Als eine der ersten Protagonistinnen eröffnet die gefragte Autorin Charlotte Richter-Peill die „Segeberger Kulturtage“ am Sonntag, 18. September von 15 bis 16.30 Uhr mit der Lesung ihres Buches „Elysium“ in der Galerie Sarafand von Angelika Dubber, Schultwiete 2. (Eintritt 10 Euro, schnelle Anmeldung über Telefon 63 43 sichert Plätze).
Es ist der erste Band ihrer neuen Roman-Trilogie, den sie vor wenigen Tagen während einer stilvollen Feier aus der Taufe gehoben hat. Und weil das Schreiben der inzwischen anerkannten und mit Förderpreisen geehrten Autorin von jeher im Blut lag, hat es auch ihr bisheriges Leben geprägt, obwohl sie nach dem Abitur von 1988 bis 1996 drei Studiengänge absolvierte: Medizin, Tiermedizin und Germanistik – ohne Abschluss. Und ohne den Wunsch, weiter zu studieren.
Denn noch während des Studiums entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Hörspiel und Erzählungen, die sie für den Hörfunk schrieb, u.a. bis heute für „Ohrenbär“ (rbb, NDR, WDR), „Espresso“ (Bayrischer Rundfunk) und „Lillipuz“ (WDR). Lauter Kindergeschichten für die ganze Familie. Dann folgten Drehbücher für Kurzfilmspots und 2001 der Hamburger Förderpreis für Literatur. 2003 schrieb Charlotte Richter-Peill ein Theaterstück „Von
fliegendenden Rosinenbrötchen“ für das Carousel Theater Berlin. Es folgte ein Literaturstipendium des Landes Schleswig-Holstein, der Roman „Das letzte Zimmer“ und „Die Köchin“ (beide erschienen im Random House/Goldmann), Danach erhielt sie ein zweites Literaturstipendium des Landes Schleswig-Holstein sowie den Hamburger Förderpreis für Literatur. 2009 folgte „Adelina“ für das Berliner Theater „An der Parkaue“. 2011 erwartete die Autorin ein weiteres Literaturstipendium der Kulturstiftung „Café Royal“. Nach dem Erscheinen ihres Romans „Magoria“ (Rowohlt) erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Literatur und krönt ihr Schaffen jetzt mit ihrer Roman-Trilogie „Elysium“ (Weltbild).
Wer nach dieser Vita so mancher in Ehrfurcht erstarrt und eine erfolgsverwöhnte selbstbewusste Frau erwartet, die sich ihrer Leistung wohl bewusst ist, wird überrascht. Denn da steht da ein mädchenhaftes, fast feenhaftes Wesen, das gerade seinen fantasievollen Geschichten entstiegen zu sein scheint. Die Besucher der Galerie Sarafand dürfen also in jeder Hinsicht gespannt sein.
Und hier schon mal ein kleiner Ausblick auf das, was die Leser und Zuhörer thematisch erwartet: „Was wäre, wenn eine Maschine unsere Zukunft kennt? Wie human kann eine Gesellschaft sein, die je nach Blickwinkel in der Zukunft Menschen in erwünscht oder unerwünscht unterteilt? Ist es erstrebenswert, ein Paradies zu schaffen, das auf dem Unglück anderer basiert?“
Gabriele David
15. September 2016