, mit ihren Buchhaltungen in Singapur und Krakau.
Das ist Marktwirtschaft wie sie, die Väter unserer Republik sicher nicht gewollt haben.
Dafür sollen denn die deutschen Exporteure jetzt noch Zwangssteuern an die EU zahlen, weil wir ja auf Kosten der anderen leben. Besser wäre, wenn dann meine und viele andere Mütter hier in Pflegenotstandsland Deutschland bleiben könnten….
Nun gut, das Globalisierungsthema überlagert dieses Thema natürlich immer irgendwie. Aber wir sind ja irgendwie auch selbst schuld, lassen wir die Kosten für unseren Sozialstaat doch ausgerechnet das tragen, was unser einziger Rohstoff ist: Arbeitsleistung. Würde man Steuerklassen/Lohnsteuern/Sozialversicherungsabgaben komplett aus dem Arbeitsprozess entfernen (also quasi brutto für netto auszahlen) und dafür am Point of Sale (also an der Ladenkasse) eine Art MwSt-2 ansetzen, mit deren Aufkommen man den heutigen Umfang an Sozialleistungen und Staat bezahlen würde, so würden ALLE Produkte dafür ihr Scherflein leisten müssen, also nicht nur Fernseher aus DE, sondern auch der aus Korea. Dann würden sich noch geringere Lohnkosten gegen geringere Produktivität und Transportkosten viel weitgehender gegeneinander aufheben. Da eine solche Verbrauchssteuer ja alle trifft (und nicht nur heimische Produkte wie jetzt, und auch nicht nur Importwaren, was weder EU- noch WTO-konform sein dürfte (Freihandelsabkommen), würde das einen fairen Wettbewerb ermöglichen. Die Händler, die das an den Kassen mitvereinnahmen und abführen müssten wie die MwSt. auch schon, würden dies ja im gleichen Prozess tun, der für die MwSt. eh schon praktiziert wird. Der Verbraucher würde für seinen Warenkorb insgesamt etwa das gleich zahlen wie heute erst auf dem Lohnzettel und im Laden dann an Produktpreis und MwSt., wobei es sogar noch sozialer wäre: Wer viel Einkommen hat, kauft auch mehr und teurer und beteiligt sich somit auch proportionaler an den Kosten für öffentliche Einrichtungen und Leistungen.
Aber aktuell erlauben wir ja den Wettbewerb zwischen ordentlicher Entlohnung&Absicherung eines Loewe-TV-Monteurs gegen den nur rudimentär -wenn überhaupt- krankenversicherten Koreaner (oder Chinesen, denn auch Korea fertigt ja längst in den Megafactories in China). Die Produkte konkurrieren zwar eher fair hinsichtlich ihrer Features im Laden, aber nicht fair hinsichtlich ihrer Herstellungsbedingungen. Kein Wunder, wenn dann auch bei uns viele hinten runter fallen. Allerdings muss man auch einräumen, dass wir (die „1. Welt“) unseren ökonomischen Vorsprung auf Kosten der unterentwickelten Ländern aufgebaut haben. Was auch dem kleinen Mann hier in Form von Tarifen zugute kam, führte letztlich zu schlechteren Bedingungen bei den Rohstofferzeugern (also meist der „3. Welt“). Und was immer die uns dabei heute abtrotzen, nehmen wir eben als Wohlstandsverlust wahr. Nur das es nicht die trifft, die nach dem Krieg von dem Prinzip „Rohstoff billig importieren, Fertigware teuer exportieren“ zuoberst profitiert haben, sondern deren gering qualifizierte Arbeiter und auch immer mehr die Angestellten und Mittelqualifizierten. Meine Frau ist ungelernt und ich erfreue mich den Segnungen des Fachkräftemangels. Da haben wir die ganze Situation komprimiert in der Familie! Wenn man aber sieht, wie die Verwandten meiner Frau (asiatisches Schwellenland, Landbevölkerung mit 3.Welt-Rahmenbedingungen) sich so durchs Lebens krebsen, sind wir aber immer noch recht gut dran. Aber da muss eben jeder für die eigene Aufgabenstellung am Ball bleiben, sonst geht das irgendwann schief. Die Supermarktverkäuferin sollte also wissen, wo die Milch steht, der MM-Kundenberater sollte wissen, was ein RJ45-Stecker ist und der Airbus-Ingenieur muss auch den Flieger von übermorgen fest im Blick haben. Sonst steht die westliche Hemisphäre irgendwann mit den Sumerern und Römern in einer Ahnenreihe: Vergangene Kulturen.
Qualifizierte Mitarbeiter bekommt man nur, wenn man die Qualifikation entsprechend entlohnt.
Doch wenn „der Kunde“ alles immer zum billigsten Preis haben will, kann man auch nur noch Billiglohn zahlen und keine qualifizierten Fachkräfte einstellen.
Da beißt sich der Hund in den eigenen Schwanz.
Aber wer muss nun in Vorlage treten? Tue gutes und rede darüber wäre da wohl das Rezept für viele Händler.
MM jedenfalls wirbt immer damit, das man quasi blöd sei, wenn man woanders teurer kauft. Dann muss man aber auch bei Preisrecherchen der billigste sein! Und wenn ich beim Ringplaneten reinschaue, und statt Tech-Nick dort auf angebliche Fachverkäufer treffe, die schon bei grundlegenden Fragen passen müssen (und mich dann durch Vorlesen der Kartonrückseite beraten), komme ich mir erst recht blöd vor.
Ähnliches bei Lebensmittelhändlern, die in der Werbung 100 Käsesorten auswendig beschreiben können, im wirklichen Leben aber ins Schulterzucken verfallen, wenn man weit profaneres wissen möchte (haben Sie xyz? wo steht xyz? wahrlich keine Fragen für einen Lebensmittelchemiker…). Dafür können sicherlich nicht primär die (oft angelernten) Verkaufskräfte etwas. Da müssen sich die Ladenbetreiber und die Werbestrategen mal an die Nase fassen. Es reicht ja schon, wenn man überhaupt einen Weg aufzeigen kann, wie der Kunde zu seiner Info kommt (da Fragen wir mal Herrn Müller, der ist unser Käseexperte; 2 Minuten Zeit investiert, aber das richtige Produkt mit nach Hause gebracht -> alles gut!).
„Aber wer muss nun in Vorlage treten? Tue gutes und rede darüber wäre da wohl das Rezept für viele Händler“.
Das ist wirklich eine Herausforderung für viele Händler. Schreiben,Werben und Zeigen allein reicht häufig nicht;
vieles ist auch recht komplex und könnte es vertragen im Zusammenhang betrachtet werden:
Reden sollte man können mit jedem Einzelnen … !
Hehe, hier mal ein Beispiel aus der Presse. Entweder, ein Computer-Algorithmus hat das hier veröffentlicht, oder der Volontär am 1. Tag.
http://news.google.de/news/url?sr=1&ct2=de%2F1_0_s_4_1_a&sa=t&usg=AFQjCNHo1iy5jySTcQjJ_qBId9r1ZPDuFw&cid=43982611315233&url=http%3A%2F%2Fwww.02elf.net%2Frechtswesen%2Fbad-segeberg-diskothekenkontrolle-355370&ei=5SHmUsCKO8Ti1Qb_2wE&rt=SECTION&vm=STANDARD&bvm=section&did=-1973083581568705632&sid=-2631038229389411999
Impressum:
„Das Internetangebot wird herausgegeben von
02elf Düsseldorfer Abendblatt
Lozenberg 207
B-1932 Zaventem“
Ein Düsseldorfer Abendblatt aus dem GR Brüssel/BE schreibt über die Discokontrollen in Bad Segeberg, die eigentlich in H-U stattfanden… Und der Inhalt ist entnommen aus:
„ots Originaltext: Polizeidirektion Bad Segeberg
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=19027
“
🙂 😉
Zu allererst: Der Media-Markt Filiale in H-U geht es den Angaben nach gut. Sie hat einen Gewinn erwirtschaftet. Er ist nur etwas niedriger ausgefallen, als im Vorjahresvergleichszeitraum.
Nüchtern betrachtet sollte dennoch alles in bester Ordnung sein, denn der Laden arbeitet profitabel. Bei einer so hohen Summe sollte es sogar egal sein, ob 5,5 % mehr oder weniger in der Tasche zur freien Verfügung landen. Was will man denn mehr?
