Drei Lebensmittel-Skandale innerhalb von nur zwei Monaten! Die Macher der TV-Sendung Markt im Dritten vom NDR müssen so etwas vorausgeahnt haben, als sie sich entschlossen, einmal die industrielle und die handwerkliche Herstellung von Nahrungsmitteln gegenüberzustellen. In diesem Fall geht es um Brot. Und zum traditionellen Backen haben sie sich einen Henstedt-Ulzburger ausgesucht: Andreas Sommers, Ernährungsberater, der sich sein Credo „Leidenschaft – Brot“ auf die Fahnen geschrieben hat.
Für ihre Sendung filmten die drei TV-Leute eins der Brotback-Seminare, die Sommers regelmäßig in seiner heimischen Küche abhält. Die freilich hat mit futuristisch designten Show-Rooms nichts gemein, sondern dient einzig dem Zweck, nahrhaftes und gesundes Essen zuzubereiten, ist also eher praktisch gestaltet. Und so drehte sich denn das im Film eingefangene Treiben der Seminaristen am zentralen Küchenblock um die Herstellung von Toast – selbst geknetet, gebacken und verspeist.
Fast vier Stunden lang hielt das Fernsehteam jeden Handgriff der Prozedur fest, die sich am Schluss nach Feststellung aller Beteiligten als ganz leicht erwies – zumal Andreas Sommers den Sauerteig, der als Grundlage des Brotbackens diente, bereits vorrätig hatte. Drei verschiedene Teige lagert er ständig in seinem Kühlschrank, stets bereit, seiner Leidenschaft zu fröhnen und ofenfrisches Backwerk auf den Tisch zu bringen – eine Köstlichkeit.
„Und das Backen und das Essen bereiten wirklich Freude – kann man doch mit den eigenen Händen etwas herstellen und nach einer guten Stunde auch noch genießen“, so eine der Seminarteilnehmerinnen, die sich am Tag nach der TV-Aufzeichnung in der eigenen Küche erfolgreich an einem Laib Brot versuchte. Was ihr an dem Lehrgang am wichtigsten war: „Wenn ich selber backe, weiß ich genau, welche Zutaten in meinem Brot sind!“
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und mehr über selbst zubereitetes Essen erfahren möchte, muss sich noch bis Sonntag, 10. März, gedulden: Dann nämlich findet im Bürgerhaus die zweite Messe unter dem Motto „Henstedt-Ulzburg is(s)t gut“ statt. Mehr als 40 Aussteller präsentieren dort ihre Angebote zu Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden. Fünf Workshops und sieben Vorträge runden das Programm zu diesen Themen ab. Um zehn Uhr geht’s los. Der Eintritt zu der Veranstaltung, die um 17 Uhr endet, ist frei.
Andreas Sommers, der auf der Messe mit seinem Brotback-Stand vertreten ist, setzt sich um elf Uhr in einem Referat mit der Frage „Kohlenhydrate = Zucker = schlecht?“ auseinander. Das gesamte Messe-Programm finden Sie auf der Website von „Henstedt-Ulzburg is(s)t gut“. Übrigens: Der Sendetermin des Films über Andreas Sommers und sein Brotback-Seminar steht noch nicht fest. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten werden ihn rechtzeitig veröffentlichen.
Jörg Schlömann
3. März 2013
Warum sollte hier jemand falsch informiert werden? Das steht doch genau so in meinem Kommentar. Hier sind ein paar mehr glutenhaltige Getreidesorten und weitere Lebensmittel aufgeführt: http://dzg-online.de/glutenhaltige-nahrungsmittel.28.0.html
Die beiden Bücher vom Ehepaar Sommers „Leidenschaft Brot“ und „Bäuerliches Brotbacken im Holzbackofen“ sind übrigens
im örtlichen Buchhandel einzusehen bezeihungsweise zu erwerben.
Damit Betroffene bei dieser ernsten Krankheit nicht falsch informiert sind: Die Zöliakie wird nicht durch Getreide ausgelöst, sondern durch das Gluten – ganz genau durch das Gliandin – Dieses findet sich in nur drei Getreidearten und ihren Zuchtvarianten (und noch nicht einmal dort überall). Alle anderen hunderte von Getreidesorten enthalten diese Aminosäure NICHT. Und übrigens, das Gluten zählt zur Gruppe der Eiweiße
Dazu passt ganz aktuell der erst gestern abgestimmte Text:
„6000 Jahre Brot – Ausstellung mit Verkostung in der Götzberger Mühle anlässlich des Deutschen Mühlentages, Pfingstmontag den 20.5.2013
Ausstellung mit Probiermöglichkeiten
Seit Menschengedenken gehört das Brot zu unseren wichtigsten Lebensmitteln. Jedes Zeitalter hatte seine eigenen Brotspezialitäten. Geprägt wurden diese durch landwirtschaftliche Möglichkeiten, Kulturen und Religionen.
