Noch nie lebten so viele Menschen in Henstedt-Ulzburg wie derzeit. Die größte Gemeinde des Landes dürfte noch in diesem Jahr die 28.000-Einwohner-Marke knacken.
In der kommenden Woche wird der Bürgermeister im gemeindlichen Hauptausschuss zum wiederholten Male einen neuen Bevölkerungsrekord bekanntgeben. 27.932 Einwohner hat das Ordnungsamt zum Stichtag 31. März 2015 gezählt, das sind 1000 Menschen mehr als noch vor fünf Jahren.
Die hamburgnahe Lage macht die Gemeinde attraktiv für Großstadt-Pendler, Politik und Verwaltung schaffen durch die Ausweisung von immer neuen Bauflächen Platz für die Zuzugswilligen. Aktuell unter anderem im Gespräch: Teile von Henstedt-Rhen und Ulzburg-Süd nachverdichtungsfit zu machen. Auf dem Rhen betrifft es die Siedlung zwischen den Straßen Rondeel, Wilstedter Straße, Norderstedter Straße und Im Forst, dort wird darüber nachgedacht die Baumschutzsatzung für alte Bäume teilweise außer Kraft zu setzen, um neue Bauflächen zu gewinnen. In Ulzburg-Süd soll ein Bereich zwischen Hamburger Straße, Adlerhorst, Habichtstraße und Kranichstraße überplant werden.
Mithelfen beim Überspringen der 30.000-Einwohner-Marke tun auch die in der Großgemeinde aufgenommenen Asylsuchenden. Ende 2014 lebten 112 Asylbewerber in der Großgemeinde, die Zahl könnte sich bis Ende des Jahres verdoppeln.
Wo steht Henstedt-Ulzburg im landesweiten Vergleich? Die Top Ten der größten Orte Schleswig-Holsteins ist mittlerweile in Sichtweite, derzeit belegt die Gemeinde Platz 12, hat gerade Rendsburg die Rücklichter gezeigt.
cm
4. Mai 2015
Wenn erstmal die 380 KW Leitung mitten durch Henstedt Ulzburg / Ulzburg Süd gebaut wird, erledigt sich die Zuwanderung hoffentlich von selber.
Und wenn nicht? Dann sind die Grundstücke sowieso nix mehr wert…….
Ein Hoch auf unsere Politiker!!!!!
*Schleevoigt’sche Wutbürgerschublade auf* : es gibt auch Städte im Hamburger Speckgürtel in denen das Wachstum moderat abgeht, wo es einen ausgeglichenen Haushalt gibt und so etwas wie einen städtebaulichen Plan….dort werden Baugrundstücke verlost und so lange die Infrastruktur nicht steht, nicht mehr auf Teufel komm raus gebaut…und wenn Bürger die gerne Dorf/Gemeinde im Grünen bleiben wollen und den Mund aufmachen Wutbürger sind, dann ist das eben so, so what … *Schleevoigt’sche Wutbürgerschublade zu*
@ Herrn Kirmse: Jupp, da haben Sie wohl Recht, das Begreifen setzt erst langsam ein, aber dafür hoffentlich nachhaltig.
Wenn ich mir die Statistik von Kurt Göttsch anschaue, kommt mir eine Idee wie wir ganz schnell die 30000 – Marke erreichen können.
Wir bauen Senioren – Residenzen für auswärtige Pensionäre und schwupp: 30000!
Jo, weil sich die Senioren natürlich die M-Bauten supidupileisten können
Auweia, dann bin ich auch ein Wutbürger. Und stolz darauf. Alle beschweren sich, keiner
will was machen. Wir finden alles blöd, aber eine Unterschrift, die uns ggf. auf unsere Meinung festnagelt? Nein Danke…
“ Schleevoigt’sche Wutbürgerschublade “
Herrlich! Ich glaube da kann man T-Shirts draus machen! 🙂
Wenn man sich die Statistik im ersten Quartal anschaut, fällt folgende Entwicklung auf:
Alter 0 – 10 Jahre minus 10
Alter 11-30 Jahre plus 29
Alter 31-50 Jahre minus 60
Alter 51-80 Jahre plus 67
Das sind schon Zahlen, die hinterfragt werden müssen.
@Katrin Lucks-Stolley. Zur weiteren Entwicklung in der Ansiedlungspolitik im Wohnungsbau und der Gewerbeansiedlung hat die WHU einen Antrag eingebracht, der in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 12.05.2015 behandelt wird :
Kostentransparenz der Infrastrukturfolgekosten von Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklungen
– Vortrag der Gertz Gutsche Rümenapp – Stadtentwicklung und Mobilität GbR
Weitere Informationen insb. über die Fragen, die zu diskutieren sind, hier
http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=2288
@Dirk Barckmann, zum Thema „Architektur“ in der Ortsmitte habe ich mich schon oft ausgelassen. Es ist keine Geschmacksfrage. Das Ortsbild ist ein Durcheinander nicht zueinander passender Haustypen, Fassaden, Formen, Farben und Höhen.
