Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg vor einer „Tor-Tour“ nach Tübingen! „Frogs“ sind beim heimstarken TV Neuhausen krasser Außenseiter, wollen sich aber so teuer wie möglich verkaufen.
Fast 1500 Autobahn-Kilometern stehen den Zweitliga-Handballern des SV Henstedt-Ulzburg an diesem Wochenende bevor. Das Auswärtsspiel beim TV Neuhausen ist die wohl beschwerlichste Reise der „Frogs“ zu einem Kontrahenten in der 2. Handball-Bundesliga. Die Schleswig-Holsteiner treten beim heimstarken ehemaligen Erstligisten in der Paul-Horn-Arena in Tübingen am Sonnabend (19 Uhr) als krasser Außenseiter an. „Wir haben in jedem Spiel eine Chance, aber dafür müssen wir die Zahl unser Fehlwürfe und technischen Fehler drastisch minimieren“, fordert Trainer Matthias Karbowski trotz der Reisestrapazen maximale Konzentration. Zuletzt hatte sich sein Team in Großwallstadt und gegen die DJK Rimpar für eine engagierte Abwehrleistung nicht belohnt, weil in der Offensive zu fahrlässig mit den herausgespielten Chancen umgegangen wurde. Das Trainer-Duo mit Matthias Karbowski und Amen Gafsi absolvierte unter der Woche ein ausgiebiges Videostudium und führte der Mannschaft Ausschnitte aus der Partie gegen Rimpar vor. „Es geht dabei nicht darum, Schuldige für Dinge zu finden, die nicht geklappt haben, sondern Lösungen für die Zukunft, wie wir es besser machen können. Die Mannschaft soll sich weiter entwickeln, und dazu gehört eine vernünftige Fehleranalyse“, sagt Karbowski.
Gegen die aggressive und offensive Deckungsreihe der Schwaben geht es für die „Frogs“ darum, Angriffe mit viel Verantwortung für den Ball vorzutragen und geduldig auf die Chance für einen Abschluss zu warten. „Wir müssen taktisch diszipliniert agieren und müssen ein besseres Rückzugsverhalten an den Tag legen, als zuletzt gegen Rimpar“ fordert Karbowski vollen Einsatz. Der SVHU kann voraussichtlich auf einen kompletten Kader zurückgreifen. Fehlen wird allerdings nachwuchs-Mann Tim Stefan. Der Rückraumspieler des HSV Hamburg, der mit Zweitspielrecht für die „Frogs“ aufläuft brach sich in einem U 23-Spiel des HSV Hamburg die Hand. „Das ist besonders bitter für Tim“, sagt Amen Gafsi. Nach langwierigen Rückenproblemen hatte der 19Jährige zu Saisonbeginn drei Wochen verletzt gefehlt und sich gerade erst wieder im Training an die Mannschaft herangekämpft. Zuletzt überzeugte er bei einem Kurzeinsatz in Großwallstadt mit vier Treffern.
Joachim Jakstat
14. November 2014