In einer kleinen Ausstellung präsentiert Ernährungsberater und Brotexperte Andreas Sommers diverse Brotspezialitäten und beleuchtet in kurzen Vorträgen und auf Texttafeln Zeit und Geschichte dieser Brote.
Einige Rezepte hat er hergeleitet und für die Ausstellung gebacken. So kann man sich auch einen kulinarischen Eindruck dieser Zeitalter verschaffen: das Fladenbrot der Israeliten, das gesäuerte Brot der Ägypter, ein römisches Tontopfbrot, Erbsenmehlbrot aus den Zeiten des Mittelalters. Erleben Sie die ersten Reformversuche in der Ernährung mit Grahambrot, das Kommissbrot des preußischen Militärs und schmecken Sie das klassische Bauernbrot Norddeutschlands.“
Der Verein Götzberger Windmühle e.V. freut sich sehr, dass wir Andreas Sommers zum zweiten Mal gewinnen konnten, am Deutschen Mühlentag im ehemaligen Nähzimmer der Mühle eine Ausstellung zu organisieren. Gespannt sind wir natürlich wie denn das frische Mehl aus dem Mühlenladen in diesen alten Rezepten schmeckt!
Leider ist Disziplin heute ein Fremdwort.
Doch ohne Selbstdisziplin steuern wir auf den Abgrund zu.
Und das in allen Lebensbereichen!
Das sehe ich genauso.
Sorry : Körper g r ö ß e minus 100
Hierzu passt die „Spiegel“ – Story von heute:
Essen kann tödlich sein – DIE SUCHTMACHER
Fettig, salzig , süß: Wie Lebensmittelkonzerne uns verführen
Ich bin schon seit Jahren misstrauisch, aber das die Industrie mit derart perfiden, fiesen Methoden arbeitet, hat mich umgeworfen. Kriminell.
Ich bin Cola/ McDumm/- Nutella/ Müsli/Chip/TK – Gegner und falle auch nicht auf einen Mist wie Hefeextrakt herein und habe daher immer noch mein Normal-Gewicht: Körpergewicht in cm minus 100
Das Brot von Herrn Sommers ist zweifelsohne um Längen besser als das industriell hergestellte Brot. Dennoch sollten bei aller Liebe und Leidenschaft zum Brot die wissenschaftlichen Fakten nicht außer Acht gelassen und per Newsletter und Vortrag mit Slogans wie „Schluss mit dem Eiweißwahnsinn, der den meisten Menschen und ihrer Verdauung große Probleme bereitet und die Nieren übermäßig belastet“ und „Schluss mit der Formel – Kohlenhydrate = Zucker = schlecht! Kohlenhydrate gehören zu den wichtigsten Nahrungsbestandteilen“ geworben werden.
Zur Aussage: „Kohlenhydrate gehören zu den wichtigsten Nahrungsbestandteilen“.
Kohlenhydrate sind im Gegensatz zu einigen Fettsäuren und Aminosäuren NICHT lebensnotwendig – steht in allen Lehrbüchern.
Ballaststoffe sind sehr nützlich – keine Frage. Die sollen Sie auch zu sich nehmen. Dafür müssen Sie sich aber nicht mit unnötigen Kohlenhydraten mästen. Viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe sind kein Widerspruch.
Sie können reichlich Ballaststoffe und trotzdem wenig Kohlenhydrate zu sich nehmen und dabei auch noch Kalorien sparen, wenn Sie überwiegend Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse als Ballaststoffquelle nutzen. Gegen die eine oder andere Scheibe Brot ist nichts einzuwenden, notwendig ist sie jedoch nicht.
Alle Kohlenhydrate sind Zucker. Kohlenhydrate sind Hungermacher. Kohlenhydrate locken das Masthormon Insulin an, die einen etwas schneller, die anderen langsamer. Zu viel Insulin im Blut hemmt den Fettabbau und fördert die Fetteinlagerung. Zu viel Insulin belastet die Bauchspeicheldrüse, kann zu Insulinresistenz und später zu Diabetes Typ 2 führen. Inzwischen spricht man schon von einer Diabetes-Epidemie. Selbst Kinder erkranken heute schon am sogenannten Altersdiabetes.
In den letzten Jahrzehnten hat man erkannt, dass durch Getreidekonsum spezifische Krankheiten ausgelöst werden können, beispielsweise die Zöliakie. Gluten, das Klebereiweiß des Getreides wird nicht vertragen und löst eine Autoimmunreaktion aus, die eine Schädigung der Darmschleimhaut zur Folge hat. Außerdem häufen sich die Stimmen, dass immer mehr Menschen eine mehr oder weniger ausgeprägte Glutenunverträglichkeit haben mit weniger spektakulären Symptomen wie Müdigkeit, Energielosigkeit, Blähbauch, Durchfall, schlechte Haut, die selten mit ihrem Brotverzehr in Verbindung gebracht werden. Und es gibt mehrere Hinweise, dass ein erhöhter Getreidekonsum an der Entstehung von Autoimmunkrankheiten wie Rheumatischer Arthritis, Multiple Sklerose und Diabetes Typ 1 beteiligt sein könnte.
