21-27 (10:17)-Pleite in der Ostsee-Sparkassen-Arena. Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg verpasst beim HC Empor Rostock den Sprung auf die Nichtabstiegsplätze.
Die Gäste aus Schleswig-Holstein kamen gut in die Parte und führten nach neun Minuten mit 4:2. Was dann in der folgenden Viertelstunde passierte, konnten sich weder die Akteure der FROGS noch die rund 60 mitgereisten Fans erklären. Nach einem 2:12-Lauf lagen die Schleswig-Holsteiner in der 24. Minute spielentscheidend mit 6:14 zurück. Eine unselige Kombination von technischen Fehlern, Fehlwürfen, Fehlpässen und unvorbereiteten Einzelaktionen machte es personell arg gebeutelten Rostockern leicht, davon zu ziehen. Mit seiner ersten Auszeit (14.) und personellen Änderungen hatte Trainer Tobias Skerka das Fehlerfestival nicht stoppen können. Erst eine zweite Auszeit in der 24. Minute stoppte die rasante Talfahrt. Bis zur Pause gelang leichte Ergebnis-Kosmetik. Nach dem Wechsel präsentierte sich der Aufsteiger im Nord-Duell endlich so, wie es sich die Mannschaft vorgenommen hatte und wie es die Fans sich von Beginn an gewünscht hätten. Im Angriff wurden Fehler minimiert und die Abwehr bekam den überragenden Tom Wetzel und seine Kollegen immer besser in Griff. Der für Stephan hampel ins Tor gerückte Markus Noel war in dieser Phase zudem ein starker Rückhalt. Rostock erzielte zwischen der 31. und 50. Minute lediglich zwei Treffer, der SVHU kam auf 18:20 heran. Doch die Disqualifikation des hart einsteigenden Tom Wetzels erwies sich für die Gäste keineswegs als Vorteil. Die verbliebenen Rostocker rückten noch einmal enger zusammen, die SVHU Abwehr ließ Rückraumspieler Florian Zemlin zwei Mal (21:18; 22:19) aus den Augen und die Hansestädter setzen sich gegen zunehmend kopflose Gäste wieder ab. Der Rest war Schaulaufen für die Heimmannschaft, die den Gästen mit harter und kompromissloser Abwehrarbeit früh den Schneid abgekauft hatte. Der SVHU ließ sich auf das körperbetonte Handballspiel ein und verlor völlig die spielerische Linie und das vorgegebene Konzept. „Wir haben hier mit den Rostockern einen Krieg geführt, anstatt mit kühlem Kopf das Spiel zu gewinnen“, analysierte SVHU- Co-Trainer Sebastian Schräbler die Partie angesichts 15 Zeitstrafen durchaus treffend. Im letzten Heimspiel des Jahres wollen die FROGS gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim den Hebel noch einmal umlegen und sich und den Fans zwei Punkte unter den Christbaum legen.
HC Empor Rostock: Kominek, Wetzel, Schröder – Dethloff (2), Höwt, Gruszka (3 (2/1), Tom Wetzel (9/1), Vyron Papadopoulos (6), Sasa Todosijevic (3), Christoph Wischniewski (1), Florian Zemlin (3).
SV Henstedt-Ulzburg: Markus Noel, Stephan Hampel – Rill Krügel, Stefan Pries (1), Nico Kibat, Maik Makowka (n.e.), Lasse Kohnagel (5), Lars-Uwe Lang (2), Rasmus Gresch (3), Julian Lauenroth (4), Tim Völzke (3), Jan Wrage (n.e.), Tim Philip Jurgeleit (3),Jens Thöneböhn (n.e.).
Joachim Jakstat
15.12.2012