Kriminalstatistik 2012: 50 Prozent mehr Wohnungseinbrüche als vor fünf Jahren!

Im Jahr 2012 sind im Kreis Segeberg insgesamt 16.386 Straftaten registriert worden. Gegenüber 2011 sind es 7,7 Prozent weniger. Der Rückgang ist damit fast doppelt so stark wie der im Land festzustellende Rückgang (3,5 Prozent). Es ist erneut gelungen, fast jede zweite Straftat aufzuklären (45,5 Prozent). Wie im Vorjahr liegen 45 Prozent aller Delikte im Bereich der Diebstahlskriminalität. An zweiter Stelle rangieren die Vermögensdelikte, gefolgt von den Sachbeschädigungen. Es ist ein Gesamtschaden von über 20,9 Millionen Euro verursacht worden.

Das geht aus der Kriminalstatistik hervor, die die Polizeidirektion Bad Segeberg jetzt veröffentlicht hat. Danach konnte die Anzahl der hochgerechneten Straftaten auf 100.000 Einwohner (Häufigkeitszahl) erneut auf nun 6.300 Taten reduziert werden. „Man lebt im Kreis Segeberg daher sicherer als in großen Städten und vielen anderen Landkreisen“, so die Polizeidirektion.

Von den insgesamt 6.258 ermittelten Tatverdächtigen sind über drei Viertel männlich. Die Jugendlichen und Heranwachsenden sind in der Gruppe der Tatverdächtigen im Vergleich zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung deutlich überrepräsentiert. Ihr Anteil konnte jedoch seit 2009 kontinuierlich von knapp 25 Prozent in 2011 auf nun 20 Prozent gesenkt werden. Jeder fünfte Tatverdächtige ist also ein Jugendlicher oder Heranwachsender.

Rohheitsdelikte haben insgesamt um mehr als fünf Prozent abgenommen, sehr erfreulich ist dabei der Rückgang bei den Raubdelikten mit mehr als 25 Prozent und bei den qualifizierten Körperverletzungsdelikten mit zehn Prozent. Straftaten gegen das Leben haben leicht zugenommen. Hier wurden aber fast alle 15 Taten aufgeklärt. Einige dieser Fälle haben für Aufsehen und großes Medieninteresse gesorgt.

„Während es zu einem erfreulichen Rückgang um sechs Prozent im Diebstahlsbereich insgesamt – insbesondere im Bereich Pkw-Diebstahl, Fahrraddiebstahl und Ladendiebstahl – gekommen ist, beschäftigen und fordern die Fallsteigerungen (von 644 auf 832 Fälle) bei den Wohnungs- und Tageswohnungseinbrüchen die Polizei vermehrt“, teilt die Segeberger Direktion mit. Was in diesem Zusammenhang eher beiläufig klingt, ist bei näherem Hinsehen allerdings einigermaßen dramatisch:

Wurden 2007 „nur“ 555 Wohnungseinbrüche registriert, so waren es im vergangenen Jahr 832. Das ist eine Zunahme um satte 50 Prozent innerhalb von fünf Jahren. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der aufgeklärten Fälle innerhalb dieses Zeitraums von 11,4 auf 4,4 Prozent. Die Segeberger Beamten: „Auch weil diese Delikte das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und vor allem der Betroffenen nachhaltig beeinträchtigen, setzt die Polizei in diesem Bereich seit Herbst 2012 einen besonderen Schwerpunkt.“

Widerstände gegen Polizeivollzugsbeamte hat es im Kreis Segeberg in 73 Fällen gegeben. Im Jahr 2011 waren es 66. „Gewalt gegen Polizeibeamte ist ein Thema, das in diesem Jahr in der gesamten Polizei besonders betrachtet werden will, denn nicht selten werden Beamte auch angegriffen“, so die Direktion im Begleittext zur Kriminalstatistik des vergangenen Jahres.

Jörg Schlömann

5. April 2013

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