SV Henstedt-Ulzburg fährt mit kleiner Besetzung zum Liga-Konkurrenten TV Emsdetten. Gegen die heimstarken Münsterländer gehen die personell angeschlagenen Nordlichter als krasser Außenseiter aufs Parkett.
Das macht die Aufgabe beim heimstarken TV Emsdetten wahrlich nicht einfacher. Neben den beiden Franzosen Karl Sauint Prix (Reha nach Kreuzband OP) und Hamza Kablouti (Operation an der Gallenblase) werden die Frogs am kommenden Sonnabend auch auf Linksaußen Jens Thöneböhn verzichten müssen. Das SVHU-Urgestein zog sich im Training am Mittwochabend eine Sprunggelenksverletzung zu und muss auf jeden Fall pausieren. Mannschaftsarzt Dr. Christian Clausen, Chef der Unfall-Chirurgie beim Kooperations-Partner Paracelsus-Klinik, wird eine genaue Diagnose erst am heutigen Tag erstellen können, doch Schwellung und Schmerzen machen einen Einsatz am Wochenende unmöglich. Der ohnehin kleine Kader der Frogs ist nun auf elf Spieler geschrumpft, die am Samstag-Mittag die Reise nach Emsdetten antreten. Timo Schmidt, dritter Torwart im Team, wird mit der zweiten Mannschaft auf Punktejagd gehen. „Timo ist ein junger talentierter Keeper, aber er braucht Spielpraxis. Zwischen den Pfosten in der zweiten Mannschaft ist er besser aufgehoben, als bei uns auf der Bank“, sagt Frogs-Coach Matthias Karbowski.
In vier Zweitliga-Begegnungen der beiden Kontrahenten konnte der SVHU noch keinen einzigen Zähler gegen den TVE erkämpfen und doch sieht Karbowskis Trainer-Kollege Amen Gafsi die Frogs nicht gänzlich chancenlos. „Emsdetten hat auf allen Positionen starke Spieler, ist besser als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Trainer Kubes hat eine Mannschaft geformt, die aus einer kompakten Abwehr heraus schnell und sicher nach vorne kombiniert“ sagt Gafsi. Der deutliche Auswärtserfolg zuletzt in Dormagen belegt diese These. Aus einer starken Abwehr heraus wollen auch die Frogs vor den enthusiastischen Zuschauern in der Emshalle bestehen. „In der Offensive wollen wir uns dann aber besser und durchschlagskräftiger präsentieren, als zuletzt gegen Nordhorn“, fordert Karbowski mehr Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. Nach 22 Treffern in Saarlouis und nur 14 vor eigenem Publikum gegen Nordhorn hat der ehrgeizige Coach und seine Akteure bei der Ehre gepackt und im Training hart an der Abschluss-Schwäche gearbeitet. „ Es nützt aber nichts jetzt mit dem Hammer drauf zu schlagen. Jeder ist gefordert, ein paar Prozent mehr in die Waagschale zu werfen um gemeinsam erfolgreich zu sein“. Unruhe oder gar Panik gibt es bei den Frogs nicht. „Wir liegen im Plan, aber es wäre schön, wenn wir in den nächsten Wochen wieder das eine oder andere Erfolgserlebnis feiern. Wir arbeiten konzentriert im Training und versuchen in jedem Spiel einhundert Prozent auf die Platte zu bringen“, nennt Karbowski die Philosophie der Frogs , die nach diesen Grundsätzen auch in Emsdetten „attraktiven und erfolgreichen Handball“ präsentieren wollen.
Joachim Jakstat
16. Oktober 2015