Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg stürmt die Lübecker Hansehalle und feiert den historischen 29:25 (12:13)-Derby-Sieg gegen den VfL Bad Schwartau mit mehr als 100 mitgereisten Fans.
Als Tim Völzke ein Geschoss von Toni Podpolinski abgeblockt hatte und Martin Laursen im Gegenzug eine Minute vor dem Ende das Spielgerät zur 28:25 Führung ins Tor wuchtete, war der historische Erfolg des Aufsteigers SV Henstedt-Ulzburg beim VfL Bad Schwartau in trockenen Tüchern. Die Spieler auf der Bank erhoben sich und bejubelten ihre Kameraden auf dem Parkett der Hansehalle. Allen voran Kapitän Nico Kibat, der den Taktstock in den letzten nervenaufreibenden Minuten an seinen Kollegen Florian Bitterlich abgegeben hatte. „Flo hat das heute super gemacht“, lobte Kibat seinen Positions-Partner im Regie-Zentrum der Frogs.
Bitterlich setzte wenig später auch den Schlusspunkt unter den 29:25-Auswärtssieg im Landesderby. Doch der erste Erfolg der Henstedt-Ulzburger nach fünf vergeblichen Anläufen in der Lübecker Hansehalle vor mehr als 1500 Zuschauern, davon über 100 mitgereiste Fans der „Frogs“, hatte viele Väter. „Alle haben heute ihre Leistung abgerufen. Ich bin stolz auf die Mannschaft und froh, dass sich das Team für den immensen Einsatz in den letzten Wochen heute auch belohnt hat“, lobte Trainer Matthias Karbowski erst einmal sein Kollektiv, das als „geschlossene Einheit“ aufgetreten war. Dann schob der 31jährige Coach doch noch ein individuelles Lob hinterher: „Jan Peveling hat uns heute im Tor den Rücken frei gehalten“, nannte Karbowski den „Mann des Abends“ in der Hansehalle, der hinter einer sehr guten Abwehr mit 21 Paraden, darunter fünf Strafwürfe, einen ausgezeichneten Job zwischen den Pfosten verrichtete.
Doch nicht nur Jan Peveling stach aus einer erstklassig eingestellten und hoch motivierten Mannschaft heraus. Auch Linksaußen Jens Thöneböhn lieferte eine Glanzleistung nicht nur wegen seiner fünf Treffer ab. „Wenn Thöne solch eine Leistung abliefert und wir als Mannschaft gewinnen, sitze ich gerne auf der Bank“, zollte der an diesem Abend beschäftigungslose Positionspartner Robert Schulze mit einem Augenzwinkern Respekt.
Den Respekt vor der Leistung des Kontrahenten zeigten auch die unterlegenen Schwartauer. „Ein verdienter Sieg. Wir haben heute einfach zu schlecht geworfen und Peve im Tor war einfach unglaublich“, fasste VfL-Co-Trainer Mirko Baltic seine Sicht der Dinge nach einem intensiv geführten, aber stets fairen Derby zusammen.
SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling, (1.-60. Minute, 21 Paraden, darunter 5 Strafwürfe) – Florian Bitterlich (3), Nico Kibat (1/1), Felix Mehrkens, Daniel Eggert (5/4), Pavle Karacic (2), Julian Lauenroth (2), Tim Völzke (1), Kevin Wendlandt (4), Robert Schulze, Jens Thöneböhn (5), Martin Laursen (4), Stanislav Demovic (2).
Joachim Jakstat
7. September 2014