Tabellenführer SV Henstedt-Ulzburg hat mit dem VfL Fredenbeck am Sonnabend einen Traditionsverein zu Gast. Der ehemalige Erstligist steht im Abstiegskampf der 3. Liga Nord mit dem Rücken zur Wand.
„Angeschlagene Kämpfer sind gefährlich“, sagt eine alte Regel im Boxsport. Entsprechend konzentriert bereiten sich die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg auf die Partie gegen den abstiegsgefährdeten VfL Fredenbeck am Sonnabend, 19 Uhr in der Sporthalle Maurepasstraße vor. Der Gast aus Niedersachsen, zwischenzeitlich schon fünf Zähler hinter dem rettenden Ufer zurück und von vielen Experten bereits als sicherer Absteiger deklariert, ließ zuletzt durch einen sensationellen 35:21-Erfolg beim Nachwuchsteam des TSV Hannover-Burgdorf aufhorchen und hat Morgenluft gewittert. Auf seiner Internetseite veröffentlichte der niedersächsische „Handball-Dino“ eine Hochrechnung, wie der drohende Abstieg in die Oberliga doch noch zu verhindern ist. Dafür allerdings wollen die Frogs nicht die Rolle des Steigbügelhalters spielen. Die Gastgeber wollen trotz einer Grippewelle im Team die makellose Heimbilanz weiter ausbauen. Zwar meldeten sich Christoph Wischniewski, Florian Bitterlich und Steffen Köhler wieder im Training zurück, doch dafür fehlten wechselnd andere Mitspieler bei den täglichen Trainingseinheiten, so dass sich das Trainer-Duo Skerka/Gafsi am Dienstag dazu entschloss, eine lockere Regenerationseinheit mit einem Fußball-Tennis-Turnier einzustreuen.
Vor dem Duell mit seinem Ex-Verein für den er einst als Spieler dass Trikot in der 2. Liga überstreifte, dosiert Skerka das Training, um am Wochenende mit „vollem Akku“ im Wettkampf zu überzeugen. „Die Belastung zuletzt war auch angesichts der krankheitsbedingten Ausfälle und Schwächungen hoch“, so Skerka, der in drei Schritten den Meistertitel perfekt machen will. „Wir haben im Kampf um den Titel eine glänzende Ausgangssituation und die wollen wir ausnutzen“, fordert der Trainer volle Konzentration auf das wesentliche. Und das sind zwei weitere Heimpunkte am Wochenende.
Die Erfolgsserie der Frogs mit dem HVSH-Pokalsieg und der Tabellenführung in der 3. Liga Nord hat im Norden Hamburgs einen kleinen Handball-Boom hervorgerufen. Zu den Heimspielen der Henstedt-Ulzburger kommen regelmäßig mehr als 500 Fans. „Vor drei Jahren hatten wir noch nicht einmal die Hälfte an Zuschauern“, erinnert sich Geschäftsführer Olaf Knüppel, der auch gegen den VfL Fredenbeck auf volle Tribünen hofft. „Diese Resonanz für den Handballsport motiviert uns, Tag für Tag an der Sponsorenfront dafür zu kämpfen, dass wir einen soliden wirtschaftlichen Rahmen für Leistungs-Handball in Henstedt-Ulzburg schaffen“, so Knüppel. Parallel dazu gibt es eine Reihe von Gesprächen über Vertragsverlängerungen von Spielern. Erste Ergebnisse sollen in den kommenden tagen verkündet werden.
Joachim Jakstat
20.3.2014