Das Altenpflegeheim erinnert mich immer an die Neue Heimat Gebäude aus den 50er und 60 er Jahre. H-U hat in der Ortsgestaltung in Ulzburg fast alles falsch gemacht, auch was die Gestaltung angeht.
Eine Reparatur wird kaum noch möglich sein. Oder wer reißt die Hochhäuser in der Ortsmitte weg ?
Die Bahnhofstraße ist ein weiteres Beispiel, wie Architektur „ krank“ macht.
Täglich höre ich, wie die Menschen dieser Gemeinde sich über die hohe Ausnutzung des Grundstücks zu Lasten des Ortsbildes, über die Gebäudehöhe , die Farbgebung und auch über die enge Abfahrt vom Marktplatz aufregen.
Der nächste Bau ( bis zu 17,5 m hoch, im Rücken der Manke Büros entlang der AKN ) wird für weitere Aufregung sorgen. Es werden wohl wieder keine öffentlich geförderten Wohnungen werden, ich lass mich gerne überraschen.
Auch Architektur bestimmt die Lebensqualität einer Gemeinde. Nur gute Architektur verbunden mit einem Freiraumkonzept, das zur Benutzung anregt, erzeugt einen Wohlfühlfaktor und damit einen Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger.
Dafür braucht es aber Bewusstsein für gute Architektur und Stadtentwicklung, Geschmack, Durchsetzungsfähigkeit gegen beliebige Investorenarchitektur.
Natürlich „kostet“ es dann auch etwas mehr, oder besser, die Gewinne fallen schmäler aus.
Der B-Plan für das Gebiet zwischen Bahnhof und Altenheim wurde doch vor einigen Jahren schon beschlossen und vor rund 2 Jahren wurde nachträglich für das Gebäude am dichtesten an der Hamburger Straße 5 Geschosse genehmigt. Das war sogar 2x bei den HU-Nachrichten Thema, allerdings hat das niemanden interessiert. Wenn jetzt gejammert würde, wo endlich gebaut wird, wäre das absolut lächerlich. Ganz abgesehen davon liegen die Wohnungen nur 100m vom Bahnhof entfernt, noch sinnvoller kann man ein so hohes Haus nun wirklich nicht legen.
Schön dass ich mich nicht alleine über das Wutbürgertum in H-U aufregen kann 🙂
@Herr Schleevoigt, lt Duden :
„Wutbürger ist ein aus Enttäuschung über bestimmte politische Entscheidungen sehr heftig öffentlich protestierender und demonstrierender Bürger.“
Ich habe viele Ihrer Kommentare gelesen, da finde ich auch Ansätze von “ Wutbürger“, 🙂
Nö, Sie sind nicht alleine! 😉
@Herr Göttsch: Sehr informaiv, vielen Dank! Die Statistik zeigt die Bewegungen für einen sehr kurzen Zeitraum. Gibt es diese auch rückblickend auf drei oder fünf Jahre? Klar ist natürlich auch, dass dort auch die „Hochrutscher“ in den Altersklassen naturgemäß Veränderungen bringen, sowie generelle demografische Entwicklungen drinstecken. Aber da bleibt schon die Frage, wohin die Gemeinde will? Wie sieht diese Entwicklung im Vergleich zu Norderstedt und Kaltenkirchen aus? Das die tiefgehenden Veränderungen der demografischen Entwicklung in vielen Bereichen der Gesellschaft heute schon verschärfte Wettbewerbssituationen geschaffen haben (z. B. Wirtschaft/Unternehmen, Vereine etc.), Ist der Verwaltung in HU klar? Oder ist eine ausgeprägte Veralterung unserer Einwohnerschaft das Ziel aller Planungen?
Und die Architektur des Ortes: Mir fällt es schwer, auswertigen Gästen einen schönen, vorzeigbaren Teil unseres Ortes zu zeigen, der nicht in den Naturschutzgebieten liegt. Man hat sogar das Gefühl, dass der ortsansässige Haus- und Hof-Bauunternehmer in HU die unattraktivsten Gebäude seines Portfolios bei uns aufstellt. Die Fa. zieht in z. B. In HH wesentlich ansehnlichere Häuser hoch. Das ist mir in Summe komplett unverständlich! Ist das allen Verantwrortlichen letztlich völlig egal?
