Chaos bei den SVHU-Fußballern

Die Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg haben das Kreisderby gegen den SV Todesfelde verdient, wenn auch vielleicht um ein Tor zu hoch mit 1:4 (0:1)  verloren. Todesfelde hat sich in der Spitzengruppe festgesetzt, der SVHU krebst am Tabellenende herum. Was allerdings in der Woche vor dem Prestigeduell der beiden Rivalen passierte, ist weitaus interessanter, als die nackten Zahlen.

Das Leben ist manchmal ungerecht. Der SV Todesfelde konnte unter der Woche die Neuverpflichtung gestandener Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer  vermelden. Mit Mario Witt und Robin Ziesecke hat Trainer Sascha Sievers  nun zwei „Neue“ in seinen Reihen , die ihm auf „Anhieb weiter helfen“, so der Coach. Kollege Jens Martens vom SV Henstedt-Ulzburg hingegen musste unmittelbar vor dem Kreisduell nur Hiobsbotschaften entgegen nehmen. Da meldete sich der ohnehin rotgesperrte Stammkeeper und Kapitän André Zick für mindestens vier weitere Wochen ab, weil  in der Kernspinntomografie  ein Wadenbeinbruch diagnostiziert wurde, den der Arzt auf dem Röntgenbild bei einer ersten Untersuchung nicht gesehen hatte. Abwehrchef Benoit Kuate Nzuakue fiel weiter nach seiner Rotsperre aus, Dominik Brackelmann muss bestimmt noch drei Wochen nach einem Bänderriss im Knöchel pausieren. Beruflich bedingt  verabschiedete sich Felix Schultze zu einem Seminar seines Arbeitsgebers und zu allem Überfluss tat am Freitagmorgen telefonisch auch noch Mittelfeldakteur Marc Lange  seinen Wechsel zum zahlungskräftigen FC Elmshorn kund. „Die wissen halt wo erstklassig ausgebildet wird und haben das nötige Kleingeld“, so Trainer Jens Martens mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. „In Elmshorn spielt ja langsam unsere 1A-Mannschaft“, verkündete der Coach in Anspielung auf die Wechsel von Jan Kaetow und Tim Jeske vor Saisonbeginn.

Personell derart in die Enge getrieben musste Martens in seiner Startelf auf sechs Nachwuchsakteure zurückgreifen, die im Vorjahr noch in der A-Jugend aufgelaufen waren. Rechts in der Viererkette verteidigte zudem der aus der zweiten Elf hoch gezogene Tobias Hoeche, der seine Sache sehr ordentlich machte, am Führungstreffer der Gäste aber mit einem Ballverlust im Mittelfeld maßgeblich beteiligt war. „Junge Spieler machen halt Fehler“, zuckte Martens mit den Achseln und wollte dem Youngster  keine Vorwürfe machen.  Sein Team hatte  nach einer Viertelstunde Anlaufzeit, in der die Gäste überlegen waren, das Spiel in den Griff bekommen und durch Sascha Schwarzwald, Pierre Hallé und Niels Niedermeyer drei gute Möglichkeiten gehabt. Kurz vor der Pause fiel der Führungstreffer der Todesfelder durch einen Foulelfmeter, den Keeper  Vincent Driessen an Oliver Zebold verschuldet hatte.  Nach dem Wechsel legten die Gäste nach, als der SVHU in der Defensive völlig die Ordnung verloren hatte. Allerdings erzielte Oliver Zeboild den zweiten Treffer aus abseitsverdächtiger Position. Unmittelbar nach dem 0:3 durch Dennis Studt (59.) keimte beim SVHU noch einmal Hoffnung auf, als Piere Hallé zum 1;3 einschob, doch  die  Hinausstellung von Keeper Vincent Driessen nach einen Foulspiel weit vor dem Strafraum an Dennis Studt bremste den Elan der  Platzherren, die kurz vor Schluss noch den vierten Gegentreffer kassierten.  Im Kreis-Pokal spielt das Martens-Team nun am Mittwoch (19.30 Uhr) bei der SG Bramstedt/Wiemersdorf.

SV Henstedt-Ulzburg – SV Todesfelde 1:4 (0:1).

SV Henstedt-Ulzburg :  Driessen – Hoeche (65. Wittke), Kruse, Geertz, Tiedemann – Mensah (74. Drews), Niemeyer, Niedermeyer, Kabashi (65. Schauer) – Hallé, Schwarzwald.

SV Todesfelde: Barkmann –  Beyer, Reining, Lembke (68. Fröhlich), Gelbrecht – Testa (80. Witt), Jürgensen, Haldau , Ziesecke-  Zebold (74. Bruhn) , Studt .

SR: Balsam (Kiel)

Zuschauer: 210

Gelbrote Karte: Driessen (74.), Ziesecke (85.)

Tore: 0:1 Lembke (44. Foulelfmeter), 0:2 Zebold (51.), 0:3 Studt (59.), 1:3 Hallé (60.), 1:4 Jürgensen (84.).

Joachim Jakstat

4.9.2012

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