Der SV Henstedt-Ulzburg hat fristgerecht die Lizenzunterlagen bei der HBL in Dortmund eingereicht. Parallel dazu bastelt die sportliche Leitung am Kader für die kommende Saison und bereitet sich auf die beiden ausstehenden Saisonspiele vor.
Geschäftsführer Olaf Knüppel höchstpersönlich hatte sich auf den Weg nach Dortmund in die Zentrale der Handball Bundesliga (HBL) gemacht, um die Lizenzunterlagen fristgerecht zu übergeben. „Wir haben die umfangreichen Unterlagen vollständig eingereicht, aber wir gehen davon aus, dass wir in unserer speziellen Lage noch ein paar Hausaufgaben von der HBL bekommen. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese dann auch zur Zufriedenheit abarbeiten können“, kommentierte Knüppel den Schritt der Lizenzbeantragung, zu dem sich der SVHU erst nach intensiven vereinsinternen Beratungen und Gesprächen mit dem neuen Wirtschaftsrat entschlossen hatte.
Es ist ein solide finanzierter Etat, der keine großen Sprünge zulässt und der zukünftig darauf basiert, dass ein Kreis von Sponsoren den Spielern parallel zum Leistungssport berufliche Zukunftsperspektiven und Ausbildungschancen ermöglicht.
Nicht alle aktuellen Akteure des Nordmeisters konnten oder wollten den neu eingeschlagenen Weg mitgehen. Aus dem Meisterteam werden Renke Bitter, Steffen Köhler und Christoph Wischniewski den Verein trotz neuer Vertragsangeboten verlassen. Noch eine Hängepartie sind die Gespräche mit Linkshänder Lasse Kohnagel. In der Warteschleife sind Julian Lauenroth, Routinier Lars-Uwe Lang und Nachwuchs-Keeper Aleksandar Djordjic, auch wenn die Zeichen derzeit auf Abschied stehen. Dafür konnten in den letzten Tagen nach Nico Kibat, Jens Thöneböhn und Florian Bitterlich mit Jan Peveling, Tim Völzke und Matthias Karbowski weitere Stammkräfte für die kommende Spielzeit gebunden werden. Die Unterschrift von Rückraum-Shooter Kevin Wendlandt steht unmittelbar bevor und vom HSV kommen mit Robert Schulze und Felix Mehrkens talentierte neue Spieler zum SVHU.
Zwar vermeldete der Lokalrivale VfL Bad Schwartau im Zuge der Verpflichtung von Rechtsaußen Christoph Wischniewski bereits die Absage des Junioren-Nationalspielers Kevin Herbst (HSV Hamburg) in Schwartau und gab bekannt, dass der 19Jährige künftig für die Frogs auf Torejagd gehen würde, doch das können die SVHU-Verantwortlichen nicht bestätigen. „Wir sind in Gesprächen“, lässt sich Geschäftsführer Knüppel entlocken, doch Vollzug kann er noch nicht vermelden. Bestätigen konnte Knüppel auch, dass man in Verhandlungen mit zwei Kreisläufern und zwei Linkshändern für den Rückraum sei, doch auch da sei nichts spruchreif.
Die aktuelle Mannschaft, die seit Wochen als Meister der 3. Liga Nord fest steht und vor Wochenfrist den Verfolger HF Springe mit 30:21 eindrucksvoll in die Schranken verwies, bereitet sich derweil konzentriert auf die Auswärtsaufgabe beim Junior Team der Füchse Berlin vor. „Das sind alles gut ausgebildete junge Burschen, die einen schnellen Ball spielen“, warnt Trainer Tobias Skerka vor Überheblichkeit. „Wir wollen unsere gute Bilanz ausbauen. Dabei werden aber auch die Spieler, die zuletzt weniger auf dem Feld waren, ihre Spielanteile bekommen“. Der SVHU-Coach hat seinen kompletten Kader an Bord und kann nach Rotsperre auch wieder auf Youngster Finn Nowacki zurückgreifen.
Joachim Jakstat
1.5.2014