Da allerdings eine Aktiengesellschaft (Metro AG) Mehrheitseigner der Media-Saturn Holding ist, befürchte ich als Folge des „Gewinneinbruchs in der Henstedt-Ulzburger Filiale“ einen Börsencrash … 🙂
Zu Kundenfreundlichkeit, Fachkompetenz und Preis-Anpassungs-Bereitschaft bei Media-Markt und anderen guten Fachgeschäften bei uns im Ort habe ganz andere, positive Wahrnehmungen und Erfahrungen. Mobiltelefone, Festnetztelefone, Waschmaschine, alles um den PC und andere Produkte: ich habe immer kompetente,freundliche, hilfsbereite, kundenorientierte Fachleute gefunden. Bei Media, bei Elektro-Dreißig, bei Hesebeck, bei Rahmer und und bei mehreren Anderen. Und wenn ich mal einen Prospekt mit besserem Preis hatte, war man immer zu angemessenen Zugeständnissen bereit. Natürlich nur bei wirklich vergleichbaren Produkten und Leistungen. In den meisten Fällen lohnt es sich schon, hier im Ort, in Henstedt-Ulzburg, zu kaufen.
Hinzu kommt ja auch die Garantiefrage. Wenn man einen komplexen Reklamationsfall hat, kann es bei WWW-Händlern schon mal hakelig werden. Big-A fakelt da wohl nicht lange, aber die vielen kleineren, die über den Preis versuchen, in den Preisvergleichsportalen oben zu landen, verhalten sich da selbst bei absolut offensichtlichen Fällen höchst nicklig. Elektrogroßgeräte („weiße Ware“) würde ich da entweder nur bei den ganz großen Ordern, oder eben lieber vor Ort, auch wenns dann einen 10er mehr kostet. Eine schon mechanisch beschädigt gelieferte Kühltruhe (Speditionslogistik!) zu tauschen, war bei Fa. C..tech höchst arbeitsintensiv und nur mit der Drohung einer Abgabe an den RA zu bewirken. Und die waren angeblich gut bewertet (Trusted Shops). Nur: Wenn alles gut geht, bewertet man eben auch gut. Als ich mir dann mal die 1-3-Stern-Bewertungen ansah, stellte ich fest: Das bezieht sich alles auf die Fälle der Kategorie „dumm gelaufen“. Und weil immer dann, wenn der Webshop dank Schriftverkehr oder Mehrlogistik seine Minimarge abschreiben kann, versuchen sie, den Kunden hinzuhalten und für dumm zu verkaufen. Kundenbindung ist dann sofort kein Thema mehr. Wer das schon nervlich und/oder zeitlich nicht bewältigen kann oder will, sollte hier wirklich auf die letzten 10 EUR Rabatt pfeifen.
Aber: Das muss der lokale Stationärhandel dann auch solide umsetzen, sonst stellt sich dieser gefühlte Mehrwert eben nicht ein und die Kunden reagieren extrem preissensibel. Hier nur die Existenz der Internet-Alternative zu beweinen ist keine hinreichende Reaktion!
Die in Deutschland vorherrschende „Preissensibilität“ kann uns gesamtwirtschaftlich noch auf Butterende schlagen.
Klar, das man als Händler höhere Margen besser findet als geringere. Aber des einen Einkommen ist des anderen Verlust. Und wenn für einen Mehrpreis kein (wahrgenommener) Mehrwert rumkommt, wendet man sich halt ab. Deswegen ist Amazon der Loser: Wenn meine kleine Tochter mal lesen kann und ich ihr das Buch anstelle des Videospiels näher bringen möchte, könnte die Existenz einer klassischen Buchhandlung, in der sie die Bücher haptisch anfassen und darin blättern kann oder die Beratung zu einem besseren Buch führen kann, als man selbst gefunden hätte, dazu der Schlüssel sein. Da Sie zum gleichen Preis liefern wie das Web, muss ich nicht lange überlegen, zumal die ePub (eBook)-Lieferung besser ist als bei Big-A.
Dort, wo es direkten Preiswettbewerb gibt, ist es schon schwieriger:
Bei ALDI kann man neuerdings Kaffee in ganzen Bohnen in 2 Alternativen bekommen:
– wie gehabt
– gleiche Menge und Marke, aber BIO und FAIRTRADE, 2 EUR teurer
Da hatte ich die Diskussion mit meiner Frau: Wozu 2 EUR mehr bezahlen, der normale Kaffee schmeckt doch…
Wir haben uns dann entschlossen, die 2 EUR mehr zu bezahlen, nicht wegen Bio, sondern wegen FAIRTRADE. Wenn in Bangladesh die Fabrik abbrennt, kann man sich natürlich über kik ereifern, die sich in der Tat sehr durchsichtig aus der Verantwortung ziehen („wir haben da klare Verträge“). Aber am Supermarktregal macht Aldi nun die perfekte Probe aufs Exempel und versüßt einem den Sprung über den Schatten sogar noch mit dem Bio-Merkmal.
Hier muss man nun selbst entscheiden: Soll der Kaffeebauer davon leben können, dass ich morgens mit seinem Produkt aus dem Halbschlaf komme, oder will meine (via Aldi & Co. gebündelte) Marktmacht eiskalt ausnutzen und ihm den gerechten Lohn vorenthalten? Er oder ich? Quasi ein Milgram-Experiment (http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment), nur ohne die Anstachelung des Versuchsleiters… 😉
Wenn man beim Urlaub mal einen Blick auf die lokalen Lebensumstände der Menschen abseits der Touri-Straßen wirft, gewinnt man für Initiativen wie FAIRTRADE eine größere Wertschätzung. Leider gibt’s auch viel Mißbrauch mit ähnlichen Labels, FAIRTRADE hat aber allen Nachprüfungen bislang standgehalten.
Deshalb habe ich für den Mehrpreis von 2 EUR für den Kaffee einen entsprechenden Mehrwert wahrgenommen: Ich musste weder auf den Kaffee verzichten, noch meinen Anteil an einem ausbeuterischen System mit Krokodilstränen beweinen. Das hat halt seinen Preis.
Wenn ich aber bei MM und Co. den PC ABC4711 kaufen will (weil ich im WWW Infos gesammelt habe, Testberichte gelesen habe und somit keine Beratung mehr brauche), dann sollte der Preis nicht höher sein als der günstigste vertrauenswürdige (!) Webshop inkl. Versand. Dann würde ich die bessere Garantieabwicklung und die Förderung des lokalen Handels als den Mehrwert sehen, der mich mit der Überzeugung nach Hause gehen lässt, ein Smartshopper zu sein. 😉
Natürlich lohnt es hier im Ort zu kaufen und ich kann Ihnen was Rahmer und Elektro-Dreißig betrifft nur zustimmen. Für mich sind es allerdings zwei paar Schuh, kleiner Fachhandel mit guter Beratung gegen knapp eingearbeitete MA. Eine ganz andere Firmenphilosophie eben und wir haben den Luxus zu entscheiden, wo wir unser Geld hintragen.
Die Konkurrenz durch das Internet wurde vor 3 Jahren noch abgetan, wenn Media-Markt durch Saturn im Herold Center Konkurrenz bekommt und im Ohland Center ( Kaltenkirchen ) auch noch ein Elektronikmarkt entsteht, dann wird das Problem noch größer, evtl. wird dann ein böses Erwachen nicht ausbleiben.
Das heißt aber auch, wenn ein Modul im Verbund des Gewerbeparks Nord in Gefahr gerät, kann das einen Dominoeffekt geben.
Das alles wollte man vor 3-4 jahren aber nicht wissen und schon gar nicht diskutieren.. (CCU Debatte ). Konkurrenz belebt das Geschäft, der Schandfleck muss weg… usw.
Wenn H-U dann im Endergebnis Kaufkraft verliert ( statt des erhofften Zugewinns durch das CCU) haben wir wenigstens die Verkehrsprobleme in der Gemeindemitte verschärft und ein städtebauliches Monstrum geschaffen, das das versprochene Einkaufserlebnis mit Aufenthaltsqualität und mit einem Warenangebot oberhalb des Gewerbeparks eben nicht liefert, ist ja auch ein Ergebnis der Ortsentwicklung.
Ein offenes Geheimnis ist wohl: Wedelt man direkt in der Filiale mit dem Amazon-Preis, gehen sie mit. Naja, was sollen sie auch machen: Sonst drückt der Kunde noch im Laden auf „bestellen“ und die Messe ist für MM gesungen…
Leider sind sie bei beratungsintensiven Artikeln auch nicht immer die kompetentesten und wissen schon Dinge nicht, die man sich in wenigen Minuten selbst im Web zusammensuchen kann. Geschweige denn PC-Vernetzung oder NAS-Technik. Die aktuellen NAS-Homeserver mit Media-/Fotoplayer uvm. führt MM gar nicht erst.
