Kampf gegen Giftpflanze: Wir müssen unsere Weidetiere retten, brauchen 46.000 Euro!

Müssen sich vor dem Giftkraut in Acht nehmen - die Angusrinder am Autobahnzubringer
Müssen sich vor dem Giftkraut in Acht nehmen – die Angusrinder am Autobahnzubringer

Das ist kein Pappenstiel. Die Ortspolitiker haben am Montag bei der ersten Lesung des Hauhaltes 2017 46.000 für die Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts bewilligt. Das ist 100 Prozent mehr als bisherDer Beschluss muss allerdings noch vom Finanzausschuss bestätigt werden.

Den Antrag für die Einbringung der Finanzmittel in den Gemeindehaushalt des kommenden Jahres hatte die Verwaltung gestellt. Rathaus-Umweltfachfrau Petra Walz schlug im Ratssaal Alarm. Sie zu den Kommunalpolitikern: Die Angusrinder in Siebenstücken sind gefährdet, wir können nicht zusehen, wie das Kraut unsere Weidetiere kaputtmacht. Augen zu und durch macht keinen Sinn.

Was passiert in Siebenstücken?

Auf der Fläche nördlich des Autobahnzubringers versucht die Gemeinde Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bekommen. Dort befindet sich eine Ausgleichsfläche für die Umwandlung von Acker- und Wiesenfläche zu Gewerbefläche auf der südlichen Seite. Doch die Ausgleichsfläche wird sich nicht nur einfach selbst überlassen. Auf dem Areal werden Robustrinder der Rasse Angus gehalten um einen optimalen Lebensraum für bodenbrütende Vögel wie den Kiebitz zu schaffen. Ohne die Rinder, die das Gras kurz halten, hätte die Ausgleichsfläche größer ausfallen müssen. Mit dem Geld soll nun der Mähzyklus erhöht werden, damit das Giftkraut gar nicht erst zum Blühen kommt.

Was sagt die Politik zum Mäh-Einsatz gegen das Jakobskreuzkraut?

CDU, WHU, SPD stimmten der Maßnahme zu, die Bürger für Bürger sagten nein. BFB-Chef Jens Iversen sprach von einer sinnlosen Maßnahme. Die Nachbarflächen seien privat, dort passiere nichts und die Pflanze breite sich dann von dort wieder aus, so der Gemeindevertreter. Walz entgegnete, dass auch private Grundstücksbesitzer zum Handeln aufgefordert würden. Sie zu Iversen: Wir schreiben Privatleute direkt an, wenn wir dort das Kraut sehen.

Christian Meeder

12. Oktober 2016

6 thoughts on "Kampf gegen Giftpflanze: Wir müssen unsere Weidetiere retten, brauchen 46.000 Euro!"

  1. Mit der Logik ist es ja so eine Sache. Mag sein, dass ich da „auf dem Holzwege“ bin.

    „Die Angusrinder in Siebenstücken sind gefährdet, wir können nicht zusehen, wie das Kraut unsere Weidetiere kaputtmacht. Augen zu und durch macht keinen Sinn.“

    Fakt ist:

    – das Jakobskreuzkraut breitet sich bereits seit Jahren aus

    – die gesamte Pflanze ist giftig

    – es besteht eine Gefährdung der Weidetiere

    – ein Mähzyklus kann eine weitere Ausbreitung zwar verhindern, beseitigt die Giftpflanze jedoch nicht

    Müsste man (Logik?) die Rinder dann nicht von dieser Weide nehmen, da sie sonst einer weiteren Gefährdung ausgesetzt sind?

    Die Aussage war doch: „Augen zu und durch macht keinen Sinn“.

    1. Der NABU schreibt doch, dass die Rinder nicht so blöd sind JKK zu fressen. Schmeckt nicht.

      Spezielle Raupe ist der natürliche Feind vom JKK. Wenn, dann einfach diese züchten und dort aussetzen.

      Fertig.

  2. Wurde eigentlich seitens Politik/verwaltung Rat bei der Stiftung Naturschutz eingeholt, die für solche Maßnahmen nicht nur über Fachwissen, sondern sogar auch über Mittel verfügt?

    Zitat:

    „Dr. Aiko Huckauf, Leiter des Kompetenzzentrums Jakobs-Kreuzkraut, kurz JKK, der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, koordiniert nicht nur die zahlreichen Forschungsvorhaben der Stiftung Naturschutz rund ums JKK, informiert in Vorträgen über die Probleme, die für Imker und Landnutzer von der Pflanze ausgehen können und kümmert sich um Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung, er nimmt sich auch immer wieder Zeit für Pressevertreter.“

    Zitatende

  3. „BFB-Chef Jens Iversen sprach von einer sinnlosen Maßnahme“.

    Diese Aussage hat mich nachdenklich gemacht.

    Wenn Gefahr für die Tiere besteht, warum dann nicht handeln?

    Und ich hab mich gefragt, was sagt denn z. B. der „NABU“ in SH dazu?

    —————————————————————————————

    Bei Interesse kann man es auf der „NABU“ – Seite im Internet nachlesen!

    —————————————————————————————

    Da kommt man schon ins grübeln. Oder?

    1. Da kommt man in der Tat ins Grübeln! Selbst wenn man offen läßt, ob es stimmt, was der NABU schreibt, wirkt es ja fast so, als wenn deren Stellungnahme völlig unbekannt ist. Denn daß das niemanden interessiert, der es gelesen hat, kann ich mir kaum vorstellen. Zumal es eine Argumentation wäre, Geld zu sparen.

      1. Ist schon ein Kreuz mit dem Kraut,
        mähen bringt laut NABU nichts, da der natürliche Zyklus der Pflanze ( 2-Jährige Staude)
        unterbrochen wird und sie immer größer wird und ständig neue Blüten treibt…. noch mehr mähen bedeutet noch kräftigere Pflanzen und Nach -blüten, also noch mehr mähen….. sollte es sich bewahrheiten und der Blutbär( Schmetterling) auf Grund des hohen Angebotes seiner Lieblingsspeise , eben dieses Krautes, sich wieder vermehrt, löst sich das Problem durch einen natürlichen biologischen Zyklus, Raupe frisst Kraut,von selbst, oder? Sonst kann man nur noch über die Wiesen kriechen und die Pflanzen ausstechen, wer soll das machen? Kostet ja auch….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert