In ihrer Galerie Sarafand ehrte Angelika Dubber die sechs Kulturpreisträger

Bildhauer Jürgen Gaedke erklärt seinen Betrachtern, wie diese Stehle aus rotem Granit in Präzisionsarbeit entstanden ist
Bildhauer Jürgen Gaedke erklärt seinen Betrachtern, wie diese Stehle aus rotem Granit in Präzisionsarbeit entstanden ist

Zum Ende der Saison ist es Galeristin Angelika Dubber gelungen, noch einmal alle sechs Kulturpreisträger Schleswig-Holsteins in ihrer Galerie, Schultwiete 2. zu vereinen und zu ehren – zum Teil posthum wie die beiden Maler Karl Fettweis und Carl Lambertz, deren Werke von Jochen und Edelgard Fettweis betreut und vertrieben werden, ebenso wie die des abwesenden Prof. Peter Nagel.

Es war an einem dieser herrlichen Spätsommer-Sonntage, wo sich die Galerie bis hinaus in den Garten vergrößert. Glück für den Norderstedter Bildhauer Jürgen Gaedke, der sich für seine hohen Stehlen aus poliertem Granit keinen besseren Ausstellungsort hätte wünschen können. Das war Kunst zum Anfassen, wie sich an den interessierten Betrachtern erkennen ließ. Und der Stein-Künstler wurde nicht müde, seinen Zuhörern sämtliche Arbeitsgänge zu beschreiben, die zu seiner Skulptur geführt hatten. Von einem japanischen Steinmeister hatte er die Kunst des östlich geprägten Steinsetzens gelernt. Seine praktischen Erfahrungen machte er in Italien und der Schweiz. Heute ist ihm kein Stein ist ihm kein Stein zu schwer oder zu plump – er verwandelt auch einen Koloss in ein zierliches Etwas. Weil es ihm Spaß macht. „Es gibt nichts Schöneres, als mit Stein zu arbeiten.“

Jochen Fettweis zeigt das prophetische Gemälde seines Vaters Karl Fettweis, das ein Jahr später am 11. September grausame Wirklichkeit wurde
Jochen Fettweis zeigt das prophetische Gemälde seines Vaters Karl Fettweis, das ein Jahr später am 11. September grausame Wirklichkeit wurde

Der Maler Karl Fettweis, der vor zehn Jahen nach schwerer Krankheit verstarb, besticht durch seine grafisch-geometrischen Formen. Seine Gemälde muten manchmal fast technisch an in ihrer Präzision. Wie das Bild, in dem er fast als Prophet ein Jahr vor dem Drama des 11. September die beiden Tower umstürzen ließ – wie es auch im richtigen Leben geschah!

Oder der gestochen scharfe Blick aus einem dunklen Rohr auf das so harmonisch fließende Meer, unter dem die Umweltverschmutzung tobt – was wiederum mit seinen Schwarzweiß-Bildern und den pastellfarbenen Motiven kontrastiert, die wie hingetupft anmuten. Auch Carl Fettweis ließ sich von Italien künstlerisch inspirieren, vor allem in Florenz.

Obwohl der Kunstmaler Albert Christoph Reck nicht anwesend war, war er in der Galerie überall präsent: Von sämtlichen Wänden leuchteten seine farbenprächtigen Gemälde dem Betrachter vom kleinsten bis zum größten Format entgegen – ein Zeichen höchster Verehrung seiner Kunst durch Angelika Dubber.

Auch Elke Schütz Vicari lebte mit ihrer Familie viele Jahre in Italien, übernahm im gemeinsamen Antiquitätengeschäft Restaurierungsarbeiten und stellte Vieles in Palermo aus. Zurück in Deutschland entdeckte Frau Schütz Vicari ihre Liebe zu original japanischen Holzschnitten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Gabriele David

2. Oktober 2016

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