Lob und Tadel für Wirtschaftsförderer Döll

Sebastian Döll am Mikro, im Hintergrund Bürgermeisterin Ulrike Schmidt

Lobpreisung aber auch Kritik für den neuen Wirtschaftsförderer Sebastian Döll am Montag im Ratssaal. Döll hatte auf mehreren Seiten aufgelistet, wofür er im nächsten Jahr Geld ausgeben möchte und dazu Erklärungen abgegeben. Dafür gab es erst einmal ganz grundsätzlichen Beifall: „Diese Zahlen haben wir zum ersten Mal bekommen, vielen Dank dafür“, sagte Karin Hohnerlah (WHU) und Frank Rauen (FDP) meinte: „Neue Besen kehren gut, gute Ausarbeitung.“

Nase rümpfen war dann aber ausgerechnet beim größten Brocken in Dölls Budgetplanung für 2021 angesagt. Für 29.000 Euro Steuergeld möchte Döll zwei E-Ladesäulen aufstellen lassen. Eine soll am Rathaus und eine am Bürgerhaus stehen. Für Rauen und Bernd Packulat (BFB) ein Investment, dass der Wirtschaftsförderer lieber bleiben lassen sollte. Es sei okay, wenn die Gemeinde die Fläche für die Ladesäulen zur Verfügung stelle, aber ansonsten sollte das Rathaus die Betankung von E-Fahrzeugen dem Markt überlassen, so die Haltung der beiden Abgeordneten.

Die Einschätzung der HU-Nachrichten, ob wirklich gemeindeeigene E-Ladesäulen aufgestellt werden, lautet: Der Haushalt fürs nächste Jahr wird erst am Ende des Jahres vom Ortsparlament verabschiedet, nicht unwahrscheinlich, dass E-Ladesäulen bis dahin aus dem Haushaltsentwurf gestrichen sind.

Insgesamt plant Döll in seinem Aufgabenbereich für das nächste Jahr mit Ausgaben von rund 130.000 Euro, nach den E-Ladesäulen der zweitgrößte Posten darin: der Mitgliedsbeitrag für ‚Nordgate‘. 24.000 Euro kostet das Mitmachen in dem Städte-Verbund, bei dem sechs Orte an der A7 in Sachen Wirtschaftsmarketing zusammenarbeiten. Zuletzt konnte Nordgate-Nachbar Bramstedt triumphieren und die Ansiedlung von ‚Waldemar Link‘ vermelden. Das Hamburger Medizintechnik-Unternehmen hatte sich auch für Henstedt-Ulzburg interessiert, die Gemeinde hatte der Firma aber kein passendes Grundstück anbieten können.

Weitere 20.000 Euro plant Döll für Gutachten ein, 10.000 Euro veranschlagt der studierte Volkswirt für „Maßnahmen des Ortsmarketing“: Für das Geld will Döll Henstedt-Ulzburg als „Marke“ entwickeln,  die Kampagne: „Ich kaufe in HU“, möchte er fortsetzen. Derzeit sind gemeindeweit Plakate aufgehängt, die zum Einkaufen in Henstedt-Ulzburg aufrufen.

cm

12. August 2020

2 thoughts on "Lob und Tadel für Wirtschaftsförderer Döll"

  1. Zu den E-Ladesäulen: alles schön und gut.
    ABER: solange man den ‚Vandalismus‘ im Ort nicht in den Griff bekommt, wäre das m.E. ‚Perlen vor die Säue werfen‘. Früher oder später würden sicherlich auch die E-Ladesäulen in der gemeindlichen Vandalismus-Statistik leider auftauchen. 🙁

    1. Haben Sie Belege für Vandalismus in Zusammenhang mit Ladesäulen? Ich habe auch gehört, dass es bei der alten Bürgermeister-Ladesäule ein Problem gäbe, habe aber nie Belege (Presse, etc.) gefunden. Ich halte das eher für ein Gerücht, dass der überforderte Betreiber der alten Ladesäule am Rathaus gestreut hat, um zu erklären, warum seine Säule praktisch nie funktioniert hat.

      Fakt ist, dass das Konzept private Investoren zu motivieren in den letzten Jahren praktisch keinen Erfolg hatte. Norderstedt hat nach meinen Informationen in 2019 mehr als 50 neue Ladepunkte erreichtet. Hu hat eine von 2 Ladesäulen abgebaut. Die Verkaufszahlen für E-Autos sind stark steigend. Es müssen also neue Konzepte her.

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