Eiweiß schädigt die Nieren – ein Dogma aus den 50 iger Jahren, das nur aus heißer Luft und Fantasie besteht.
Theoretischen Berechnungen – wohlgemerkt theoretischen – zufolge liegt die Obergrenze, mit der ein Mann von ca. 80 kg noch zurechtkommt, bei 250 g Eiweiß pro Tag. 250g Eiweiß sind z.B. enthalten in ca. 1.350 g Rinderfilet oder 32 Eiern. Wer isst diese Mengen? Eine toxische Wirkung von zu viel Eiweiß ist allerdings bei gesunden Menschen nie bewiesen worden. Der Erfolg einer Eiweißbeschränkung bei Nierenerkrankungen wurde in einer Metaanalyse (Zusammenfassung einer großen Sammlung von Einzelstudien) überprüft. Ergebnis: Die Fantasie übertrifft die Realität bei weitem (Dr. Nicolai Worm). Nun wird Patienten mit leicht eingeschränkter Nierenfunktion keine Eiweißeinschränkung mehr empfohlen. Zwei aktuelle Original-Studien zur „Nierengeschichte“ und weitere Quellenangaben zu meinen Aussagen kann ich Ihnen gern per Mail zuschicken.
Warum brauchen wir Eiweiß? Eiweiß ist u.a. für den Erhalt und den Aufbau von Zellen, für die Bildung von Hormonen und Enzymen wichtig, es ist u.a. Transportmittel im Blutkreislauf z.B. für Cholesterin und auch Energielieferant. Ohne Eiweiß ist kein Leben möglich.
In wissenschaftlichen Untersuchungen hat man deutliche Hinweise gefunden, dass eine mangelnde Eiweißversorgung zu einer Störung der Betazellen der Bauchspeicheldrüse führt. Die Folge wäre sowohl eine mangelnde Insulinproduktion als auch eine unzureichende Insulinwirkung. In Studien an insulinresistenten Menschen hat eine proteinreiche Kost (30 – 45 % Eiweiß) im Vergleich zu einer kohlenhydratreichen Ernährung zu einer deutlichen Verbesserung der Insulinsensitivität geführt. Dr. Heilmeyer aus der Reha-Klinik in Isny hat übrigens in einer Studie mit seinen Diabetes-Patienten sehr beeindruckende Erfolge mit der LOGI-Methode (mehr Eiweiß, mehr Fett, weniger Kohlenhydrate) erzielt. Viele Patienten konnten ihr Insulin und andere Medikamente ganz absetzen. Die Studie finden Sie im Netz unter „Heilmeyer-Studie“.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate zu signifikanten Senkungen sämtlicher relevanter Blutfette und gleichzeitig zu einem Anstieg des guten HDL-Cholesterins führen.
Zum Thema Eiweißkonsum und Herzinfarkt möchte ich hier nur die Nurses Health Study der Harvard-Universität in Boston erwähnen, die mit 80000 Frauen über einen Zeitraum von 14 Jahren durchgeführt wurde. Ergebnis: Eine hohe Eiweißzufuhr – durch pflanzliches wie auch tierisches Eiweiß – senkt das Herzinfarktrisiko signifikant. Vor allem das tierische Eiweiß war mit einer niedrigen Herzinfarktsterblichkeit assoziiert. Aus Studien ergibt sich außerdem der Eindruck, dass ein hoher Eiweißkonsum zu niedrigerem Blutdruck führt.
Außerdem unterstützt eine hohe Eiweißzufuhr das Abnehmen. Dazu gibt es inzwischen auch einige Studien. Eiweiß sättigt am besten und längsten. Zudem verbraucht man bei der Verstoffwechslung von Eiweiß bis zu 30 % mehr Energie, was unter anderem dazu führt, dass der Grundumsatz nicht so weit abfällt, den Muskelabbau bremst und damit dem bekannten Jojo-Effekt entgegenwirkt. Heißhungerattacken verschwinden. Mit mehr Eiweiß und Fett bei gleichzeitiger Kohlenhydratrestriktion kann man sich satt essen, trotzdem viele Kalorien einsparen und abnehmen. Beispiel: 180 g Rindersteak + 300 g Brokkoli + 50 g Schmand + 1 EL Olivenöl= ca. 510 kcal
3 Scheiben Vollkornbrot je 55 g + 30 g Butter + 3 Scheiben Kochschinken = ca. 725 kcal. Wussten Sie übrigens, dass für eine Magenfüllung ca. 400 – 500 g Nahrung gebraucht wird?