Dann bleibt eben nur der Vorteil, dass man die Ware gleich mitnehmen kann. Wer ein paar Tage warten kann, zahlt dann eben lieber etwas weniger. Leute im Stationärhandel: Beratung ist Trumpf! Wer das nicht bringt und teilweise nicht mehr über die gehandelten Produkte weiß, als auf dem Karton steht, stellt sich selbst in Frage…
Den Amazon Preis habe ich bei MediaMarkt noch nie bekommen! Selbst nach langen Diskussionen (3x, also kein Einzelfall!) nur die halbe Differenz als Rabatt (jedes Mal mit dem Kommentar „dafür können Sie es gleich mitnehmen, wenn Ihnen das immer noch zu teuer ist, kaufen Sie es halt bei Amazon“.
Ich argumentiere immer anders herum: Erst WWW-Recherche und Preistransparenz schaffen, dann mit einem konkreten Produktwunsch zu MM. Wenn teurer: Dem Verkäufer „anbieten“, das Produkt nicht im WWW zu kaufen, sondern bei ihm, „hier lokal“. Freilich geht dem dann auch keine zeitintensive Beratung voraus. Ich verliere sogar Zeit, indem ich dort noch fragen gehe. Zuhause hätte ich ja schon längst auf den Knopf drücken können!
Unschön ist sicherlich der „Beratungsklau“, also nicht mit dem TV-Gerät „ABC4711“ im Hinterkopf nur noch das „wo beschaffen“ klären, sondern wirklich hingehen, um „mal zu schauen, was es so gibt“. Dann nutzt man ja tatsächlich die Ausstellung und die Kundenberatung.
Ich vermute, hier kann es auf Dauer bei WWW-fähigen (Gattungs-)Waren nur so laufen, dass Läden quasi den Internetpreis mitgehen und entweder vom Produkthersteller mehr Marge oder sogar eine „Warenpräsentationsgebühr“ erhalten und untereinander mit der Beratungsqualität, Öffnungszeiten usw. konkurrieren.
Bei Büchern verfahre ich sogar schon genau umgekehrt: Erst bei Amazon informieren, dann die ISBN kopieren und bei buch-rahmer.de (hier in H-U) ins Suchfeld einfügen. Und dann dort im Webshop bestellen, ist genauso schnell da wie beim Big-A, auch ohne extra Porto. Und eBooks gibt’s da auch im epub-Format! Zahlung per Paypal, was will man mehr? 🙂
Vielen Dank für die Erwähnung.
Ohne die über 100 Jahre bestehende, bewährte
Buch- +Presse-PREISBINDUNG (feste Preise für neue Titel)
hätte es in H-U höchstens mal vorübergehend
eine Buchhandlung gegeben.
Und ohne das dadurch bedingte flächendeckende Angebot
unserer etwas besonderen „Ware“ wäre Deutschland
eventuell auf vielen Gebieten nicht so leistungs- und wettbewerbsfähig weltweit: wirtschaftlich und kulturell.
Aber Preisbindung ist für überzeugte Marktwirtschaftler natürlich
Teufelswerk. – Dabei wäre so mancher „ohne“ auch nicht so erfolgreich…
Kann da Herrn Schneider in vollem Umfang Recht geben. A) Ich habe erst kürzlich bei MM ein neues Navi gekauft und mit dem Hinweis auf den Amazon-Preis auch dessen Preis bekommen. (10€ gespart)
Und B) stimmt auch, wenn man wirklich mal ne Beratung braucht, gibt es nur wenige Fälle, in denen man sich tatsächlich gut beraten fühlt und nicht nur Verkaufswischiwaschi hört. Aber zur Ehrenrettung: es gibt auch tatsächlich Leute, die was von Ihrer Abteilung verstehen.
Die wirkliche Vorteil von MM und auch allen anderen Ladengeschäften ist doch, dass ich mir die Ware vor Ort anschauen kann, anfassen kann und ich einen ganz anderen Eindruck bekomme, als wenn ich mir mittelmäßige Produktfotos im Web anschaue.
Meine MediaMarkt Erfahrung bezieht sich allerdings auf Halstenbek. Vielleicht wird das ja nur in HU anders gehandhabt?! Deswegen wohl auch der Gewinnverlust. 😉