Diese Irrsinns-Bebauung alleine ist ja schon Sch…, aber das hier gebaut wird wie es gerade passt find ich auch schlimm. Keinerlei Gesamtkozept. Rathaus, neuer Zwischenbau mit LKW auf dem Dach, CCU, Manke-Bunker … keine einheitliche Fassade. Die (ja ich weiss, Geschmackssache) Wohngaragen am Kirchweg/Bahnbogen. Die bunte Senioren-Anlage im/am? Lühmann-Park (Park???) usw. usw. Boah, schön geht anders. Aber nur schön bringt ja auch keinen Profit. Ach und kleiner Tipp für die Pinnauwiesen: Keine Reihenhäuser und Fläche zerstören … Hoch bauen und ein bisschen schmaler, dann bleibt mehr grün nach.
Immer wieder für einen Schmunzler gut: http://www.henstedt-ulzburg.de/leitbild-der-gemeinde.html
So, und nun immer feste drauf, all Ihr üblichen Verdächtigen, ich freu mich drauf.
Da haben wir es also, das Wachstum um jeden Preis. Jeder Millimeter wird mit Wohnbebauung zugepflastert, jeglichen Zweifeln zum Trotz. Und wenn es dann immer noch nicht reicht, wird eben mal schnell an der Baumschutzsatzung gedreht, damit es wieder passt und die nächste Baggerkolonne beauftragt werden kann. Vom zusätzlichen Anliegerverkehr und erhöhtem Verkehrsaufkommen ganz zu schweigen. Bin gespannt, wie lange es dauert, bis der Kollaps kommt.
Wo ist das Problem? Wir haben doch grüne Welle! 😉
Ich würde den Eimer auch nehmen aber nicht für einen Baum sondern zum kotzen.
Nach verdichten um jeden Preis. Was macht(e) unseren Ort so Lebenswert? Es ist das Grün in den Gärten und der Großen Bäume.Jedes Fleckchen wird betoniert.Ich hätte auch in Hamburg bleiben können dort ist es Vielerorts mittlerweile Grüner als hier.Ich freue mich schon Riesig auf die Legosiedlung Beckersbergring(Sarkasmus) die mit einer weiteren Vernichtung von Gärten einher geht.
Ihnen ist aber bewußt, daß „die Hamburger“ genauso reden wie sie?! In z.B. Stellingen und Eidelstedt (und nicht nur dort) wird momentan auch stark nachverdichtet. Sie gehören doch selbst zu denen, die argumentieren, daß der neue Wohnraum teuer ist. Und was passiert mit dem jetzt noch günstigen Wohnraum, wenn die Nachfrage das Angebot stark übersteigt, weil die Bürger keine neuen Wohnungen wollen? Es bleiben „alte Bruchbuden“ die dann mittelfristig trotzdem so teuer wie Neubau werden. Das kann doch auch nicht gewollt sein? Die Menschen zieht es eben in Städte und deren Randgebiete. Überhaupt haben wir einen stetigen Wandel, nichts währt ewig. Und auch wenn ich selbst ein begeisterter Mensch von Natur bin, gibt es für „ich will wieder so viel grün wie früher“ nur eine Lösung: weiter raus aufs Land ziehen. Da will kaum noch einer wohnen, da wird es grüner und günstiger.
Übrigens: wenn HU angeblich nicht mehr lebenswert ist, wieso steigt die Einwohnerzahl dann stetig?
Das ist es, hier kann man eben Wohnkosten&Infrastruktur&Grün in eine akzeptable Schnittmenge bringen. Die Zuzügler, die in ein Dorf zogen und es behalten wollten, haben versäumt, die Wiesen drumherum aufzukaufen und so gegen Bebauung zu blocken ;-))
Wichtig ist aber wirklich ein Gesamtkonzept. Mit ÖPNV-Verbesserungen. Und kostendeckender Baulanderschliessung (also Beiträge für mehr Feuerwehr, Kita, Verwaltung etc. auf den Qm umgelegt). Und Finger weg von den Bäumen&Biotopen!
Umgekehrt bringt uns mehr Bevölkerung auch wieder mehr Priorität für die bessere Infrastruktur. Vernünftig gelenkt könnte was draus werden, es müsste nur mal beginnen.
Selbst wenn man Wiesen und Äcker privat aufgekauft hätte, schützt das letztendlich nicht vor einer Bebauung, wenn die Gemeinde das unbedingt will. Dann heißt es nämlich: es dient dem Allgemeinwohl und man wird zwangsenteignet. Ja, so läuft es leider…auch im 21. Jahrhundert.
Für eine Schule sicherlich. Aber für Wohngebiete?
Und? Was hat es gebracht ? Die Kassen sind leer , scheint ja wohl das Konzept des Baubooms nicht aufgegangen zu sein, oder ? wie auch…. aber bitte, spende gern einen Eimer, da drin darf darf dann ein Baum gepflanzt werden, ist einfacher, Wo noch Platz ist, darf er noch stehen… vielleicht vor dem Eingang zum Rathaus?