Schlappe für den Kreiselpapst. Die von Bürgermeister Bauer geführte Verwaltung wird am Montag im Ratssaal erklären, keinen Kreisel an der Kreuzung Kisdorfer Straße/Bürgermeister-Steenbock-Straße bauen zu wollen. Hintergrund dafür ist, dass es der Verwaltung nicht gelingt, ausreichend Flächen für einen Verkehrskreisel zusammenzukaufen. Kreiselpapst Eckehard Knoll hatte im April zwar einen Kreiselplan vorgelegt, der ohne Zukauf von Flächen auskommt, laut Verkehrsbehörde kann diesem aber „aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht zugestimmt werden“. Die Konsequenz daraus ist laut Rathauspapier:“Die Planungen für einen Kreisverkehr werden eingestellt.“
Henstedt bekommt damit aller Voraussicht nach keinen zweiten Kreisel, möglicherweise aber auch keine weitere ‚Lichtenzeichenanlage‘. Wie Bürgermeister Bauer den Henstedt-Ulzburger Nachrichten am Donnerstag mitteilte, ist eine Ampel an der Kreuzung nicht zwingend notwendig.
Zuletzt hatten sich WHU und SPD für eine Ampel, CDU und FDP hingegen für einen Kreisel stark gemacht. Immer wieder war es in den vergangenen Jahren an dem unübersichtlichen Knotenpunkt zu Unfällen gekommen.
Statt um eine Verbesserung der Verkehrssituation könnte es nun morgen im Ratssaal hauptsächlich um eine Wohnbebauung an der Ecke gehen. Der Bürgermeister hat unter anderem eine Grundsatz-Abstimmung über den Bau von zwei dreigeschossigen Wohnblocks mit zusammen 16 Wohnungen angesetzt. Beide Häuser sollen einen Fahrstuhl bekommen. Sozialwohnungen sind nicht vorgesehen. Die Linde auf der Fläche soll gefällt werden.
Was steht am Montag noch auf der Tagesordnung im Ratssaal?
Die am Donnerstag von Bauer im Bürgerhaus angekündigten Flüchtlingswohnblocks am Pirolweg und am Schäferkampsweg. Der Bürgermeister befürwortet dort dreistöckige Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge, die zu einem späteren Zeitpunkt zu normalen Sozialwohnungen umgebaut werden können. Bauer sprach im Bürgerhaus von 12 bis 24 Wohneinheiten nach dem Kieler Modell, demnach wären die Gebäude in der ersten Nutzungsphase für 45 bis 90 Flüchtlinge ausgelegt. Nach den politischen Wortmeldungen am Donnerstag ist davon auszugehen, dass die Pläne des Bürgermeisters am Montag beerdigt werden.
cm
11. September 2016
In der Baumschutzsatzung steht als geschützt auch die Linde drin (http://www.henstedt-ulzburg.de/satzungen_richtlinien.html?file=files/rv-theme/Downloads/Satzungen/Baumschutzsatzung.pdf). Also hat H-U doch früher schon mal festgelegt: Große Linden fällen wir nicht. Diese nun doch? Und diese Aufwertung des Grundstücks lässt man sich nicht mal durch einen Anteil an Sozialwohnungen rückvergüten? Das verstehe wer will.
…. da fragt man sich doch wie hier so gestaltet und gearbeitet wird.
Da wird viel Zeit investiert um die Frage eines Verkehrskreisels zu klären und möglichst durchzusetzen. Sogar eine „Verkehrszählung“ wurde von 2 „Fachleuten“ (oder wie) durchgeführt. Das die Grundstücksfrage negativ ausgehen mußte war doch eigentlich zu erwarten, auch mit Hinblick auf die besagte Linde. Die Version „Mini-Kreisel“ war praktisch gesehen ohne Aussicht auf Erfolg. Der „Kreiselpapst“ hätte als wirklicher Fachmann das eigentlich wissen müssen, wenn er vom „Fach“ ist und die Einstellungen von Verkehrsbehörden kennen sollte. In Ahrensburg gibt es keine Minikreisel vom „Papst“.
Das gilt auch sinngemäß für eine Ampel hier im Ort. Und dann kommt von der Vekehrsbehörde jetzt eine klare Antwort, nein, geht nicht, weil……Warum klärt man das nicht vorher ?
Und jetzt soll die Linde gefällt werden, obwohl sie unter die Baumschutzordnung fällt. Dafür werden wieder schöne Wohnungen für Preise von ca. € 10,00 bis € 12,00 gebaut. Der Investor konnte sich also per „Hinterzimmer“ durchsetzen ???
Preiswerter Wohnraum nicht in Sicht, weil es dort nicht rentabel ist. Nach dem Schema werden hier im Zuge der „Verdichtung“ viele kleinere („unrentabel für Flüchtlinge und Sozialschwache“) Wohnungsobjekte oder Häuser erstellt.
Dann kann man doch nur noch sagen………!!!
Mal eine „doofe“ Frage: was genau unterscheidet eigentlich „Flüchtlingsunterkünfte“ von Sozialwohnungen? Es heißt immer, daß das ganz einfach umgebaut werden könne und ich frage mich jedes mal: was wird da umgebaut?
Ja, das klingt immer wie eine Hackordnung a la: Sozial normal gestellter Bürger -> sozial prekär gestellter Bürger -> Flüchtling, mit entsprechend runtergestufter Wohnqualität… Aber es geht m.W. um geringere Anforderungen an Energiestandards, damit Planungs- und Bauzeit sowie Kostenstruktur kompakter ausfallen. Und dann wird nach einer Karenzzeit nachgedämmt und der Mindeststandard erreicht, nicht allzu luxuriös, aber jedermann zumutbar.
An eine Hackordnung hatte ich nicht gedacht, sondern wirklich nur, was wohl der Unterschied sein mag. Daß geringere Energiestandards so wahnsinnig Zeit sparen sollen… Wie auch immer, vielen Dank für die Auskunft!